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Das Attentat auf die Olympiade in München

Von Grunewaldturm Dienstag 07.10.2025, 10:17

Am 5. September 1972 drang die palästinensische Terrorgruppe „Schwarzer September“ während der Olympischen Spiele in München in die Mannschaftsquartiere ein, ermordete zwei israelische Sportler und nahm neun Menschen als Geiseln. Alle Geiseln wurden bei der Befreiungsaktion getötet. Erst nach jahrzehntelangem Streit haben sich die Bundesrepublik Deutschland und Hinterbliebene 2022 über Entschädigungen geeinigt._

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Ende August 1972 starteten in München die 20. Olympischen Sommerspiele. Als "Fest des Friedens" sollten sie Offenheit und eine friedliche Atmosphäre transportieren, um die Erinnerung an die Spiele im nationalsozialistischen Deutschland 1936 positiv zu überlagern. Es kam anders: Am 5. September stürmten Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe "Schwarzer September" das Quartier der israelischen Olympiamannschaft im Olympischen Dorf. Zwei israelische Sportler konnten flüchten. Der Ringer und Trainer Mosche Weinberg und der Gewichtheber Josef Romano wurden an Ort und Stelle erschossen.

Die Geiselnehmer forderten die Freilassung von über 200 in Israel
inhaftierten Palästinensern sowie der beiden RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof, die zu dem Zeitpunkt in Stuttgart-Stammheim in Haft saßen. Israel lehnte es strikt ab, den Forderungen der Terroristen nachzukommen: "Wenn wir nachgeben, wird sich kein Israeli irgendwo auf der Welt noch seines Lebens sicher fühlen", erklärte Premierministerin Golda Meir die Haltung der israelischen Regierung. Ihr Angebot an die deutsche Regierung, eine Spezialeinheit nach Deutschland zu schicken um bei der Befreiung der Geiseln zu helfen wurde von Seiten Deutschlands abgelehnt.
Deutsche Medien berichteten live aus dem Olympischen Dorf, wodurch die Geiselnehmer die Aktionen der Sicherheitskräfte im Fernsehen mitverfolgen konnten. Die Terroristen änderten ihre Strategie und forderten, ungehindert mit den Geiseln in die ägyptische Hauptstadt Kairo auszufliegen.

Die Olympischen Spiele liefen derweil weiter. Erst am Nachmittag des 5. September unterbrach IOC-Präsident Avery Brundage die Sportveranstaltung. Am Abend eskalierten die Ereignisse. Gegen 21 Uhr verließen die Terroristen mit den Geiseln das Olympische Dorf. In zwei Helikoptern flogen sie zum Münchner Militärflughafen Fürstenfeldbruck, wo die geforderte Maschine zum Abflug nach Kairo bereitstand.

Die ganz normale Münchner Polizei, völlig unerfahren, eine derart komplizierte Situation professionell zu meistern, war von der Aufgabe völlig überfordert. Sie behinderten sich sogar gegenseitig, was letztendlich zum Tod der israelischen Sportler führte.

Nach der gescheiterten Befreiungsaktion wurden Vorwürfe laut, dass der Polizeieinsatz schlecht organisiert gewesen sei. In einem internen Bericht hielt die Polizeiführung der bayerischen Landeshauptstadt fest, dass sie selbst nichts falsch gemacht habe. Ferner hätte die Polizei „auch mit ihren Mitteln (personell und materiell) unter den gegebenen Umständen nichts besser machen können.“

In dem Bericht heißt es weiter: "Der israelisch-arabische Krieg konnte von einer abgerüsteten deutschen Polizei bei den heiteren Spielen nicht gewonnen werden". Aus Sicht von Kritikern trugen die deutschen Sicherheitsbehörden jedoch eine erhebliche Mitschuld. So sollen der Münchner Polizeipräsident Schreiber und das Münchner Polizeipräsidium zahlreiche Hinweise auf ein bevorstehendes Attentat ignoriert haben. Als einer der Helfer der Terrorgruppe gilt beispielsweise der Neonazi Willi P., der unter anderem Autos und Pässe organisiert haben soll. Dessen früherer Arbeitgeber zeigte ihn bei der Polizei wegen des Autodiebstahls an und berichtete von dessen Kontakten zur palästinensischen Untergrundorganisation “El Fatah” und in den Libanon. Die Polizei in München wurde daher im Vorfeld der Olympischen Spiele wegen „vermutlich konspirativer Tätigkeit palästinensischer Terroristen“ gewarnt, ohne Ergebnis. Zudem war die Polizei bei der Veranstaltung aus ihrer Sicht unzureichend ausgerüstet.

Premierministerin Golda Meir, wegen der Ablehnung ihres Angebots über die Deutschen sehr erbost, veranlasste sofort, dass eine Mossad-Abteilung damit beauftragt wurde, alle el Fatah-Mitglieder, die an diesem Attentat beteiligt waren, aufzuspüren und zu liquidieren. Weil die sich, von diesem Befehl erfahren hatten und sich auf der ganzen Welt verteilten, dauerte es mehr als zwei Jahre, bis das Kommando den Befehl als ausgeführt melden konnte …

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