Doppelpack
Von Feierabend-Mitglied Mittwoch 04.12.2024, 19:36
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Sandra und Jörg sind unterwegs zum Tierheim.
Jörg ist ganz aufgeregt - heute soll das erste Probespazieren mit dem wunderschönen Ridgeback stattfinden.
Sein Traumhund -
so einen wollte er schon immer!
Wochenlange Überzeugungsarbeit bei Sandra hatten ihr Übriges getan.
Er war schon einige Male im Tierheim, hatte mit der Pflegerin gesprochen.
Und die Hundeschönheit im Zwinger bewundert.
Jörg kannte die Geschichte des Tieres - sein Besitzer war vom Charakter des stolzen Hundes überfordert und hatte ihn im Tierheim 'entsorgt'.
Er hockte sich vor den Zwinger, der Ridgeback erkannte ihn und kam neugierig näher.
Unter den glänzendem braunen Fell war deutlich das elegante Muskelspiel zu erkennen.
Er bewegte sich, als ob er sich seines perfekten Äußeren bewusst war.
Sandra stand noch zögernd abseits.
Die Tierpflegerin legte dem Hund das Geschirr an, er trippelte aufgeregt wie ein Rennpferd.
Im Innenhof durfte Jörg mit Arkan, so hieß er, die erste Runde drehen.
Auch Sandra wurde anerkennend beschnüffelt.
Aufeinmal tönte aus dem Zwinger ein herzzereißendes Jaulen.
Am Gitter stand ein kleines, zerzaustes Etwas undefinierbarer Farbe und heulte bitterlich in Arkans Richtung.
Der zog sofort auf den Zwinger zu und leckte durch das Gitter das winzige, hässliche Etwas ab.
Die beiden völlig unterschiedlichen Hunde schienen unzertrennlich.
Ein Spaziergang war so wohl kaum möglich.
Die Tierpflegerin wollte Arkan wieder in den Zwinger bringen.
Sie entschuldigte sich und stammelte" ... haben sich angefreundet, sind nicht zu trennen."
Sandra stellte sich vor den Zwinger, um das kleine Wesen genauer zu betrachten.
Sie hatte noch nie so einen hässlichen Hund gesehen!
Das Fell war struppig, ihm fehlte ein halbes Ohr.
Aber er sah ihr direkt in die Augen.
Ungewöhnlich.
Belustigt sagte sie impulsiv: "Sitz."
Sofort.
Ein kurzer Kläffer Richtung Arkan - zack! - der saß auch!
Sandra war amüsiert.
Sie meinte, wir gehen mal mit beiden eine Runde.
Jörg wollte abwehren, aber Sandra hatte schon die Leine von der Tierpflegerin übernommen.
Los ging's!
Erstaunlicherweise liefen beide Tiere im gleichen Tempo.
Wollte Arkan mal an der Leine ziehen, kam ein kurzer Kläffer von seinem namenlosen Freund.
Dasselbe am Straßenrand.
Jörg und Sandra mussten nicht eingreifen.
Das regelte alles der Kleine.
Sandra witzelte:
"Scheint das externe Hirn zu sein."
Als sie vom Spaziergang zurück kamen, wartete schon die Tierpflegerin.
Jörg hatte sich endgültig für Arkan entschieden.
Sein kleiner Kumpel sollte zurück in den Zwinger.
Aber was war das?
Arkan sah sich noch einmal traurig nach Jörg um und trottete dann hinter dem Kleinen her.
Jörg rief, aber Arkan blieb stur.
Sandra lachte:
"Wir werden wohl beide nehmen!
Platz genug haben wir
Und einen Namen braucht der kleine Kerl auch.
Nennen wir ihn doch einfach Boss!"
Foto: Schäferhundmischling meiner Freundin, posiert sofort, wenn die Kamera klickt