Frühlingserwachen Teil II
Von
optik
Samstag 08.03.2025, 10:25
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optik
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Neues, Lustiges oder Kurioses gilt es zu erleben. Menschliches und Mitmenschliches, wie einem Grill-Experten, der seine Bratwürste mit dem Bunsenbrenner kross braten wollte. Ob sie anschließend schmeckten, danach fragte niemand?
Oder einen Vater, dessen Aufgabe es war, jeweils am Morgen und ebenso jeden Nachmittag mit zwei Gießkannen Unmengen von Wasser an sein Mobil schleppte. "Drei Weiber" brummelte er murrend vor sich hin, "und ihr Reinlichkeitswahn", so schlurfte und schleppte er unermüdlich für zwei pubertierende Töchter, nebst Gattin Wasser für die Dusche heran. Zwischendurch das Brauchwasser wieder zurück zur Entsorgung.
Wir erlebten die Loreley vom Main, den femininen Auftritt einer blonden Schönen. Auf einem kleinen Hügel neben dem Stellplatz entdeckte ein Camper eine Nackte! Schreck und der erste Gedanke war ein Verbrechen. Nach näherer Betrachtung waren aber alle Herren des Platzes total verzückt. Die Dame räkelte sich, umgeben von einigen leeren Schnapsflaschen frei wie Gott sie schuf im träumerischem Schlummer. Eine Polizeistreife nahm sich ihrer an. Doch nicht genug. Am anderen Morgen lag sie wieder dort. Dieses Mal hatte sie jedoch vorsorglich ihre Kleidungsstücke ordentlich an den rundum wuchernden Sträuchern aufgehängt.
Wie wir später erfuhren war die Dame für derartige Eskapaden bekannt.
Im Laufe der Zeit bieten die Orte wunderschön gelegene Stellplätze, oft in unmittelbarer Nähe von Sehenswürdigkeiten an. Zu Fuß oder per Fahrrad lässt es sich erreichen oder erkunden.
Ein Erlebnis der besonderen Art hatten wir vor einigen Jahren, als wir noch normale Parkplätze für die Nacht aufsuchten. Wir hatten ein idyllischen Plätzchen am Ortsende mit kleinem See am Waldesrand auserkoren. Nach dem Abendessen unternahmen wir noch eine Runde mit unserem Hund und dabei entdeckte ich am Wege einen Rosenstrauch. Die roten Blüten lachten mich regelrecht an. Spontan knickte ich einige Triebe für die Vase ab. Zurück am Fahrzeug ließ meine bessere Hälfte unseren Hund von der Leine und ehe wir uns versahen sprang er mit einem Satz in den sumpfigen See. So überrumpelt musste ich mich um den jetzt triefenden, nassen Hund kümmern und klemmte die Rosen hinter den Scheibenwischer.
Es war draußen dunkel und wir wollten langsam in die entspannende Schlummerphase gleiten, wurden jedoch immer wieder von an- und abfahrende Fahrzeuggeräuschen und eigenartigem Stimmengemurmel wachgehalten. Mullmige Geräusche! Ich saß erschreckt aufrecht in den Kissen, als plötzlich laut an die Tür geklopft wurde. Und jetzt, endlich wurde auch unser Hund wach und begann böse zu kläffen. Ein fremdes Fahrzeug brauste davon und mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Sofort holte ich den Rosenstrauß rein. Für den Rest der Nacht blieb es ruhig.
Ja, das Leben unter Campern ist herrlich, besonders wenn in freundschaftlich, geselliger Runde ein reicher Austausch an Erfahrungen stattfindet.
Die Herren der Schöpfung sind auch unterwegs mit Handwerkszeug für alle Fälle ausgestattet und die gegenseitige Hilfe wird ganz groß geschrieben. Eigenartigerweise finden und bieten sich stets und überall Gelegenheiten mit Campern über die Kriterien der Fahrzeuge, über Veränderungen, über neue Ziele zu fachsimpeln.. Was für Männer die Schrauben und Sat-Antennen, ect. sind, finden Camperinnen mit Stricknadeln und Wollknäulen. Weibliche Wesen mit dem Strickzeug können spontan in langanhaltenden Plaudereinen über r handwerkliche Arbeiten diskutieren.
Ja und nette lange andauernde Freundschaften halten teils bis in die nächsten Wintermonate an und bereichern die dann wieder düsteren Tage.