Aus dem Leben einer Dogge ... (1)
Von
tastifix
Donnerstag 07.08.2025, 09:06 – geändert Donnerstag 14.08.2025, 03:14
Du möchtest die Antworten lesen und mitdiskutieren? Tritt erst der Gruppe bei. Gruppe beitreten
Von
tastifix
Donnerstag 07.08.2025, 09:06 – geändert Donnerstag 14.08.2025, 03:14
Du möchtest die Antworten lesen und mitdiskutieren? Tritt erst der Gruppe bei. Gruppe beitreten
Holt Frauchen meine Leine, f reue ich mich, denn dann gehts nach draußen. Nimmt sie aber den Einkaufsbeutel mit, bin ich gleich weniger guter Laune. Ahne, dass mir ein Marsch durch Geschäfte bevorsteht. Und der ist langweilig. Klar könnte ich dann eines der Kleidungsstücke, die verlockend vor ,einer Nase baumeln, runter ziehen und damit Läppchen spielen, aber dann wäre Frauchen sauer und das will ich nicht. Also: Sie stöbert und ich stehe, sitze oder liege brav neben ihr. Von Zeit zu Zeit gucke ich sie flehend an, ob wir denn nicht doch so allmählich … Nein, anscheinend hat sie noch nicht alles gesehen und macht weiter. So gut, wie wir auch miteinander auskommen: Das versteh ich nicht, dass sie sich so oft ein neues Fell(Kleidung) kauft. Sich zwei Male im Jahr umzuziehen würde doch ausreichen, so, wie wir Hunde es machen: 1x, wenn es warm und dann wieder, wenn es ziemlich kalt wirdd. Tja, Menschen sind manchmal so umständlich!
Ich muss also weiter geduldig abwarten. Erst, als der Beutel voll ist, geht’s nach draußen, ich sczhnappe wieder frische Luft und forsche, damit ich die doofe Langeweile los werde, nach vierbeinigen Spielkameraden. Leider sind sie, genau wie ich auch, alle angeleint. Zu dumm, aber da scheinen sich alle Frauchen und Herrchen einig zu sein: So nah an der Straße wird nicht getobt! Wir Hunde sind uns ebenfalls einig:
"Mist!"
Und obendrein hagelt es ringsum Kommandos: ´Sitz!`, ´Platz!` und ´Bleib liegen!`. Na ja, was macht man nicht alles aus Liebe zu den Zweibeinern? Ja, wir Hunde viel.
Och nein! Heute bleibt mir aber nichts erspart. Eindeutig reicht es mit den Geschäften immer noch nicht aus, denn Frauchen will zum Bahnhof. Hab ich ja befürchtet: Sie will in die City. Dort gibt es noch mehr Geschäfte und die sind viel größer.
„Hm, aber der Beutel ist doch voll. Kauft sich bestimmt einen neuen!“
Und dass ich jenen knurrenden Riesenhund am Bahnhof nicht mag, ist ihr total egal. Auf einmal bin ich mir meiner Zuneigung zu ihr nicht mehr so ganz sicher.
„Muss das denn unbeindgt sein?“
„Ja, muss es!“
Hm, wenn ich umgekehrt wüsste, dass Frauchen dazu keine Lust hätte, würde ich für sie darauf verzichten und mit ihr lieber einen tollen Spaziergang am Fluss entlang machen. Sie dürfte derweil auch ausgiebig nach Mäusen graben. Upps, nee, besser nicht, denn vor denen hat sie Angst!
Derweil ich so grübele, kommt der Bahnhof ständig näher. Der Krach wird sschlimmer, so dass ich mir einbilden könnte, der hätte sich aus dem Boden los gerissen, um mich, mir entgegen polternd, noch zusätzlich zu ärgern, damit ich gar nicht erst über eine Vielleicht-Chance nachdenken kann, wie ich denn doch noch der verflixten Bahnfahrt ausweichen könnte. Wüsste ich aber sowieso nicht.
Doch fällt mir noch etwas ein! Frauchen liebt meine Dackelblicke.Wenn ich dann dabei noch die Ohren umknicke und sie lang runter hängen lasse … Na ja, so zu gucken wie ein Dackel hab ich ja fleißig geübt, aber das mit den Ohren muss ich vergessen, hab leider Stehohren.
Meine lieben Dackelblicke bringen gar nichts. Stattdessen:
„Komm rasch, Idefix!! Sonst fährt uns der Zug vor der Nase weg!“
Mein Name passt überhaupt nicht zu mir, bin ja eine dänsiche Dogge! Frauchen redet eben gerne Blödsinn! Außerdem würde ich es prima finden, wenn der schnaufende Riesenviehundzug schon weg wäre, wenn wir auf dem Bahnsteig ankommen.
Trotzdem gehorche ich und laufe ein bisschen schneller. Frauchen außer Atem und ich hechelnd stehen wir dann dort oben herum, vom Zug ist nichts zu sehen. Kaum Menschen da und Hunde gar keine. Prompt wirds mir wieder langweilig. Wenn doch wenigstens ein Vogel herum hüpfen würde, den ich verbellen könnte. Die scheinen jedoch keine Lust zu haben, sich anbellen zu lassen und sitzen bestimmt in ihren gemütlichen Nestern. Schade!
„Idefix, der hat schon weider Verspätung!“, stöhnt Frauchen.
Ich bin gemein und freu mich noch darüber.
„Vielleicht fällt der ja sogar aus??“
Leider sagt aber eine laute Stimme, dass der kommen wird, nur etwas später.
Frauchen stöhnt nicht mehr. Ich dagegen bin sauer.
´Hilft ja alles nichts., Da muss ich durch!“
Bald dröhnt es erst aus der Ferne und dann immer näher und noch lauter. Jenes Geräusch kenne ich und hasse es wie die Bauchschmerzen, die ich öfters habe, wenn ich in einem unbeobachteten Moment in der Küche etwas geklaut habe. Mal ja nur Brötchen, aber ab ab und zu einen ganzen Braten. Strafen muss ich nicht befürchten. Wegsperren oder gar Schläge gibt es daheim nicht. Nur etwas heftigere Schimpfe.
Na ja, inzwischen ist der blöde Pseudo-Riesenhund eingetroffen, macht dabei einen unvnerschämten Krach, wie ich den mir daheim niemals erlauben dürfte und bleibt denn schnaufend stehen.
„Ob der nach der langen Renenrei auch so griggy ist wie ich, wenn ich mit meinen Freunden wiuld getobt habe?“
Nee, Mitleeid hab ich mit dem nicht, denn ich kann ihn nicht ausstehen. Ein letzter Schnaufer, Türen lffnen sich und heraus drängen viele fremde Zweibeiner und eilen die Treppe hinunter zur Straße. Bestimmt sind die froh, die Raserei überlebt zu haben ...