Lisa und das Meer (14)
Von
tastifix
Freitag 29.08.2025, 19:36 – geändert gestern, 08:37
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tastifix
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„Mama, Papa sind wieder da!“
Lisa stürmte ihren Eltern entgegen. Sie schauten irgendwie so besonders fröhlich drein. Lisa wurde neugierig:
„Wo ward Ihr denn? Wars da schön?“
„Ja, Lisa, aber verraten wird noch nichts!“ - Na, Marie, war Lisa brav?“
Gespielt empört antwortete Marie:
„Also: Lisa ist immer brav. Kenne ich gar nicht anders von ihr!“
Die drei Erwachsenen schmunzelten und Lisa guckte stolz.
„Du, Mama, wann verratet ihr es denn?“
„Abwarten!“, grinste ihr Vater.
Als Lisa denn abends in ihrem Zimmer verschwunden war und Marie ihr noch eine Geschichte vorlas, sprachen die Eltern nochmals über alles, was sie erfahren hatten und klar erst recht darüber, was sie nun in Angriff nehmen würden.
„Du, ich kanns aber nicht mehr lange für mich behalten!“, sagte die Mutter.
„Ich auch nicht. Morgen bringen wir Lisa zu ihrer Freundin, denn wir müssen noch in Ruhe mit Marie reden, ob sie einverstanden ist!"
Anderntags schlug der Vater Lisa vor, wenn sie Lust hätte, dürfte sie am Nachmittag ihre Freundin Karla besuchen. Er würde sie hin fahren.
„Auja!“, meinte Lisa. „Das wäre cool!"
Am frühen Nachmittag kutschierte er also seine Tochter zu Karla, die sich freute, mal wieder einen ganzen Nachmittag mit Lisa spielen zu können.
„Lisa, ich hole Dich gegen 18 Uhr wieder ab! - Ihnen nochmals ein herzliches Dankeschön!“, wandte er sich noch an Karlas Eltern der und fuhr fix heim.
Seiner Frau versichert er:
„Keine Sorge! Die verstehen sich prima!"
„Gut, dann ruf ich jetzt Marie!"
Marie saß in ihrem Zimmer und schrieb gerade einen Brief.
„Marie, kommst Du bitte?“
Weil es so aufgeregt geklungen hatte, ließ Marie alles liegen und eilte nach unten.
„Ist irgendetwas Schlimmes?“. fragte sie erschrocken.
„Nein, Marie, eher im Gegenteil. Setz Dich zu uns. Wir wollen etwas sehr Wichtiges mit Dir besprechen.“
Ein wenig verunsichert schaute Marie sie an. Der Vater räusperte sich:
„Marie, Du hast Dich bestimmt gefragt, was wir denn so Wichtiges in der Stadt erledigen wollten.“
„Ja, klar!“
Die Mutter begann:
„Marie, dass wir Dich sehr gern haben, weißt Du ja! Also: Wir haben schon länger darüber nachgedacht: Würdest Du wohl unsere Tochter sein mögen?`Dürfen wir Dich adoptieren?“
Marie schaute sie nur an. Sie bekam kein Wort heraus, dachte, sie würde träumen. Es war doch genau das, was sie erhofft hatte. Dass diese Familie ihre eigene werden würde! Jetzt kamen ihr denn doch die Tränen:
„Es wäre so schön!!!“
Auch Lisas Mutter konnte ihre Rührung nicht mehr verbergen und nahm Marie lieb in den Arm.
„Marie, nicht nur wir würden überglücklich sein, sondern auch Lisa. Du wärest dann ihre große Schwester!“
„Aber zuvor müssen wir sämtliche Unterlagen zusammen haben und dann einen Notar aufsuchen, der den gemeinsam unterschriebenen Adoptionsantrag beurkunden muss. Der Antrag wird dann beim Familiengericht eingereicht. Außerdem wird noch offiziell geprüft, ob die Umstände hier den Adoptionsgesetzen entsprechen!“
„Meine Unterlagen hab ich in einer Akte gesammelt. Geburtsurkunde, dann die Nachweise über die Jahre bei Onkel und Tante, die Schulzeugnisse und über meine Berufsausbildung. Den Personalausweis trag ich sowieso stets bei mir!“
Die Drei schwiegen. Sie fühlten sich wie zwischen Tag und Traum.
„Wir werden eine zweite Tochter haben und Lisa eine ältere Schwester!“
Irgendwie kam es ihnen noch so unwirklich vor. Aber, je mehr sie es verinnerlichten, umso mehr dreuten nsie sich.
„Marie, meist dauert es, bis es soweit ist, zwischen 4 -12 Monate. Je nachdem auch, wie in unserem Fall entschieden wird. Wir sollten jetzt möglichst bald zum Notar gehen!"
„Und wenn wir den Antrag unterschrieben haben … Ja, dann sagen wir es Lisa!“
In dieser Nacht war wahrscheinlich Lisa die Einzige, die fest schlief. Den Eltern und auch Marie wirbelten die Gedanken nur so im Kopf herum.
´Marie wird unser Kind!`
´Ich werd ein richtiges Zuhause haben und eine so süße kleine Schwester!!`
Letztendlich entschied das Gericht, dass die Vorraussetzungen so gut waren, dass die Adoption nach bereits 4 Monaten wirksam wurde. Ja, jetzt sollte Lisa es erfahren.
"Lisa, setz Dich. Wir müssen mit Dir reden. Es ist wichtig!"
“„Was denn, Mama? Die Hausaufgaben gestern hab ich alle gemacht.“
Als die drei Erwachsenen laut lachten, guckte Lisa ganz verblüfft. Sie verstand offensichtlich gar nichts mehr.
Aber, wenn sie die nicht meinen, was wollen sie mir denn sagen?`
„Lisa, es ist etwas ganz Anderes und wir sind sicher, dass Du Dich doll freuen wirst!“
Lisa wusste nicht, weshalb eigentlich sie genau dann an Charmie und Graziella dachte.
´Ob es ihnen gut geht?`
„Lisa, hör zu!“, meinte der Vater. „Marie wird bald ganz zu uns gehören und dann Deine große Schwester sein!“
Seine Tochter guckte erst fassungslos. Dann aber, als sie es so richtig verstanden hatte, sprang sie vom Stuhl, umarmte ihre Eltern und dann auch Marie:
„Ist das toll! Marie, dann bist Du immer bei uns!“
„Ich schlage vor, wir feiern jetzt ein bisschen! Was hatlet Ihr davon, wenn wir ins Eiscafe gehen?“
„Auja!!“
Marie hatte noch etwas auf dem Herzen:
„ich möchte gern den Nachnamen meiner Mutter an meinen neuen Familiennamen anhängen. Zur Erinnerung an sie!"“
„Marie, aber selbstverständlich doch!“
„Dankeschön!“
„Na, kannnst ja schon mal üben: Ab jetzt hesißt es ´Mama`und ´Papa`!", lachten Lisas Eltern.
„ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue! Mama. Papa!!“
So froh wie schon lange nicht mehr schliefen sie an diesem Abend ein.
Lisa aber lag in ihrem Bett, dachte erneut an Charmie und Graziella.
´Das muss ich ihnen unbedingt sagen!`...