Matth. Passion - Wir setzen uns mit Tränen nieder
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Samstag 19.04.2025, 07:40 – geändert Samstag 19.04.2025, 08:07
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Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen“ singen zu Beginn die beiden Chöre in der Matth.-Passion. Und später kommt das Geschehen zur bitter-tröstlichen Erkenntnis: „Wir setzen uns mit Tränen nieder“. Diese Traurigkeit kommt in den wehmütigen Tönen deutlich zur Geltung.
Die Matthäus-Passion ist Bachs umfangreichstes und am stärksten besetztes Werk und stellt einen Höhepunkt protestantischer Kirchenmusik dar. Die Uraufführung fand am 11. April 1727 (Karfreitag) in der Thomaskirche in Leipzig statt. Nach Bachs Tod geriet das Werk in Vergessenheit. Erst am 11. März 1829 erfolgte in Berlin unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy – in einer gekürzten Version – eine Wiederaufführung, die zugleich die Bach-Renaissance einleitete.
Erstaunlich dass das Werk ausgerechnet durch einen Juden wiederbelebt worden ist. Zwar gehörten die Mendelssohn der Ev. Kirche an, haben aber die jüdische Tradition weitergeführt und nie bei Seite gelegt, sie haben ihre Wurzeln nie vergessen. Die Entscheidung, einer christlichen Kirche beizutreten, wurde aus existentiellen Gründen getroffen. Viele Juden wurden in dieser Zeit diskriminiert und hatten kaum Aufstiegschancen und wurden von der Gesellschaft allgemein nicht anerkannt. Aus diesem Grund hat H. Heine Deutschland verlassen und ist nach Frankreich emigriert, und viele Juden haben ebenfalls das Exil bevorzugt als in einem Land weiterzuleben, in dem sie als zweitrangige Menschen abgeurteilt worden sind.
Diese Arie könnte man auch mit einer „Kreuzigung“ des jüdischen Volkes gleichsetzen, die im Holocaust ihren Höhepunkt erreicht hat. Heute „setzen sich viele Menschen auch in Tränen nieder“ und weinen über diese furchtbare Schuld ihrer Generation.
Und auch Felix Mendelssohn-Bartholdy hat Kirchenmusik komponiert und Psalm 22 vertont, den Jesus am Kreuz kurz vor seinem Tod gebetet hat: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“.
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Text Psalm 22
Psalmen 22 - Einheitsübersetzung - www.die-bibel.de
Für den Chormeister. Nach der Weise Hinde der Morgenröte. Ein Psalm Davids. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, * bleibst fern meiner ...www.die-bibel.de