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Die Regenbogenleiter (2)

Von tastifix vorgestern, 09:18 – geändert vorgestern, 11:08

`Dem erfahrenen Mediziner war klar gewesen, dass diese flehentlich vorgetragene Bitte der Griff zu einem Strohhalm war, an den sich das junge Mädchen in dem doch sicheren Wissen klammerte, dass er nach kurzer Zeit des Haltbietens brechen würde. Das es nur einen Aufschub bedeutete!
´Ér hat mir gut zguesprochen, erwähnt, welch ein nwillenstarkes, selbstbewusstes Mädchen ich sei, dass ich es also schaffen würde, mich nicht aufzugeben, sondern stattdessen jeden Tag .der mir noch ohne Beschwerden geschenkt wird, zu genießenll!`

„Hm?“, murmelte sie vor sich her, während sie sich allmählich dem Elternhaus näherte. „Mein Leben wird sich total ändern, nichts so bleiben wie bislang. Werde ich es meistern?“
Ihre Überlegungen zeugten von ihrer inneren Not, von drohender Resignation. Die Furcht vor dem, was unweigerlich auf sie zukäme. Früher oder später! Die Furcht, in Zukunft vielleicht nicht mehr als vollwertiger Mensch angesehen zu werden. Stattdessen als einer mit einer starken Behimdnerung, deren endgültiger Schweregrad bereits vorgezeichnet zu sein schien.
Aller höchstens zwei Jahre!“
„Warum ich?“ fragte sich Silvie wohl zum x-ten Male. „Ich lbin doch noch so jung, hatte mir so viel vorgenommen: Abi zu machen, dann eventuell Sprachen oder Literatur zu studieren ...“

Sie seufzte. All dies war ihr genommen, ein einziger bleischwerer Satz hatte es zunichte gemacht. Der Arzt hatte ihr noch gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben, docfr fragte sie sich, ob ihm nicht klar gewesen war, dass sie diese, jedenfalls jetzt, moch nicht würde nutzen können, sie erst das innere Chaos in den Griff bekommen müsste? Und doch erinnerte sie sich an einen der Tip
„Speichere alles in Deinem Gedächtnis! Es wird Dir später eine große Hilfe sein!!“
Ja, es stimmte! Aus einem selbstbewussten Kind war eine eebenso selbstbewusste junge Frau geworden. Aus wohlhabendem Hause, als Einzelkind von den Eltern maßlos verwöhnt, hatte sie solche Sorgen wie Armut oder gar schwere Krankheiten bislang nie gekannt. Sie schreckte auf.
„Jetzt heißt es für mich „bislang“!“
Um ihr Herz legte sich eine schwere, eiskalte kette. Die Angst vor eventuell drohender isolation in seelischer Einsamkeit würde ihr in den näcshten Tagen, wochen oder Monaten keine Ruhe mehr lassen. Noch hatte sie zwar die Eltern, auch die Freunde, aber was würde später mal sein …?
„Wann werden sich Dr, Franks Worte bewahrheiten?? Wirklich erst in zwei Jahren??

Wehrlos dem sSchicksal ausgeliefert zu sein schmürte ihr die Kehle zu.
„Nein, ich darf so jetzt nicht denken. Noch ists ja nicht soweit!!“
Denn nochh zeigten sich ja keine deutlichen Symptome. Also Kopf hoch! Weder saß sie im Rollstuhl,noch wütete in ihr eine tödliche Krankheit! Gleich allen anderen Menschen hatte sie Augen, um zu sehen. Ohren, um zu hören und einen Mund, mit dem zu reden vermochte. Und sie besaß die große Freiheit der Gedanken,. Was wollte sie noch mehr? Ihr Blick glitt über das von der Sonne in gelbliches Strahlen getauchte Feld, hielt sich an diesem zauberhaften Bild fest, wanderte von Ähre zu Ähre. Ab und an hob sich ein Vogel in die Lüfte. Im Winde segelnd, wurde er für Silvie zu einem Zeichen überschäumender Lebensfreude, des Glückes, auf Erden zu sein. Dieses kleine Wesen dort am Himmel holte sie aus den bedrückenden Gedanken wieder zurück in die farbige Worklichkeit. Es tröstete. Nein, dies alles, was sie umgab an Schönem, war es wert zu kämpfen, so lange ihre Energie dafür ausreichen würde. Ein Monat war eine lange Zeit. Sechs bzw. zwölf Monate waren 6x bzw.12x ein solch langer Monat. Plötzlich erschienen ihr die tristen Gedanken, die sie soeben noch im Kopf gewälzt hatte, fehl am Platze zu sein. Ihr stünde genügend Zeit zur Verfügung, um sich auf alles einstellen bzw. vorbereiten zu können, was sie in der Zukunft würde bewältigen und aushalten müsste.Viele Menschen hatten mit einer Behinderung ihr Leben zu meistern. So oft war sie Behinderten begegnet. Nicht vergrämten Gesichtsausdruckes, sondern mit einem Lächeln in den Augen. Damals erschien ihr das unverständlich und unerklärlich, wie Menschen, die zeitlebens den Rollstuhl gefesselt waren, es schafften, trotzdem noch fröhlich zu sein.Wie sie mit den mit ihrer Krankheit verbundenen Schmerzen iund der oftmaligen, durch die Behinderung bedingten Einsamkeit fertig wurden. Eigentlich hätte man vermutet, dass Einige, die es sehr schwer getroffen hatte, vielleicht gar das Ende herbeisehnten, um endlich frei zu werden. Frei von ihren Schmerzen, frei von dem Mitleid oder aber auch in extremen Fällen gar Hohn der Umwelt. Das, was Silvie erwartete, war dagegen wahrscheinlich besser zu ertragen, bedeutete im Grunde genommen i, Vergleich dazu nur eine Verinnerlichung des sinnlichen Erlebens. ...

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