Wilm Hosenfeld an seine Familie
Von Feierabend-Mitglied Mittwoch 27.03.2024, 10:48 – geändert Mittwoch 27.03.2024, 10:51
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Bild:
W. Hosenfeld mit einem kleinen jüdischen polnischen Buben
In dem Buch „Ich versuche jeden zu retten“ sind umfangreiche Briefe von dem Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld an seine Ehefrau bzw. Familie während der Kriegs- und Gefangenenjahre von 1939 – 1952 im Einvernehmen mit seiner Familie veröffentlicht worden.
Sein letzter Brief stammt aus Stalingrad vom 15. Juni 1952 (s.u.). Aufgrund der Schreibweise, die fast als Stenogrammstil gedeutet werden kann, ist erkenntlich dass er aufgrund seiner schweren Erkrankung – im Gegensatz zu seinen früheren Schreiben - zu ausführlichen Briefen nicht mehr fähig war. Zwei Monate später starb W.H. und damit auch seine lang gehegte Hoffnung auf Entlassung aus der Gefangenschaft und ein Wiedersehen mit seiner geliebten Familie.
W. Hosenfeld rettete neben vielen jüdischen Polen u.a. auch den polnischen Pianisten Władysław Szpilman vor dem Hungertod (bekannt geworden durch den Film „Der Pianist“).
Stalingrad 15. Juni 1952
Liebe Annemie!
Von Paketen habe von von Dir alle erhalten, seit meiner letzten Karte waren es 5. Die genaue Zahl kann ich Dir nicht angeben. Du kannst beruhigt sein, die Pakete erreichen mich schon. Heilmittel bitte nicht schicken! Deine Karte vom 19.04. vor einer Woche eingetroffen. Was macht Helmut in Frankfurt? Die Sachen, die Du geschickt hast, sind sehr gut. Für Martin die besten Wünsche, besonders den Mädels zu den guten Zeugnissen. Die Kopfschmerzen haben nachgelassen. Dem Großvater nachträglich die besten Wünsche zu seinem Geburtstag. Grüße vielmals die Konstanzer! Über mich mache Dir keine Sorge, es geht mir den Verhältnissen entsprechend. Ich grüße Euch alle recht herzlich, alles Gute! Euer Wilm
P.S.
W. H. wird in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel für seinen Einsatz als Gerechter unter den Völkern erwähnt