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Ein sehr ungewöhnlicher Prozess

Von tastifix gestern, 11:20 – geändert gestern, 14:04

Viele waren schon seit Jahren sauer auf ihn. Seinetwegen spazierten Manche nachts schlafend durch die Wohnung oder kletterten gar aufs Dach und absolvierten dort waghalsige Balanceübungen. Bislang war zum Glück noch niemand dabei abgestürzt.

Immer mehr Leute empörten sich ob der ständig sich wiederholenden Ruhestörungen. Es kam zu Demos. Auf den Plakaten stand:
„Nicht länger mit uns. Der muss bestraft werden!“
Oder auch:
„Wir wollen endlich wieder durchschlafen!“
Bald herrschte auf den Straßen heilloser Tumult. Die Plakate schwenkend, rannten die Menschen aufgebracht hin und her. Die Sprechchöre wurden ständig aggressiver und ein paar Fanatiker kamen auf die wahrlich tolle Idee, sich auf dem Pflaster festzukleben.
„Wir weichen nicht eher, bis der ...“
Das Ganze erwies sich als für den Verkehr sehr abträglich, der allmählich zum Erliegen kam.

Selbst das Hohe Gericht litt. Morgens erschienen Richter Dr. Juri, Staatsanwalt Dr. Forsch und Verteidiger Dr. Harmlos oftmals total übermüdet zum Dienst und gähnten einander etwas vor. Erstens schaute des nicht gut aus, zweitens geziemte es sich so gar nicht und drittens bestand das Risiko, dass sie womöglich nicht mehr ernst genommen würden.
„Wir müssen etwas unternehmen!“
Besorgt setzten sie sich zusammen und hatten dann bereits nach nur weinigen Minuten einen Plan gefasst.

Sie schickten mutige Leute auf eine abenteuerliche Reise ins All, weit weg von allem Irdischen. Jene führten auf ihrem Raumschiff ein extrem langes Lasso mit sich, mit dem sie dann den Gesuchten, der sich gerade in einer beginnenden Diätphase befand und zudem, total überrumpelt, sich nicht mal wehrte, problemlos verschnürten. Das Raumschiff kehrte, den unter noch unter Schock Stehenden unerbittlich hiner sich her ziehend, cum gen Heimat.

Eingetroffen auf der Erde, erwartete den Unhold bereits eine Armee schwer bewaffneter Polizisten, die ihn ächzend in Gemeinschaftsarbeit auf die Schaufel eines extra großen Baggers hievten, der dann sofort den Weg zum Gericht einschlug. Während der Reise der besagten mutigen Leute war man, den ungewöhnlichen Umstäden Rechnung gtragend, gezwungendermaßen nicht untätig gebiieben und hatte keine Kosten und noch mehr der Mühe gescheut und wegen des doch einmaligen Prozesses einen zusätzlichen Trakt mit einem riesigen Saal errichtet, der dann allen Bürgern Platz bot um die vVerhandlung live verfolgen zu können. Dem Straftäter wrude tatsächlich noch eine ihm angemessen breite Anklagebank zugestanden.

Die Zuhörerreihen füllten sich rasch und nur wenige Minuten später betrat die Hohe Gerichtsbarkeit den Saal. Allen voran der Vorsitzende Richter Dr. Juri, gefolgt von Staatsanwalt Dr. Forsch und Verteidiger Dr. Harmlos sowie mehreren Beisitzern. Dr. Juri eröffnete den Prozess:
„Es geht um eine äußerst wichtige Angelegenheit. Bitte bewahren Sie Ruhe!“
Danach wandte er asich er sich an den Staatsanwalt.
„Verlesen Sie die Anklageschrift!“
Dr. Forsch holte forsch tief Luft. Es würde dauern, bis …
"Angeklagter Mind, Sie werden beschuldigt, am 4. d. Monats die Bürger dieser Stadt des Nachts sehr dreist gestört zu haben. Und dies nicht zum ersten Male ...“
Jener schwieg, nicht so aber Dr. Harmlos, dessen Verteidiger.
„Moment mal, Herr Kollege! Stellen Sie sich mal vor, wie gefährlich es ohne sein Wirken nachts sein würde in der Dunkelheit!"
Die Zuhörer murrten unwillig.
„Will der etwa damit andeuten, dass wir uns das weiterhin gefallen lassen sollen?“
Auch Richter Dr. Jrui missfiel die Bemerkung:
„Trotzdem, Herr Kollege Dr. Harmlos, darf man das ungehörige Treiben des Angeklagten nicht verharmlosen. Er ist ein Zigmal -Täter und muss bestraft werden!!“

Nooh sich uneinig, wie dies zu geschehen hätte, sprachen sich die Juristen ein zweites Mal ab. Weil so etwas keinesfalls onterhaltsam ist,, beeilten sie sich damit und kehrten bereits nach einer knappen Viertelstunde zurück.
„Angeklagter Mond, bitte erheben Sie sich! Äääh, nee, bleiben Se besser sitzen, bevor Sie noch mehr anrichten und uns hier mit ihrem Schein noch blenden!“
Zum Glück für den Mond, dessen nur noch schwach leuchtetende Sichel vor Anspannung arg zitterte.
„Hm, ja, hier also das Urteil. Ist übrigens unanfechtbar!
Der Mond wartete misstrauisch ab.. Es wurde grauenhaft.
„Sie werden strengstens dazu verurteilt, höchstens nur noch 1x im Jahr als Vollmond kräftig zu scheinen. Zuwiderhandlung wird mit sofortigem Abtransport in eine ferne Galaxie bestraft. Ohne jegliche Chance der Rückkehr selbstverständlich!!“
Dr. Juri musterte den Angeklagten:
„Nehmen Sie das Urteil an?“
Ein extrem schwaches Leuchten streifte den Richtertisch.
In den Ohren der Zuhörer klang dieses Urteil als fast zu milde, aber immerhin war endlich eines gefällt worden. Aber dann folgte noch Weiteres:
„Angeklagter Mond, zudem verlange ich, dass Sie dem Raumschiff, das Sie ie gleich zurück transportieren wird, egal, welche Anstrengung es Ihnen jetzt abverlangt, mit der Ihnen noch verbliebenden Scheinkraft den Weg weisen werden!!“
´O je, ahnte ich doch, dass da noch was nachkommt … !`, sagte sic h der Mond.
Aber Dr. Juris Rede fand noch immer kein Ende:
„Jedoch genauso dringlich fordere ich alle Bürger auf, in den besaagten Abend und Nächten die Vorhänge scheindicht zuzuziehen!!“

Die Leute kauften sich Kalender, in die sie eintrugen, wann genau sie sich vor dem Mondschein zu schützen hätten.
Der Mond bat später ein paar blitzgescheite Sterne, ihm rechtzeitig zuzublinken, wann endlich er mal wieder …

trenggenommen jedoch hätte statt seiuner als Hauptangeklagte die Sonne auf der Anklagebank sitzen müssen, denn nur durch das von ihr gespendete Licht war der Mind fähig gewesen, überhaupt in solch krasser Weise aktiv zu werden.

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