Das erste Mal am Fisch-OP-Tisch

Der Tag hat perfekt begonnen: Mit etwas Anglerglück hatten wir heute eine ordentliche Ladung Fisch an der Leine. Die Entscheidung für das Abendessen war schnell getroffen – es sollten Fish'n'Chips aus fangfrischem Fisch geben. Bevor wir jedoch zum gemütlichen Teil übergehen konnten, stand die Arbeit an.

Edith, meine Au-pair aus Österreich, die mit dem Angeln und Fischeausnehmen bisher nicht viel am Hut hatte, war zunächst skeptisch. Ihre Augen wurden groß, als ich ihr erklärte, was alles nötig war, um den Fisch küchenfertig zu machen. Man konnte ihre anfängliche Scheu und den leichten Ekel förmlich spüren.

Ich habe ihr angeboten, ihr das Ausnehmen, Schuppen und Filetieren Schritt für Schritt beizubringen. Vorsichtig, aber neugierig, hat sie sich darauf eingelassen. Ich zeigte ihr, wie man den Fisch richtig hält, die Innereien mit einem Schnitt entfernt und die Schuppen mit der richtigen Technik löst. Zuerst war es noch etwas zögerlich, aber mit jedem Handgriff wuchs ihre Sicherheit.

Der Höhepunkt war das Filetieren. Mit einem scharfen Messer führte ich sie durch die Anatomie des Fisches, erklärte, wo die Gräten sitzen und wie man das Fleisch präzise von der Mittelgräte trennt. Sie hat sich erstaunlich gut angestellt! Ihre Konzentration war beeindruckend, und sie war sichtlich stolz, als sie ihr erstes perfekt filetiertes Stück in der Hand hielt.

Und dann kam der beste Teil: die Belohnung. Nachdem wir die Filets sorgfältig vorbereitet hatten, wurden sie mit Mehl bestäubt und in heißem Fett goldbraun gebacken, während die Pommes Frites im Heißluft-Fritteuse garten. Dazu haben wir einen einfachen, aber frischen Salat aus unserem Garten zubereitet. Die Teller waren schnell gefüllt mit den hausgemachten Fish'n'Chips und dem knackigen Salat. Gemeinsam saßen wir am Tisch und genossen jeden Bissen. Es war nicht nur ein Essen, sondern ein echter Genuss, der durch die gemeinsame Arbeit und das Gefühl, alles selbst gemacht zu haben, noch köstlicher wurde. Das war definitiv ein schönes Abendessen, dazu tranken wir kühlen Weißwein aus Neuseeland.