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Aus dem Leben einer Dogge ... (2)

Von tastifix Donnerstag 07.08.2025, 09:35 – geändert Donnerstag 14.08.2025, 03:22

Endlich schweigt der Riesenhundzug mal. Noch immer stehen die Türen offen.
#“Ob der vergessen hat, die wieder zuzumachen?“
Nein, sondern wir sollen jetzt einsnteigen.
„Doch tatsächlich fast pünktlich gewesen!“, meint Frauchen.
„Ja, leider!!“, denke ich.

Nun steigen die paar Menschen, die gleich uns hier gewartet haben, ein. Weil dort eine schmale Lücke zwischen Bahnsteig und Zug ist, schaut das dann aus wie bei jenen Störchen, die, wie von Frauchen mal erwähnt, angeblich durch irgendwelche Salate stolzieren. Zwar habe ich sowas auf unseren Ausflügen nie beobachtet, aber es wäre bestimmt toll, dann in deren Nähe zu sein.

Tja, und nun soll auch ich einsteigen. Gefällt mir gar nicht und Frauchen muss schieben. Muss sie kräftig machen, denn ich bin ja sehr groß. Sie sucht sich einen Platz, ich lege mich eng neben sie, mir ist unwohl. Die Beine wackeln noch etwas. Wir sitzen kaum, da schließen sich die Türen und der blöde Zughund beginnt wieder zu schnaufen und zu knurren. Und dann zittert gar der Boden noch! Ich schaue hoch zu Frauchen und den anderen Fahrgästen. Sie alle werden gleichfalls durchgerüttelt und ein paar klammern sich an den Stangen entlang des Ganges zwischen den Sitzreihen fest.
„Eigentlich wäre es besser, wenn die sich wie ich platt auf den Boden legen würden. Könnten sie jedenfalls nicht umfallen!“
Auf die Idee, dass ich auch gern aus dem f'enster auf die Bäume gucken würde, kommt Fraucehen einfach nicht. Kein ´Hopp!´, nichts! Na gut, ich könnte ja so fix, wie die Bäume an uns vorbei fliegen, gar nicht kontrollieren, ob auf deren Ästen eventuell eine Katze sitzt. Übrigens ists sowieso angeraten, von denen Abstand zu halten, denn sonst strecken diese Kulleraugenmonster ihre Krallen vor und hauen zu, dass einem Hören und Sehen vergehen. Schon mal erlebt, hat mir für immer gereicht! Und das nur, weil ich eine mal etwas frecher angeknurrt habe.

Als der Riesenhund dann tatsächlich anfängt zu rasen, wird mir doch ein wenig eigenartig zumute.
„Hoffentlich weiß der, wo er fahren darf!“
Ja, ich fühle mich total unsicher und bin aufgeregt. Immer noch zittert der blöde Kerl und ich kann nichts dagegen machen. Nur gut, dass es mir nicht so ganz richtig schlecht wird, sonst … Nein, ich hab ja nicht noch vor unserem Ausflug Käse, Wrurst oder Schnitzel geklaut. Frauchen würde sich hier ja furchtbar meinetwegen schänem, falls ich gar ...

Die ganze Fahrt über bin ich also ziemlich unruhig, lasse die Rute hängen, klemme sie aber trotz der Aufregung aus Stolz nicht zwischen die Beinhe, würde ja sonst Panik verraten. So stehe ich dort, mit der Schnauze auf eine Tür zeigend und hoffe, dass Frauchen ein Einsehen hat, mir zuliebe die Tour in die City vergisst und am nächsten Banhof mit mir aussteigt. Nein, sie bleibt stur sitzen und verlangt es auch von mir. Na gut, nehme ich mich halt zusammen und mache brav, was sie will. So, wie eigentlich fast immer!

Und doch soll es für mich noch sehr schön werden. Am nächsten Halt steigt eine Frau zu mit einer Dogge, fast so gruß wie ich. Es ist ein Mädchen. Beide schnuppern wir, mögen uns sofort und gucken uns immer wieder an.
„Hach, ist die süß! Hat die schöne Augen!“
Ich höre gar nicht mehr auf zu schwärmen und wünsche mir, dass diese Fahrt nie zuende gehen soll. Ja, irgendwie mag ich den Riesenhund plötzlich sogar gern.

Frauchen und die Frau unterhalten sich. Frauchen fragt:
„Wie heißt denn Ihre Hündin?“
Die stolze Antwort:
„Kleopatra!“
Ich habe zugehört:
„Kleopatra! Kleopatra und Idefix!“
Wie sich das zusammen anhört, ist mir völlig egal.
Es stellt sich eraus, dasss Kleopatra und ich nur einen Stadtteil von einander entfernt wohnen und weil sich Frauchen mit ihrem Frauchen gut versteht, verabreden sie ein Treffen. Ich bin hapy und meine neue Freundin bestimmt auch.

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