Romantik per Post

Romantik per Post

Seit Tagen ist es heiß, die Luft flimmert, im Haus ist die Temperatur über wohlfühlen hinaus. Ich bin allein und niemand kann sich gestört oder was auch immer fühlen, wenn ich nur im Slip umher laufe. Wie immer bin ich ständig in Bewegung. Hin, her, Treppe rauf, Treppe runter, es klingelt, Tür auf…. Oops, davor steht der Postbote. Mir wurde schlagartig klar wie ich vor ihm stehe und ich wusste nicht wirklich was ich machen sollte. Er lächelte mich ungeniert an und drückte mir den Berg Post in den Arm. Es wurde noch seltsamer für mich, er berührte dabei meine Brust, natürlich versehentlich. Schon wieder dieses unverschämte Lächeln. Ich stotterte etwas von Danke und schönen Tag und trat den Rückzug an. Er schob den Fuß in die Tür und bat mich um ein Glas Wasser. Die Post im Arm, das Gefühl seiner Berührung auf der Haut, sein Fuß in der Tür, 36 Grad und ich fast nackt. Was soll denn da noch passieren, ist doch alles ganz normal.

Wir kannten uns schon paar Jahre und ich fand ihn immer sehr nett, aber musste er mir so nah kommen. Ich bat ihn rein. Mein Herz schlug bis oben und drohte rauszuspringen. Er merkte es wohl und kam auf mich zu. Nahm mir die Post aus dem Arm, schaute mich lächelnd an und zog mich zu sich ran. Noch bevor ich protestieren konnte, spürte ich seine feuchten Lippen auf meinen, seine Zunge schob sich in meinen Mund und er küsste mich so fordernd das mir noch heißer wurde. Ich gab auf nach einer Widerrede zu suchen. Es war so prickelnd und aufregend. Meine Hände glitten über seine Brust runter zu seinen Hüften, ich zog ihm das Shirt hoch, schob meine Hände drunter und spürte wie die Muskeln spielten. Er zog es aus und es gab nur noch glatte Haut, die viel Platz für feuchte kleine Küsse hatte. Ich schob ihn ins Wohnzimmer, wir ließen uns auf die Couch fallen und jedes Stückchen Stoff wurde zu viel. Ich lag vor ihm und er musterte mich ganz aufmerksam, zeichnete mit seinen Fingern die Konturen meines Körpers nach. Er schob meine Schenkel auseinander und kniete sich dazwischen, meine Hände hielt er fest und küsste mich mit so viel Zärtlichkeit das mir schwindelig wurde. Hoffentlich hört er nicht so schnell auf, konnte ich nur denken und er hörte nicht auf. Immer wieder schob sich seine Zunge in meinen Mund und seine Lippen waren fest auf meinen. Schon lange wurde ich nicht mehr so geküsst, mehr hätte ich in diesem Moment nicht gebraucht. Klar denken konnte ich jetzt nicht mehr und wollte ich auch nicht. Er hielt mich noch immer fest und sein Körper kam meinem immer näher, so das ich spüren konnte das noch mehr als küssen passieren wird. Er ließ meine Hände nicht los, ich war gefangen und fand es schön. Er musterte mein Gesicht und flüsterte mir ins Ohr „weißt du wie lange ich mir das schon wünsche „ Was sollte ich darauf antworten, woher konnte ich das wissen, Zwei Jahre war es her als sich mein Mann was jüngeres suchte und ging und es gab genug Gelegenheit mir das zu sagen, da wir uns fast täglich sahen.
Bleib so, sagte er ganz ruhig und ließ mich los. Er lag auf mir und stützte sich auf seine Hände, ich spürte das er langsam eindrang, Unentwegt schaute er mich dabei an und lächelte, seine Muskeln waren angespannt, auf seiner Haut glitzerten kleine Perlen, mich hüllten Wellen der Zärtlichkeit, der Lust und der wohligen Schauer ein. Eine nach der anderen brachte mich zum beben, er bewegte sich kräftiger, schneller, leidenschaftlicher und wir erlebten einen traumhaft schönen gemeinsamen Höhepunkt. Wieder lächelte er, legte sich neben mich und nahm mich in die Arme. Noch nie hatte ich danach so eine Zärtlichkeit spüren dürfen und ich fühlte so viele Gefühle in mir das die Tränen kullerten. Ich war glücklich.

Unser Glück hielt fast vier Jahre, dann schlug das Leben unbarmherzig zu.

©le poète Nelia