Das Leben in Versen
Von
Feierabend-Mitglied
vorgestern, 17:21
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Seit Wochen zieht durch Kopf und Bauch
ein Dank für meinen Lebenslauf.
Drum will ich mich nun überwinden,
ein Kranz aus diesem Leben binden.
So Vieles soll in ihn hinein,
um mich und and’re zu erfreu’n.
Der Kranz der braucht ein Fundament
das man oft erst im Alter kennt.
Ich nenne es den roten Faden,
und dieser trägt die vielen Gaben,
die sich ganz bunt zusammenfügen,
auch Unkraut bleibt dabei nicht liegen.
Vor mir liegt nun das Material,
ich habe nun die Qual der Wahl.
Will ich nur suchen schöne Blüten?
das Schlechte, Dunkle gern verhüten?
Dann bleibt mein Kranz ganz unvollständig,
und er ist gar nicht mehr lebendig.
So habe ich nun doch beschlossen,
die Tränen, die ich oft vergossen,
das sind die Perlen auf den Blumen,
der Schmerz, die Not, das sind die Krumen,
die dieses Werk zusammenhalten,
und ihn in voller Pracht entfalten.
Auch Unkraut, das ich oft gesammelt,
inzwischen wirkt es recht vergammelt.
Die Angst, das sind die bitt’ren Beeren,
auch denen will ich nicht verwehren,
dem Lebenskranz Gesicht zu geben.
Auch dies war lange Zeit mein Leben.
Zwei Blumen, nicht zu überseh’n,
ganz leuchtend in der Mitte steh’n
es sind die Töchter, Enkelkinder,
wie oft waren sie Überwinder!
Sie strahlen auch das Unkraut an,
damit es endlich heilen kann.
Was in Erinnerung verborgen,
das macht viel Hoffnung auf ein Morgen,
denn dieser Kranz verändert sich,
gerade so, wie fällt drauf Licht,
Wird dieses Licht täglich entfacht,
mein Leben reich und glücklich macht.
Und aus den viel verschied’nen Dingen,
hör ich ein Summen und ein Klingen.
Der Kranz, der ist noch nicht geschlossen,
so manches lässt mich dankbar hoffen,
dass viele Blüten noch zu finden,
die ich einst in den Kranz darf binden.
Den Glauben möchte ich noch weben,
der ohne eig’nes Tun gegeben,
doch ist er tief im Kranze drinnen,
daher das Summen und das Klingen,
das jeden Tag mich still begleitet
und meinen Blick in Demut weitet.
@roshni