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Der Abschiedsbrief

Von Feierabend-Mitglied Montag 01.09.2025, 13:56 – geändert Montag 01.09.2025, 14:24

Lieber ...,

es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben, denn du bedeutest mir sehr viel, und ich habe unsere gemeinsame Zeit sehr geschätzt. Die Erinnerungen, die wir miteinander geschaffen haben, sind voller Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Nähe. Ich möchte dir an dieser Stelle von Herzen danken, denn du warst für mich jemand, der mein Leben mit Wärme und Geborgenheit bereichert hat.

Dennoch spüre ich seit einiger Zeit, dass sich in mir Gefühle verändert haben, die sich nicht mehr verdrängen lassen. Was uns als Paar verbunden hat, war neben all der emotionalen Nähe auch eine Dimension, die körperlich sehr wichtig für mich ist. Ich weiß, dass dies ein sensibles Thema ist und ich möchte dir keinesfalls das Gefühl geben, nicht "genug" zu sein. Mir ist bewusst, dass deine Situation nichts ist, das du dir ausgesucht hast oder das in deiner Verantwortung liegt. Gerade deswegen formuliere ich diese Worte mit größtem Respekt und Dankbarkeit dir gegenüber.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es für uns Wege gibt, unsere Beziehung in anderer Form fortzusetzen, ohne dass uns beiden etwas fehlt. Nach vielen inneren Gesprächen muss ich mir jedoch eingestehen, dass ich einen Aspekt vermisse, der für mein Leben essenziell geworden ist. Dieser fehlende Teil liegt nicht an dir als Mensch, sondern schlicht daran, dass unsere Bedürfnisse in dieser Hinsicht nicht mehr zusammenpassen.

Mein Abschied soll kein Bruch sein, sondern ein leiser Übergang, in dem ich unsere gemeinsame Zeit würdige. Ich hoffe sehr, dass wir trotz allem mit Achtung und vielleicht sogar in einer freundschaftlichen Verbundenheit auseinandergehen können.

Bitte nimm diesen Schritt nicht als Abwertung deiner Person, sondern als ehrliche Entscheidung einer Frau, die gelernt hat, ihre eigenen Bedürfnisse auszusprechen. Du bist ein wertvoller Mensch, voller Stärke, Güte und Tiefe – und ich wünsche dir von Herzen, dass du Menschen um dich hast, die dies weiterhin sehen und wertschätzen.

Mit ehrlicher Dankbarkeit und guten Wünschen,
.....




Antwortbrief

Liebe .....,

deine Worte haben mich sehr bewegt. Ich habe das Schreiben mehrmals gelesen, weil ich spüren wollte, wie viel Mühe und Achtsamkeit du hineingelegt hast. Es tut weh, deine Entscheidung anzunehmen, und gleichzeitig sehe ich die Ehrlichkeit, die dahintersteht. Dafür danke ich dir.

Mir war klar, dass in unserer Beziehung auch ein Teil fehlt, den ich dir nicht mehr so erfüllen konnte, wie du es gebraucht hättest. Dass das Thema unausgesprochen zwischen uns stand, habe auch ich empfunden – und so schwer es mir fällt, bin ich froh, dass du den Mut hattest, es in Worte zu fassen.

Bitte glaube mir, dass dein Brief nichts an meinem Bild von uns verändert: Ich sehe uns weiterhin als zwei Menschen, die sich aufrichtig zugetan waren, die viel Lachen, Gespräche und gemeinsame Augenblicke miteinander geteilt haben. Ich werde diese Erinnerungen nie kleinreden und immer mit mir tragen.

Natürlich verletzt es mich auch, loslassen zu müssen – nicht, weil ich dir etwas vorwerfe, sondern weil du mir sehr wichtig bist. Aber noch stärker als dieser Schmerz spüre ich Respekt für dich, deine Offenheit und die Art, wie du mit meiner Verletzlichkeit umgegangen bist.

Ich hoffe wirklich von Herzen, dass sich für dich Wege öffnen, in denen du erfüllt und glücklich sein kannst. Und wenn es möglich ist, würde ich mich freuen, wenn trotz des Endes unseres gemeinsamen Weges eine freundschaftliche Verbindung bleibt. Doch ich akzeptiere auch, wenn du den Abstand brauchst.

Danke, dass du ehrlich warst und unsere Zeit nie als selbstverständlich genommen hast. Ich wünsche dir alles Gute – in Liebe, Respekt und mit einem offenen Herzen.

Dein
...

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