Der Weihnachtshase

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- Ferdinand von Hasen-Stolperstein -


Einer der wichtigsten Eierbemaler von Hasenhausen war Ferdinand. Er hatte besonderes Talent, tolle Ideen, für ausergewöhnliche Motive, ein Künstler eben.

Eines Tages aber sagte Er sich, ich habe die Schnauze voll, Jahr für Jahr diese ollen ovalen Dinger zu bekritzeln. Zackige Muster, Streifen, Pünktchen, alles für Ostern, das ist langweilig, ich will mal etwas anderes machen, bemalen.

Da kam Ihm die Idee mit Weihnachten, ich muss zum Weihnachtsmann, ins Weihnachtsdorf, und so machte Er sich auf den Weg dies zu suchen. Immer weiter kam Er in den Norden, es wurde kälter und kälter, er fror erbärmlich, aber irgendwann kam Er in Rovaniemi, in Finnland an. Er fragte sich durch bis Er zum Haus des Weihnachtsmannes kam. Die Menschen dort guckten verwundert auf das Häschen, das inzwischen nicht mehr wie ein Hase aussah, denn sein Fell war nass und klumpig, und starr von der Kälte, dass es glitzerte.

Als Er endlich vor dem Weihnachtsmann stand, und sein Anliegen, als Kugelmaler bei Ihm anzufangen, lachte Ihn dieser aus. Du bist doch ein Osterhase, und kein Wichtel oder Elf, hier gibt es keine Ostereier zu bemalen. Das will ich auch nicht, ich will für die Kinder basteln, Weihnachtskugeln bemalen. Der Weihnachtsmann sagte nur - dazu muss man geboren sein, und Du bist nun mal ein Hase, der Eier zu bemalen hat, somit war Ferdinand entlassen, und musste sich trollen.

Er ging und lief in den Wald, und weinte bitterlich.
Auf einmal hatte Er das Gefühl als hätte Ihn jemand angestupst, Er sah eine Gestalt wie eine Fee, ein elfenartiges Geschöpf vor sich, das zu Ihm sagte, Du bist doch Ferdinand, der großartigste Maler unter den Osterhasen, warum sollst Du nicht auch Kugeln bemalen können, zeig dem Weihnachtsmann was Du kannst !!!

Hier hast Du eine Weihnachtszipfelmütze, setz diese auf und fang an. Ferdinand schien wie aus einem Traum zu erwachen, vor Ihm lagen jede Menge Kugeln, rote, goldene, grüne, in allen erdenklichen Farben, daneben lagen Farben und Pinsel.

Sein Ergeiz erwachte wieder und Er fing an Weihnachtsmotive auf die Kugeln zu malen, von Sternen, über Monde, Rentiere, Engelchen, bis hin zu ganzen Weihnachtsdörfern, die ganze Nacht hindurch, bis Er vor Erschöpfung einschlief.

Als Er am nächsten Morgen erwachte, rieb Er sich die Augen, sah das Körbchen, voll mit bemalten Kugeln, war ich das etwa. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, und machte sich erneut auf zum Weihnachtsmann.
Als dieser Ihn sah, sagte Er, Duuuu schon wieder, aber Ferdinand ließ sich nicht beirren, stellte sein Körbchen auf den Tisch und sagte nichts, blieb ganz ruhig sitzen.

Der Weihnachtsmann über soviel Dreistigkeit verärgert, polterte los, verschwinde schon, ich habe wichtigeres zu tun. Ferdinand schob das Körbchen noch etwas näher und blieb eisern vor Ihm sitzen. Über diese Hartnäckigkeit nun doch erstaunt, dachte er, ich gucke einfach mal, damit das Langohr endlich wieder verschwindet.

Was er dann sah, jagte seinen Puls in die Höhe, potz blitz, der olle Hase, das hat der doch nicht selbst gemacht, das wäre ja ein richtiger Künstler. Nun wollte Er es ganz genau wissen, und legte Ferdinand eine Kugel und Farben vor die Pfoten, und sagte: male, was Ferdinand auch sofort tat.

Dem Weihnachtsmann fielen fast die Augen aus dem Kopf, als Er sah was Ferdinand gemalt hatte, nämlich Ihn, den Weihnachtsmann selbst, auf seinem Rentierschlitten. Er musste zugeben eine so künstlerisch bemalte Kugel hatte Er noch nie gesehen.

Ferdinand von Hasen Stolperstein - Du heisst ab sofort -
Ferdinand der Weihnachts - Hasen - Langohrelf.

So kam ein kleiner Osterhase zum Weihnachtsmann ins finnische Weihnachtsdorf Rovaniemi.

Edith Epkes/Apatschi - 12/2024