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Katzen gewinnen immer, aber Hunde ... (2)

Von tastifix 17.09.2023, 07:40 – geändert Montag 19.08.2024, 07:16

Ehe die Anderen noch fragen können, welche Mittel dazu erlaubt seien, verschwindet Pfiff in die Ausstellungshalle. Er flitzt zu den eigentlich abgrundtief gehassten Ständen mit den Hundekosmetika, die er heute ausnahmsweise überhaupt nicht hasst, sondern sich beim Anblick der Scheußlichkeiten in die Pfote lacht. Pfiff schnappt sich eine Einkaufstasche, grreift wahllos alles, was in die hinein passt und schleppt den Jahrhunderteinkauf zurück zu den Kameraden. Schon von weitem hört er deren wütendes Gebell. Selbst der Chihuahua scheint außer sich zu sein.

Softy, Bengel und Winzling Winzel stehen gesträubten Nackenfells vor den Zweibeinern, die sich offensichtlich vor Angst fast in die Hose machen.
„Was war los?“, forscht Pfiff nach.
„D..Die haben versucht, uns zu treten, knurr!“, petzt Bengel.
„Fieser geht’s nicht mehr!“, wütet Softyund zeigt ihrem Herrchen das blitzend weiße, beeindruckende Doggengebiss.
Ihr Leittier wie auch die anderen Chefs winden sich hin und her und versuchen verzweifelt, ihre Sicherheitsverwahrung an den Händen und Füßen los zu werden, doch die sitzt fest wie angewachsen.
„Wie könnt Ihr nur ...?“, heulen sie.
„Groll, wir können noch viel mehr!“, blafft Pfiff zurück.
„Rrrwuff!“, bestätigt Bengel.
„K..Knirr!“, hängt Winzel an und lobt sich deswegen selber.

Ungerührt ob der menschlichen Möchtegern-Meuterei packt Pfiff das Sammelsurium aus dem Korb:
„Softy, Du übernimmst das Einsprühen. Aber scheußlich bunt, verstanden?“
Die Dogge guckt auf die grün-lila-orange-pink farbenen Spraydosen. Ihre Sanftmut ist wie weggeblasen:
„Wird erledigt, Pfiff!“
Sie schnappt sich das Neongrün, zielt treffsicher auf das Haupt ihres Besitzers, das sich in einen extra frischen Salatkopf verwandelt. Das Gekreisch deswegen ignoriert sie. Den Bauch färbt sie pink wie das Kleid einer Barbiepuppe und die Arme als auch Beine schmückt kurz darauf ein schreiend grelles Lila. Zum Abschluss fällt ihr noch etwas Originelles ein. In Orange schreibt sie ihm in Übergröße auf den Rücken, damit es jeder lesen können soll:
„Frauchens Liebling!“
„Das ist der Knaller überhaupt!“, ist Softy überzeugt.
Der nun extrem außerirdische Außerirdische gebärdet sich wie ein Wilder.
„Sieht wuffcool aus, Softy!“, lobt Pfiff.
Daraufhin kennt Softy kein Halten mehr, wendet sich den übrigen Zweibeinern zu und kostümiert sie in wenigen Minuten zu Wesen aus einer fremden Galaxie.
„Schick sehen die aus!“, wifft Winzel.
Die Vier amüsierten sich Rudelführer mäßig.

„Bengel, jetzt Du!“, kommandiert Pfiff.
„Was denn?“, fragt der hoffnungsfroh.
„Guck` mal hier die hübschen Lockenwickler!“
Bengel traut fast den Augen nicht:
„Meinst Du wirklich, Pfiff?“
„Und ob!!“
„Das werdet Ihr uns doch nicht antun?“, jammern die einstig so selbstsicheren Herrchen unwürdig.
„Wieso nicht?“, gibt Winzel zurück. „Was habt Ihr denn immer mit uns gemacht, na?“
„Los, Bengel: Viel Spaß!“
Kurz darauf sieht es auf den Köpfen ihrer Chefs aus wie auf den grellbunten Gemälden mancher moderner Maler., Bengel betrachtet irre stolz sein Werk.
„Wusste gar nicht, dass ich dafür Talent habe!“
„Ist der reine Wahnsinn, Bengel!“, bellen Softy, Winzel und vor allem Pfiff anerkennend.
„Und, was kann ich tun?“, meldet sich Winzel.
„Hier, nimm den Pinsel. Auf jedes rechte Bein malst Du ´Ich hab ´nen Knall!`, aber deutlich lesbar, okay?“
Begeistert wedelnd, dass Pfiff ihm etwas so Wagemutiges zutraut, macht sich Winzel an die Arbeit, wobei er sich von der wüsten Schimpferei ein paar Etagen über ihm überhaupt nicht mehr einschüchtern lässt.
„Klappe halten!“, brüllt Bengel seinen Herrn an.
Dem fällt vor Schrecken der Unterkiefer runter.
„Na, geht doch!“, setzt der Dackel ungerührt nach.
Derweil hat Winzel auch das vierte Bein verschönert. Hechelnd plumpst er auf den Allerwertesten. Denn das Malen ist anstrengend gewesen.
„Klasse!“
Die vier Hunde sind äußerst zufrieden mit sich.
„Es reicht jetzt doch, oder??“, will Softy wissen.
„Denkste! Das Beste kommt erst noch!", deutet Pfiff an.
Die Kameraden bekommen lange Ohren.
„Wiiee? Was denn?“
„Abwarten!“, wedelt er, langt nochmals tief in den Korb und hält eine Art Zahnpastatube hoch in die Luft.
´Ist aber garantiert keine drin!“, stellt Winzel erleichtert fest, denn unwillkürlich hat er sich an die tägliche, schmierige Prozedur zu Hause erinnert.
„Was willste denn damit?“, fragt Softy.
„Und auch noch so viel davon ... !?“, bellt Bengel verdutzt.
„Wir kleben sie fest!“, erklärt Pfiff.
„Wie ... Wen??“
Softy, Bengel und Winzel gucken ziemlich irritiert.
„Die werden aufs Podest geleimt!“, verrät Pfiff, ohne eine Miene zu verziehen.
„Wir sollen wirklich ... ?“
Je länger die Vier darüber nachdenken, umso besser gefällt ihnen diese Vorstellung.
„Aber pappt es denn fest genug?“, zweifelt Bengel.
„Felsenfest!“, versichert Pfiff.

Dort stehen vier Podeste. Softy rennt mit der Klebetube zum ersten und kleistert es sorgfältig zu. Derweil stauchen die anderen Drei die menschlichen Vorgesetzten zusammen, die die Minuten der verminderten Aufmerksamkeit ihrer Hunde nutzen wollen und versuchen, sich gegenseitig von der Leine zu befreien.
„Stillgestanden! Pfoten, ääh-knurr, Hände hoch!“
Wie auf Kommando fletschen Pfiff, Bengel und Winzel gleichzeitig die Zähne, wie auf Kommando erstarren darob ihre Herrchen zur Salzsäule und wimmern nur noch leise:
„Gn..Gnade!“
„Gab es für uns auch nicht!!“, grollt Bengel.

Inzwischen ist Softy fertig und Pfiff widmet sich dem zweiten Podest.
„Einmal hin, einmal her und rundherum, das ist nicht schwer!“, quietscht er dabei vergnügt.
Kurz darauf glänzen beide Podeste wie Speckschwarten.
„Fast noch zu elegant für die Fieslinge!“, denkt Bengel, was ihn eher noch darin bestärkt, sich bei der Verzierung des dritten Podestes besonders viel Mühe zu geben. Er verstreicht dermaßen viel der grausigen Pampe, dass die an allen Seiten der Stufe herunter tropft.
„Na, wie gefällt es Euch?“
„Hervorragend, Bengel!“, tönen die Anderen begeistert.

Als Letzter erfüllt Winzel seine Order. Weil er so winzig ist, braucht er etwas länger, aber dann hat auch er es geschafft.
„Grrr, fertig!“, schnauft er.
Die vier Hunde bewundern noch kurz ihr Werk, reiben sich die Vorderpfoten und dann ist es soweit. Dogge Softy als die Stärkste klemmt sich das eine Leinenende zwischen die Zähne und schleift die jammernden Zweibeiner auf die Podeste zu. Deren Geheul geht den hündischen Ohren gewaltig auf die Muschel.
„So nicht!“
Bengel erschnüffelt auf einem nahen Regal eine Rolle Klebeband. Winzel kapiert den Plan auffällig fix und knabbert mit seinen spitzen Zahndolchen so lange an dem Band herum, bis er die Abdeckfolie abziehen kann. Darauf schnappt sich Pfiff das Band, macht Männchen und klebt den vier Herrchen die Klageluken zu.
„Ächz!“, röcheln die nach Luft.
Mit ´Ächz` aber können die Vierbeiner gut leben ...

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