Mein Gottesdienst

Bild von Juan de Juanes.
Ich besuche den Gottesdienst in einer kleinen Kapelle in einem Heim für Blinde und Sehschwache. Das Heim liegt genau gegenüber meinem Wohnhaus und ist daher für mich die beste Möglichkeit den Gottesdienst zu feiern. Heute blieb ich nach dem Gottesdienst länger sitzen und sah, dass fast alle Besucher schwer behindert waren. Entweder blind oder gehbehindert, im Rollstuhl oder mit einem Rollator, eine Dame mit einem offensichtlichen Schlaganfall saß vor mir.
Zwei Dinge fielen mir auf:
Erstens die fast ausschließliche Behinderung aller Personen.
Zweitens die unermüdliche Obsorge der Pfleger. Sogar der Priester kümmerte sich um die richtige Aufstellung der Rollstühle.

Meine Schlussfolgerung: Hier ist ein Ort der großen Nächstenliebe, der tätigen Nächstenliebe wie kaum anderswo. Hier ist ein Ort, der zu einigen Gleichnissen Jesu genau passt.
Ich fühle mich wohl an diesem Ort. Er ist genau gegenteilig zu anderen Orten unseres Alltags, unserer Vergnügungen, unserer "Events". Hier spüre ich bereits Anzeichen des Reiches Gottes! Das Reich, in dem Jesus alle Behinderten einlädt, zu IHM zu kommen und das große Gastmahl der Liebe, der Freude, der Gesundheit zu feiern.