Gleichnis vom Schuldner

Im Gleichnis von den Schuldnern, das Jesus erzählt, landet der Schuldner der seine Schulden nicht bezahlen kann, am Ende im Kerker und muss solange dort bleiben bis er auch den letzten Heller bezahlt hat.

Ganz anders verläuft ein Gleichnis, das wir im Midrasch (Auslegung der Schrift) finden. So liest man folgendes: Womit kann man es vergleichen? Mit einem König, dem jemand einen großen Geldbetrag schuldete. Er wurde zum König gerufen, um Abrechnung zu machen. Aber er konnte nicht zahlen. Da ließ ihn der König noch einmal rufen. Aber er konnte wieder nicht zahlen. Und auch beim dritten Mal konnte er nicht zahlen.
Was tat der König? In der Nacht verkleidete er sich als Bürger und ging in die Stadt zum Haus des armen Mannes. Er warf ihm heimlich einen Beutel mit Gold durch sein Fenster und verschwand wieder. Der Mann fand am nächsten Morgen den Beutel und freute sich. Als er wieder zum König gerufen wurde, um Abrechnung zu machen, bezahlte er seine Schuld. So bekam der König sein Geld und der Mann war frei von seinen Schulden.

Es könnte fast ein Bild dafür sein, was Gott in Jesus für uns tat, indem unsere Sündenlast von unseren Schultern genommen und beglichen worden ist.