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Ein Fußballabenteuer (1)

Von tastifix Mittwoch 25.06.2025, 09:36 – geändert Mittwoch 25.06.2025, 23:50

Katharina fühlte sich wie ein Hühnchen im Römertopf. Nein, der Vergleich hinkte ganz beträchtlich, denn dort blieb die Temperatur ja meist konstant. Aber hier ...

Es war Hochsommer und der Wetterfrosch kletterte höher und höher. Selbst die 30 Grad-Grenze bremste seine Unternehmungslust nicht. Genauso wars erstaunlich, wie sprortlich auch Menschen trotz großer Hitze manchmal waren. Sie übten sich, eingezwängt zwischen mehreren tausend d Gleichgesinnter, eher oftmals Gleichverrückter, in Fitness. Im Fußballstadion war die Hölle los, denn Deutschland spielte gegen England. Auf der einen Tribünenseite saßen die deutschen, auf der anderen die englischen Fans, der Sicherheit wegen jede Truppe für sich. Man konnte ja nie wissen ...

Auf den Köpfen regelrechte Kompotthüte, die frappierende Ähnlichkeit mit Narrenkappen hatten ind gekleidet in Trikots in den Landesfarben, stand jenes Outfit so Manchem ausnehmend gut. Insbesondere die Narrenkappen. In den Händen hielten die Zuschauer winzige, kleine oder auch Riesenfahnen. Die erwiesen sich als sehr praktisch, denn, missfiel ein Kommentar des Nächststehenden, rief man ihn notfalls mit einem nur scheinbar zufälligen Schwenker des Fahnenstiels nachdrücklich zur Ordnung und verhalf ihm se eindrücklich zu einer dann bunt schillernden Beule. Bereits in den ersten Minuten auch direkt vor Katharinas Augen.

„Au!“, meckerte eine Reihe vor ihr ein junger Mann und drehte sich erbost zu ihr um. „Was soll dat denn? Nee, so etwas!“
Der Anblick des hübschen Mädchens aber besänftigte ihn denn sogar etwas. Ruhiger setzte er hinzu:
„Dat war zu früh und außerdem falsch. Da ist doch noch gar kein Tor gefallen und zudem jodele ich genau für Deutschland wie Sie.“
„Ich ...“, wollte Katharina entgegnen, was aber im plötzlichen ohrenbetäubenden mn Geschrei der Menge unterging. Schweißüberströmt hüpften alle auf ihrem Platz herum, schwangen diie Fahnen hoch in die Luft und grölten. Sich völlig fremde Menschen umarmten und verbrüderten sich.
Auf dem Spielfeld lagen sich die Spieler in den Armen, applaudierten ins Publikum, einige weinten sogar vor Glück. Ein schneller Blick aufs Trikot und Katharina wusste Bescheid.
Deutschland hatte sein erstes Tor geschossen.
„Wegen dieses krassen Vorfalls mit der Beule hab ich das jetzt gar nicht gesehen..Mist!“, dachte sie. „Doch die hat ihm ein Anderer v erpasst. Nicht ich!“
„Das war ein Schuss! Haben Sie den gesehen? Der englische Torhüter hatte gar keine Chance, den Ball zu fangen, so, wie der den ´rein gepfeffert hat!“, wandte sich der Beulenmann ein zweites Mal an Katharina. Er strahlte übers ganze Gesicht.
„Dem wären jetzt selbst zehn Beulen auf einmal total egal!“, überlegte Katharina und wollte sich solidarisch zeigen.
„Toor!“, schloss sie sich brüllend den Anderen an, klatschte sich die Hände wund und zollte so ihrer Mannschaft Tribut. So geziemte es sich.

In der zweiten Halbzeit ergab sich zunächst nichts Aufregendes. So allmählich erlahmte das Interesse an dem Spiel, welches doch so vielversprechend begonnen hatte. Da wurde gedribbelt, zum gegnerischen Tor vorgeprescht, aber die Engländer waren auf der Hut. Ein weiteres Tor wäre zuviel der Blamage gewesen. Dagegen drehten sie den Spieß um wechselten aus der Defensive in die Offensive und 98mmermehr menschen beherrschten mehr und mehr das Feld. Ein schlimmer Schock für die Deutschleland.n! Sie griffen nach unlauteren Mitteln, sie foulten, die Englander dann ebenfalls.
Ausgerechnet der deutsche Spitzenstürmer schlug extrem dreist über die Strenge, stellte deutlich sichtbar dem englischen Kollegen ein Bein und riss ihn gleichzeitig am Arm zu Boden. Unter den entrüsteten Pfiffen aus Tausenden von Kehlen wurde er von Schiedsrichter des Platzes verwiesen. Danach litt die deutsche Mannschaft und Katharina mit ihr. Bereits nach weiteren zehn Minuten trafen die Engländer ins Tor. Ausgerechnet mit einem Elfmeterschuss. Katharina war es zum Heulen zumute.
„Nein, Deutschland darf einfach nicht verlieren. Bloß nicht!“
In verzweifelter Ratlosigkeit trat sie von einem Bein aufs andere, steigerte sich in Rage hinein. Kurz darauf bremste sie sich nicht länger, stieß die Umstehenden unsanft zur Seite und drängelte sich keck nach vorne.
„Unverschämtheit!! Wenn alle das täten!“
Katharina stellte die Ohren auf Durchzug.
„Das lass ich nicht zu. Ich will retten, was zu retten ist.“
Sie hatte ja so oft mit ihrem Vater im Garten Fußball gespielt und sich dabei recht tapfer geschlagen. Wieso sollte sie nicht auch jetzt ... ?

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