Frohsinn etwa nur im Karneval?
Von
tastifix
Donnerstag 16.01.2025, 09:24
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tastifix
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An den Karnevalstagen hält mich nichts daheim. Vom Verkleiden halte ich nicht viel. Ich kann auch ohne Clownsnase und Tigerfell fröhlich sein.
Also auf zur Kö, der Prestigestrasse Düsseldorfs mit den sündhaft teuren Geschäften. Genau die haben vorsichtshalber die Schaufenster verbarrikadiert, damit sie nicht von betrunkenen Karnevalisten mit Steinen bombadiert werden. Am besten, ich gucke da gar nicht hin oder... ich gucke doch, um zufrieden festzustellen: Selbst als Millionärin würde ich mir manche Artikel nicht kaufen, denn sie haben eine unmögliche Qualität. Da gehe ich lieber zu Karstadt und weiß, was ich für mein Geld
Heute aber, am Karnevalssonntag ist die berühmte Meile nicht das Revier der oberen Zehntausend. Heute tummeln sich dort ebenso Durchschnittsbürger. Belustigt stelle ich fest: Den Zoobesuch kann ich mir schenken. Auf der Kö rennt all das Getier herum, das an anderen Tagen für ordentliche Gänsehaut bei uns ach so mutigen Menschen sorgt. Elefanten, Bären, Löwen, Tiger in der Überzahl, Affen, Krokodile und Schlangen. Die Vogelspinnen waren zu faul. Sie meditieren lieber in ihren Terrarien. Alle vertragen sich. Wahrscheinlich sind sie sicherheitshalber vorher zuhause mit einer Extraportion gefüttert worden.
Deshalb brauchen die hier beheimateten tierischen Geschöpfe keine Bedenken zu haben, sich ebenfalls von zahlreichen Abgesandten vertreten zu lassen. Mäuse, Ratten, Katzen, Schwäne und Fische. Ohne jegliche Angst scharwenzeln sie an den Raubtieren vorbei, tanzen ihnen frech auf der Nase herum. Heute ist keine Jagdsaison. Sie alle geniessen Narrenfreiheit.
Die Schnurrhaare der Mäuse zittern vor Vergnügen. Die der Ratten gleichfalls. Die Katzen schnurren vor Freude, treffen sie doch endlich mal ihre großen Verwandten. Die Schwäne flanieren putzmunter in ihrer ganzen Schönheit herum. Die Fische probieren einen Quickstep an Land. Es klappt hervorragend und sie sind entsprechend stolz. Ihre Schuppen glänzen strahlend in den herrlichsten Farben.
Doch da gibt es noch eine dem Menschen besonders verbundene Tierart, die es genau deswegen nicht einsieht, nur als Stoffausgabe aufzutreten. Es sind Hunde jeglicher Grösse, Rasse oder auch Nicht-Rasse, die sich selbstbewusst im Meer der verrückten Zweibeiner behaupten. So, wie Herrchen und Frauchen heute aber auch aussehen, wundert mich das überhaupt nicht.
Frauchen trippelt als Gießkanne und Herrchen als Computer durch die Gegend. Manch heißgeliebter Vierbeiner traut den Augen nicht mehr. Doch das tun die lieben Hunde soundso nicht so sehr. Sie verlassen sich lieber auf ihre Spürnase. Dies erweist sich als äusserst klug in dieser verdrehten Welt und schont ihre Nerven. Wenn die menschlichen Vorgesetzten sich unbedingt lächerlich machen wollen, dann sollen sie es doch. Schließlich tragen die die Verantwortung und nicht sie.
Extra selbstsichere vierpfotige Exemplare lassen sich sogar dazu herab, den Quatsch mitzumachen und mit Schälchen, Minihütchen oder auch Rettungsring über die Strasse zu trappsen. Wahrscheinlich sagen sie sich:
"Spätestens übermorgen werden unsere Chefs wieder normal. Was tut man nicht alles für die geliebten Menschen!"
Hundeliebe kennt eben keine Grenzen.
Zu Karneval dürfen wir all das nach außen tragen, was sonst unter dem Mantel der steifen Konventionenen verborgen bleibt. Ausgelassen zu sein und so der Seele die Freiheit ungezwungener Fröhlichkeit zu geben ist die Freude dieser Tage.
Doch generell sollte uns Fröhlichkeit durchs Leben begleiten.Wie heißt es so zutreffend.:Mit Humor lassen sich auch Probleme besser ertragen oder sogar lösen