Die unsichtbare Gefahr: Bullenhaie im trüben Wasse
Von
Kookaburra
heute, 11:18 – geändert heute, 11:39
Du möchtest die Antworten lesen und mitdiskutieren? Tritt erst der Gruppe bei. Gruppe beitreten
Von
Kookaburra
heute, 11:18 – geändert heute, 11:39
Du möchtest die Antworten lesen und mitdiskutieren? Tritt erst der Gruppe bei. Gruppe beitreten
Der Ozean hat viele Gesichter. Mal ist er eine paradiesische Kulisse, mal eine bedrohliche Wildnis. Doch wenn das Wasser trüb wird, wenn die Sicht verschwimmt und die Tiefe zum Rätsel wird, dann verändert sich alles. Dann lauert eine Gefahr, die man kaum kommen sieht – die Bullenhaie.
Ich meine Nichte Alena und ich badeten im Bellinger River. Cyclone "Alfred"Wasser hatte das Wasser braun gefärbt, die Strömung war sanft – nichts deutete auf das Unheil hin. Dann – eine Bewegung. Nur ein einziger flüchtiger Blick auf eine Schwanzflosse, die aus dem Wasser ragte und sofort wieder verschwand. Ein Schatten in der Tiefe, lautlos, lauernd. Mein Atem stockte. Mein Herz raste. Alena geriet in Panik. Ihre Augen weiteten sich. Sie klammerte sich an mich, ihre Finger krallten sich in mein Fleisch. „Ist er noch da?“, flüsterte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Zittern im Wind. Ihre Blicke schossen über das Wasser, suchten verzweifelt nach einer Spur des Jägers. Doch da war nichts – nur das undurchsichtige Wasser unter uns.
Jeder Muskel schrie nach Flucht. Wir kämpften uns durch das Wasser, jeder Meter endlos. Die Angst war allgegenwärtig. Jeder Schatten, jede Welle wurde zur Bedrohung. Endlich – der sandige Grund unter unseren Füßen. Ein letzter Sprint, dann lagen wir keuchend am Ufer. Glück gehabt! Doch die Gefahr blieb. Irgendwo dort draußen, verborgen unter der Oberfläche, lauerte er weiter.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt wird nicht von Feierabend.de bereitgestellt. Du kannst ihn nur lesen, wenn Du zustimmst, dass er von Youtube nachgeladen wird. Bist Du einverstanden, dass externe Inhalte nachgeladen werden? Mehr dazu erfährst Du in unseren Datenschutzbestimmungen.
einverstanden
Bullenhaie sind perfekte Räuber. Sie brauchen kein tiefes Wasser, kein offenes Meer – sie sind da, wo wir uns sicher fühlen. Flussmündungen, Buchten, selbst Süßwasser ist ihr Revier. Sie gleiten lautlos unter uns hinweg, beobachten, abwartend. Man sieht sie nicht – bis es zu spät ist.
Ich spürte noch immer die Gänsehaut auf meinen Armen, als ich auf den Fluss hinausstarrte. Wie viele waren wohl da draußen, nur wenige Meter entfernt, verborgen im trüben Wasser? War die Flosse, die wir sahen, nur ein einzelner Jäger? Oder waren es mehrere, kreisend, lauernd?
Das Meer vergisst nicht. Es belohnt nicht und bestraft nicht. Es ist einfach – wild, unergründlich, gnadenlos. Und die Bullenhaie sind ein Teil dieses ewigen Kreislaufs. Wer sich ins Wasser wagt, betritt ihre Welt. Und manchmal, wenn das Wasser trüb und still ist, ist es besser, nicht zu wissen, was darunter lauert.