Tückische Computerspielsucht
Von
tastifix
vorgestern, 20:44 – geändert vorgestern, 07:51
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tastifix
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Bernd und sein Vater sitzen im Zug. Weil sie die Strecke schon in- und auswendig kennen, beschäftigen sie sich lieber mit Computerspielen auf ihren Smartphones. Ein Spiel folgt dem anderen. Die Sucht hat den Jungen fest im Griff. Spiel auf Spiel folgt. Die Umgebung ist für ihn vergessen.
„Papa, guck mal: Cool!!“
Bernd tippt pausenlos. .
„Worum gehts denn da?", schaut der Vater kurz auf.
„Papa, darum, dass man möglichst viele Autos von der Straße drängen soll … “
„Wie b..bitte?? - Nein, mein Junge, da ist meines aber besser!“
„Wieso??“
„Na, schau doch mal! Hier soll man in kürzester Zeit ganz viele Blumen anpflanzen!“
Kritisch mustert Bernd das kunterbunte Flimmerbild.
„Och, Papa, ist viel zu langweilig. Dies hier ist viel spannender!“
„Also, mein Junge: Ich find es unmöglich, mit Absicht Autos zu beschädigen!“
„Papa, ist doch bloß ein Spiel!“
“!trotzdem mag ich es nicht!“
Aber ich!“, trotzt Bernd.
Danach schweigen sie wieder. Denn immerhin haben sie sich ja eine Viertelstunde unterhalten,viel länger als sonst oft, und das muss ausreichen. Die armen vernachlässigten Spiele brauchen unbedingt vermehrte Aufmerksamkeit. Selbst der Vater widersteht dem nicht ganz. Konzentrierter Miene die Köpfe tief über die Geräte neigend, ist vor allem Bernd total gefangen in jener Flimmerfigurenwelt. Es ist nur gut, dass der Vater ab und zu doch aus dem Fenster schaut, denn sonst müssten sie Sorge haben, gar noch ihren Zielbahnhof zu verpassen.
Es vergent eine halbe Stunde.Als Bernd denn wirklich mal bei einem Spiel scheitert, reißt es ihn aus der Faszination. Erschrocken fällt ihm ein, dass er Jörg, seinem Freund, doch fest versprochen hatte, mal durchzurufen, damit der weiß, ob alles in Ordnung ist. Seiner Mimik nach zu urteilen wälzt der Junge plötzlich ein Problem. Ständig unruhiger rutscht er auf seinem Sitz herum. denn er kramt in einer bestimmten Gedächtnisschublade. Vergeblich! Offenasichtlich ist etwas sehr Wichtiges wie ausgelöscht. Bernd ist es nun ziemlich blöd zumute.
´Áber Jörg wartet doch … `
Er hält es nicht mehr aus, zupft seinen Vater am Ärmel. Der schaut ihn irritiert an.
“Papa ...“, beginnt Bernd stockend.
„Jahaah??“
„Papa, wie geht das hier noch mal mit dem Telefonieren?“
Sein Vater blickt ihn nur fassungslos an ...