Veränderungen
Von
Marzie
15.06.2025, 11:31
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Marzie
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Veränderungen
Alles ist anders, nichts mehr, wie es mal war!
Nicht nur, dass seit einem halben Jahr eine 8 vor meinem Alter steht, war das Jahr 2024 ein tiefer Einschnitt in unserem Leben.
Bis dahin waren wir, mein Mann und ich glückliche und zufriedenen mit unserem Leben.
Wir wohnten in einem Viertel unserer Stadt mit viel Grün und allem, was man im Alltag brauchte: Supermarkt, Arzt und Apotheke, Sparkasse und Postfiliale, Bushaltestelle ….
Außerdem waren wir große Campingfeunde, hatten über 20 Jahre einen Dauerstellplatz auf einem CP in Thüringen und waren auch mit dem Wohnwagen in fast ganz Europa unterwegs, haben viel gesehen und erlebt.
Das war möglich weil wir, abgesehen von einigen Phasen, immer hinreichend gesund und aktiv waren und auch die nötige Zeit dafür hatten.
Das änderte sich langsam und allmählich so ab 2020 nicht nur wegen Corona, sondern weil mein Mann, dann mit ü 80 altersmäßig immer mehr an seine Grenzen stieß, gesundheitliche Probleme bis zur chronischen Erkrankung dazu kamen und körperlich sehr abgebaut hat.
Die Notwendigkeit, in eine altersgerechte Wohnung zu ziehen, rückte immer mehr in den Vordergrund, da er die Treppen in unserem Wohnblock nicht mehr bewältigen konnte.
Eine, für uns passende Wohnung, in unserem gewohnten Umfeld gab es nicht, also hatten wir nur die Option, uns völlig zu verändern:
ein Haus mit Aufzug in einem anderen Wohngebiet :zwar auch grün aber ohne nötige Infrastruktur, Privatvermieter statt WBG, folglich auch doppelter Mietpreis.
Wir waren beide nicht glücklich darüber aber uns blieb keine Wahl.
Allein die Vorbereitung des Umzugs war, insbesondere für mich ,eine große Herausforderung. Mein Mann konnte nur wenig tun. Hilfe und Unterstützung gab es von Kindern und besonders von den Enkeln, die während des Umzugs und auch danach immer für uns da waren und es bis heute noch sind
Ein ganzes Leben mit all dem Hab und Gut in knapp 40 Umzugskartons zu packen, war echt schwierig. Schlaflose Nächte und viele Tränen waren die Folge. Vom Gewohnten sich zu verabschieden und neu anzufangen fällt im Alter sehr schwer. Da hat das Sprichwort: „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ seine volle Berechtigung.
Ich habe lange gebraucht, mich an diese neue Situation zu gewöhnen. Es ist ja nicht nur der Wohnungswechsel, der unser Leben verändert hat. Auch die gesundheitlichen Probleme nehmen zu, auch bei mir. Mein Mann benötigt ständig meine Hilfe und das Alter setzt uns ohnehin Grenzen. Am meisten fehlt mir die Mobilität. So ist jeder Tag fast gleich, ohne besondere Erlebnisse.
Trotzdem bin ich froh, den Alltag mit Unterstützung der Familie noch bewältigen und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Fazit: Das Leben so nehmen, wie es ist und das Beste daraus machen, auch wenn man auf Vieles verzichten muss.