Die Weinachtsmänner-Osterhasen_Konferenz
Von
tastifix
Freitag 12.12.2025, 08:20
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tastifix
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Bereits seit Ende der Sommerferien machte das Weihnachtsfest auf sich aufmerksam. Im Lebensmittelgeschäft Schleckerstube reservierten die ersten Schokoladen-Nikoläuse, Engelfiguren und Stoff-Rentiere Plätze für für ihre bestimmt noch eintreffenden Verwandten.
„Was sollen wir eigentlich schon hier?“, gedachten sie sehnsüchtig des Friedens im Himmel.
„Manche Menschen haben wahrscheinlich ´ne lange Leitung und merken sonst gar nicht, dass das Christkind bald Geburtstag hat!?“, mutmaßten die Rentiere.
„Die muss dann aber extrem lang sein!“, schüttelten die Nikoläuse betrübt den Kopf.
„Rutscht mal ein bisschen! Da kommen schon die Nächsten!“
„Ach herrje!“
Wenige Minuten später hockten die Nikoläuse wie die Ölsardinen in der Büchse nebeneinander. Die Engel sorgten sich um die empfindlichen Flügel und setzten sich auf die Rentierrüpcken.
„Ohne die sind wir aufgeschmissen!“
Zudem war es dort luftiger und sie hatten einen besseren Überblick darüber, was im Laden so ablief. Die Rentiere waren sehr damit einvnerstanden, denn so konnten sie die langen Läufe besser ausstrecken.
Von Tag zu Tag drängelten sich mehr Leute ins Geschäft. Besonders dann, wenn Kinder herein stürzten, wurde es den Schokoladengesellen ziemlich mulmig:
„Die werden uns ja wohl nicht schon jetzt ... ?“
Doch zum Glück siegte trotz des tssch nahenden Sühigkeitenfutterfestes noch die Vernunft der meisten Mütter und die Helfer des Christkindes blieben dort, wo sie waren.
Dann begann die Adventszeit. Es wurde dermaßen eng auf dem Regal, dass einige der Nikoläuse einander auf dem Schoß saßen. Die Engel klammerten sich an der Mähne der Rentiere fest, die verzweifelt, um ja nicht vom Regal zu plumpsen, die Beine verknoteten und ihren Schwanz mit dem des Nachbarn. Mittlerweile spürten sie sämtliche Knochen.
„Sind nur noch ein paar Wochen!“, trösteten die Engel.
„Nuur??“
Und die wurden noch sehr aufregend. Verkäuferinnen schleppten nämlich Pakete mit Unmengen von Schokoladenosterhasen herein.
„Hääh?“
Was dann folgte, war furchtbar.
„Frau Maier, meinste nich auch, dat säh lustig aus, wenn wir die zwischen die Nikoläuse setzen?“
„Frau Müller, fasste mal mit an? Kaffeepause is später!“
Beleidigt unterbrach diese den Plausch mit der Kollegin, strich das Minikleid glatt, trippelte langsam wie eine Schnecke auf den Stöckelschuhen herzu und half tatsächlich. Rücksichtslos wurde in jede Lücke ein Hase gestopft. Den Rest der Langohren verteilten sie auf die Rentierrücken. Die Engel fürchteten erneut um ihre Flügel.
Fassungslos stierten die Nikoläuse auf die Hasen und umgekehrt.
„Das darf nicht wahr sein!?“
„Jetzt fehlen nur noch die Pfingstochsen!"
„Sind die verrückt geworden?“
Skrupellos verletzten die Menschen die Weihnachtsmann- und Osterhasenehre und vermischten die beiden Feste. Hauptsache, sie würden sich in dieser heiligen Zeit - wenn auch auf ziemlich unheilige Weise - dumm und dämlich verdienen.
„Eine Frechheit!“, schimpften die Hasen.
„Unerhört so etwas!“, empörten sich die Nikoläuse.
Die Rentiere schwiegen, denn noch fehlte ihnen der völlige Durchblick. Die Engel dagegen erfüllten ihre Pflicht, zum Frieden auf Erden und somit auch in der Schokoladenwelt beizutragen:
„Ist doch gar nicht so schlimm. Die Kinder werden strahlen, weil sie nicht mehr bis Ostern auf die Hasen warten müssen.“
Aber falls sie annahmen, so die Schokoladengesellschaft zu besänftigen, irrten sie sich gewaltig. Immer wütender meckerten Nikoläuse und Osterhasen herum und sogar die Rentiere verstanden dann, dass die Menschen etwas Ungeheuerliches im Schilde führten.
„Das dürfen die nicht! - Müssen wir Hasen den Kindern in Zukunft etwa Überraschungseier mit Weihnachtsmännern darin bringen?“
„Das wäre ja wohl das Letzte!!!“
„Wir werden uns wehren! “
„Und wie??“
„Wartet, bis die letzten Kunden verschwunden sind ...“, grummelte einer der Hasen. „Dann ...“
Er war der Fabrik ein wenig größer ausgefallen und deswegen der Anführer der Langohrgesellschaft geworden.
Als abends endlich Ruhe eingekehrt war, eröffnete jener eine sogenannte Weihnachtsmänner.-Osterhasenkonferenz mit den überaus klugen Worten:
„Uns muss unbedingt etwas einfallen!“
Immerhin dies war ihm schon klar geworden. Alle dachten scharf nach und sogar die Rentiere wollten dabei helfen.
„Zerknittert Euer Papierkleid. Dann kauft Euch bestimmt keiner mehr.“
„Nee, bringt nichts. Das reißen die ab und naschen weiter,“ erklärten die Nikoläuse.
Den Rentieren fiel leider nichts Besseres mehr ein und sie senkten traurig die Köpfe.
„Die kriegen einen Denkzettel, den sie niemals wieder vergessen werden!“
Wütend schlackerte der Oberhase mit den Ohren.
Die Engel befürchteten etwas sehr Unheiliges und ermahnten pseudo-heilig:
„Ihr wollt die Menschen nicht etwa beißen?“
Und sahen die Hasen zur Strafe dafür schon an den teuflischen Mistgabeln stecken.
„Nee, keine Sorge! - Denen vermasseln wir ihr Weihnachtsgeschäft! Ich hab schon die passende Idee!“
Während die Anderen noch verwirrt guckten, sprang der Oberhase vom Regal, flitzte durch den Gang davon, schlug einen Haken einmal nach rechts, dann zweimal nach links, stoppte vor einem bestimmten Regal und grinste hämisch bis über beide Ohren.
„Na, denn los!“
Mir zwei riesigen Dosen bepackt hoppelte er wieder zurück. Seine Schokoladenkameraden, die Engel und erst recht die Rentiere trauten den Augen nicht. Hastig flüsterte der Oberhase ihnen seinen Plan zu, der ihnen ausnehmend gut gefiel.
„Wirklich hervorragend!“, lobten die Nikoläuse.
Die Rentiere nickten eifrig dazu. Nur die Engel hielten sich mit Lob der zurück, denn als himmlische Wesen durften sie sich nichts Unhimmlisches zuschulden kommen lassen.
Kurz darauf knisterte es auf dem Regal deutlich vernehmbar. deutlich. Sowohl die Nikoläuse als auch die Osterhasen übten sich in regelrechten Gymnastikübungen, die Dosen leerten sich in Nullkommanix, danach knisterte es nochmals laut und daraufhin war weder Stille. Der Oberhase setzte sich zurück auf seinen Platz und alles schien zu sein wie vordem.
Am nächsten Morgen spurteten die Kunden in die Süßwarenabteilung.
„Mama, guck mal, Nikoläuse und Osterhasen! Kaufst Du mir welche?“
„Eigentlich ... Na gut!“
Strahlend biss das kleine Mädchen in die Schokolade, verzog das Gesicht und brüllte los:
„Mama, bääh!“
„Kind ,was redest Du denn da?“
Die Mutter kostete:
„Iih!!“
Erbost marschierte sie zur Kasse.
„Unmöglich, das überhaupt anzubieten! Probieren Sie mal!“
Immer mehr aufgebrachte Leute belagerten die Kasse, forderten ihr Geld zurück und rauschten hinaus.
„Hier kaufen wir nie wieder!!“
Wenige Minuten später stand die Süßwarenabteilung verlassen dort und das Lebensmittelgeschäft Schleckerstube dann bald vor dem Aus.
Denn Salz auf Schokolade schmeckt ekelhaft!!