Goldene Kutsche und ...
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tastifix
Donnerstag 18.09.2025, 08:38 – geändert Donnerstag 18.09.2025, 08:50
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tastifix
Donnerstag 18.09.2025, 08:38 – geändert Donnerstag 18.09.2025, 08:50
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Ab und an lasse ich mich gern ins Märchenland entführen. Doch es muss passen.
Ausnahmsweise mal für ein paar Minuten gelangweilt, ärgertte ich die Fernbedienung meines TVs und zapte durch alle Programme auf der verzweifelten Suche nach etwas Akzeptablem. Für Sendungen wie Dschungeelcamp, Bauer sucht Frau und Gute Zeiten, schlechte Zeiten war ich zu doof, um deren Handlung überhaupt nachvollziehen zu können. Ich musste mich also mit scheinbar weniger Fantasievollem begnügen.
Als mir währenddessen in jedem dritten Programm erstmal Rtalf Schumacher erklärte, wo und wie man am besten sein Auto verkaufen könne, streikte ich, denn ich hab keines und eines, das ich nicht habe, kann ich so schlecht verkaufen. Genervt wollte ich die TV-Bedienung, die doch gar keine Schuld an der Misere trug, schon ein wenig unsensibel gegen die Wand werfen, als sich denn doch die Rettung für meine arme gequälte Möchtegern-Zuschauerseele anbot.
Es war eine Nachrichtensendung, die dann meine Laune erheblich anhob. Weshalb? Endlich hatte ich wohl ein Märchen gefunden, sogar die godlene Kutsche fehlte nicht und auch davon abgeseehen stimmte das ganze Prunkdrumunddran bestens zu einenr Traumhandlung. Allein das überaus geschmackvolle überladene goldene Outfit dieses Gefährts entschädigte mich fast für die strapaziöse Fahndung nach einer Reise ins Wohlfühlland. Meine Seele sog regelrecht den Anblick der Bärenfellformationen in sich hinein. Fasziniert prüfte ich die Uniformen. Waren sie sauber, richtig zugeknöpft, die Schuhe auf Hochglanz gewienert??
Aber auch Überlegungen des Mitleids bewegten mich:
„Ob die unter den Mützen arg schwitzen?“
Nun ja, der Sommer hatte ja gnädig eine Kurzpause eingelegt, sozusagen als Vorübung dafür, dass er jetzt sehr bald dem Herbst weichen muss. Die Gymnastik-Marschierübungen imponierten mir und erübrigten bestimmt jeglichen anschließenden Fitneßstudiobesuch.
Bevor meine Gedanken noch krauser werden konnten, konzetnrierte ich mich denn doch aufs Wesentliche, welches sich auf nur wenige Menschen konzentrierte. Jahaah, die Protagonisten jenes Events waren mir wohl bekannt, weil inverwechselbar. Vor allem der eine, der sich überall auf der Welt wahrlich außergewöhnlicher Beliebtheit erfreut. So außergewöhnlich, dass es Leute gibt, die ihn am liebsten auf den Mond wünschen würden. Also, meint Ihr nicht auch, dass jene verblendet sein müssen, weil sie dessen Genialität nicht erkennen? Aber er darf beruhigt sein, denn Scharen von Fans sind sich derer eindeutig bewusst und er gilt in ihren Augen als ihr Halbgott. Und alle, die anders denken, wahrscheinlich als Halbidioten.
Aber zurück zur Märchenhandlung: Ach, wie schön! Dort erkannte ich Märchenkönig Charles und Königin Camilla. Chalres schritt feierlich auf die Hauptperson des Ganzen zu und Camilla bemühte sich um den für Königinnen üblichen schwebenden Gang. Aber irgendwie stimmte etwas nicht so ganz. Richtig: Beider Mimik erschien mir als ziemlich verkramfpt, das Lächeln zur Maske erstarrt.
„Na ja, so oft, wie die Staatsbesuche meistern müssen, muss ich Verständnis dafür aufbringen. Würde mir bestimmt genauso gehen!“
Ihr Gast schien alles, wa seinetweegen veranstaltet wurde, als mehr als angemessen zu werten und lief dann gutgelaunt neben König und Königin her. Mit jedem weiteren Meter noch etwas fröhlicher, denn dort wartete ja die goldene Kutsche. Deren Tür wurde aufgerissen und er stieg zufrieden ein. Vielleicht überlegte er ja in diesem Moment, ob er sich daheim nicht auch so eine bauen lassen sollte. Dann würde er seine Fans garantiert noch mehr für sich einnehmen können.
Die vorgespannten prachtvollen Schimmel schienen einen Moimetn lang zu zögern, bo sie den wirklich .. oder auch nicht, aber entschieden sich, gehorsam zu sein. Es hätte sonst vielleicht später Schimpfe und/oder Haferentzug bedeutet und auf den verzichten Pferde nicht so gern.
Als dann Trump sich seine Goldfasan-Frisur zurecht strich und anschließend gnädig nach beiden Seiten den am Straßenand stehenden, staunenden Menschen zuwinkte, zerrte es denn doch an meinen Nerven, katapultierte es mich aus dem goldenen Märchenland wieder in die Wirklichkeit zurück und ich entschied mich, von Bärenfellmützen, schönen Pferden und auch von König und Königin Abschied zu nehmen und klar doch, vor allem von dem hohen Gast, dem König Amerikas, Mister Trump.
Man verzeihe es mir, aber ich mag ihn nicht ganz so gerne. Ist für Euch bestimmt nicht mehr überraschend, nachdem Ihr dies hier gelesen habt. Und Sympathie oder auch Antipathie kann niemand befehligen. Also befinde ich mich auf der sicheren Seite.