Mein Nr.3-Teil 1

Noch einen Blick in die Koffer, vier Wochen werde ich fort sein und ich wurde von einem Gefühlschaos beherrscht. Mein Mann und ich fahren los, stundenlanges Schweigen und ich war froh als wir ankommen.
Schön ist es hier. Viel Natur, ein See und die Jahreszeit stimmt auch. Beim einchecken spüre ich Blicke im Rücken und musste schmunzeln, diese Neugierde. Mein Mann bringt mich auf mein Zimmer, legt mein Gepäck ab, verabschiedet sich mit einem Kuss auf die Wange und verschwindet. Diese Kälte, ich friere und wische mir eine Träne weg. Es ist Mittagszeit und ich mache mich auf den Weg um den Speisesaal zu suchen. Dort angekommen werde ich an meinen Tisch gebracht, dort sitzen bereits drei Herren und mir fällt auf das hier scheinbar die Männer in der Überzahl sind. Freundlich nehmen sie mich auf, zwei davon sind schon sehr viel älter als ich und der Dritte muss so in meinem Alter sein. Der allerdings bemerkt mich kaum und ist mit seinem Salat beschäftigt.

Immer wenn ich freie Zeit habe erkunde ich die Gegend und verbringe Stunden am See. Meine zwei Herren geben sich sehr viel Mühe und sind sehr nett und aufmerksam. Nr.3 spricht nicht viel und wenn, kurz und sachlich. Sein Zimmer liegt, so wie auch die der anderen Herren auf meiner Etage, schräg gegenüber und ab und zu begegnen wir uns auch am See. Nach ein paar Tagen merke ich, wie mich Nr.3 immer öfter über den Rand seiner Brille beobachtet und ich wage ihn etwas länger anzusehen. Er sieht gut aus mit seinen etwas längeren grau melierten Haaren und den blauen Augen, er ist sehr gross und seine Muskeln sind nicht zu übersehen und er lächelt mich beim Abendessen jetzt sogar an. Herzklopfen bis in den Hals und durcheinander gehe ich auf mein Zimmer.Was ist das gewesen, ein Blick, ein Lächeln und das bringt mich etwas aus der Fassung ? Kann nicht sein,darf nicht sein!!! Ich entschliesse mich für eine Dusche um wieder auf den Boden zu kommen. Beim ausziehen betrachte ich mich im grossen Spiegel. 162 cm, 55 Kilo, braune Haare die bis zur Hüfte reichen… von allem genug und am richtigen Platz. Zufrieden mit meinem Spiegelbild steige ich unter die Dusche. Das Wasser rauscht und ich geniesse die Wärme, als plötzlich der Duschstrahl versiegt. Die Augen auf und ich sehe das Nr.3 sich zu mir geschlichen hat und jetzt mein Duschvorhaben unterbricht. Er sieht mich mit einem Spitzbubenlächeln an und verwirrt mich endgültig. Da stand ich nun, nackt, die langen Haare kleben auf meinem Körper und mir wird immer heißer. Er hebt mich hoch, hält mich ganz fest und trägt mich ins Zimmer. In meinen Ohren rauscht es, auf der Haut stellen sich die Härchen auf, ein wohliger Schauer macht sich breit als er mich küsst. Er küsst leidenschaftlich, er küsst zärtlich, er küsst wild, es ist Zauberei. Er sucht mit seiner Zunge meine, ich schlinge die Arme um ihn halte mich an ihm fest und mein Herzschlag ist schnell und laut.

©le poète Nelia