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Ja, damit hatten wir nicht gerechnet ... ...

Von tastifix vorgestern, 15:52 – geändert gestern, 05:53

Eigentlich legte ich keinen besonderen Wert darauf, dass mein Geburtstag gefeiert wurde. Eigentlich, aber ...

Meine Älteste rief an, erklärte entschuldigend, sie könne am Donnerstag nicht kommen, müsse arbeiten. Dann fragte sie wegen des Sonntags und fügte noch bei, ob auch die Schwester ihres Mannes, ie in fFlorida wohnt und nur selten in Deutschland ist, woillkommen sei.
"Klar, freue mich, sie wiederzusehen!"
Sie freute sich anscheinend auch.
meine Jüngste würde auch mit von der Partie sein. Meine anderen Töchter hatten leider keine Zeit. Die eine half bei einem Umzug und die andere wohnt weiter weg und hat keinen Wagen.

Es wurde also Sonntag, alles war vorbereitet, Kaffeetisch gedeckt, Gartenstühle standen bereits auf der Terrasse. Meine Älteste überreichte mir ein kleines Geschenk und A., unsere Enkelin, strahlend eine Tüte. Im ersteren fand ich einen Grillhandschuh, über und über mit winzigem Blumenmuster geschmückt sowie einen dazu passenden Topflappen. ich freute mich. In derTüte steckten zwei blühende Minikakteen, vorischtshalber in ein Pappbehältnis mit Henkel gesteckt,so dass man dieses mit der einen Hand besser festhalten und gleichzeitig das Kakteechen nach oben heraus schieben konnte. A. gab mir noch eine von ihr selber gebastelte und bemalte Klappkarte mit Stehmotiven, drei verschieden großen Kakteen.
"Papa Kaktee, Mama Kaktee und Baby-Kaktee!", erklärte sie grinsend.
Sie ist zwölf Jahre alt, hat viel Fantasie udn redet und macht genauso gern Blödsinn wie ich.Dien Papierwesen hatte sie noch Gesichter aufgemalt. Se lachten mir entgegen.

Vor Freude darauf, mir die echten Zwergkakteen genauer anzusehen, vergaß ich fast das geplante Kaffetrinken und schob. Zwar ganz vorsichtig, aber denn doch wohl zu kräftig fürs Pflanzenkind, das mir entglitt, auf den Tisch plumpste und Erde verlor. Die legte sich, durch die Löcher der Sets rieselnd, iauf jenem nieder. Später dann fanden wir trotz eifrigen Putzens dort noch immer ein paar Erdkrümel.

Einige Minuten passierte das nächste kleine Malheur: Mein Man wteoll eine Ttasse weiterreichen, stieß an die unverschlossene Apfelschorle-Flasche neben A.`sTeller, was die Flasche übelnahm und umkippte. Prompt breitete sich erst auf dem Tisch, dann unter ihm ein Apfelschorlensee aus. Mein Mann grinste etwas verlegen, A. guckte enttäuscht drein: Die leckere Schorle!

Man soll ja bekanntlich nicht den Tag vor dem Abend loben. machten wir auch nicht und des war gut so. Dumemrweise, aber auch nachvollziehbar, kamen wir auf ein heikles Gesprächsthema, besonders heikel darum, weil wir grad Pizzen verspeisten. A. hatte einen Wackelzahn, der zwar wackelte, sich jedoch hartnäckig weigerte, dem von oben nachdrängeden bleibenden Zahn zu weichen und seinen sprichwörtlichen seidenden Faden stur umklammerte.
"Tja, wenn der jetzt nicht sehr bald von allein rausfällt, muss operiert werden!"

Die Kleine zog ein bedenklich grüblerisches Gesicht, wollte die OP wohl nicht so gerne und versuchte, den Zahn hin - und her zu bewegen, damit der endlich ... Wohlgemerkt: Sie ist ein bestens erzogoenes Mädchen, das sich das, was dann folgte, sonst nie erlaubt hätte. Also offensichtlich ziemlich verunsichert, saß sie dort mit geöffnetem Mund und zeigte uns den kleinen Frechdachs, der dort immer noch munter vor sich hin wackelte. So sehr appetitanregend war es ja nicht, aber alle fühlten mit ihr ..
";Man spricht nicht mit vollem Mund!", ermahnte dennoch mein Schwiegersohn.
"Stimmt, ,aber unter diesen Umständen ...". verteidigte ich.

Dass sie unterstützt wurde, half erheblich. Abwechselnd biss sie tapfer weiter in die Pizza oder drehte am Zahn herum. Dann kam der Clou: Sie griff nochmals zu und bezwang ihn tatsächlich, stellte euphorisch den Ellenbogen auf den Tisch, strahlte wie ein Honigkuchenpferd und hielt triumphierend den Wackeelzahn hoch.
Ääh ...! Du, aber nimm jetzt die Serviette udn wickel ihn ein!"
So sehr schön schaut solch ein seiner natürlichen Umgebung beraubter Zahn jan nicht aus, selbst dann nicht, wenn kein Blut an ihm klebt. A. gehorchte, die Anspannung war vergessen und sie diskutierte wie sonst stets üblich wieder lebhaft mit und gab zu jedem Thema durchaus passende Kommentare ab. Ja, sie war im Nu wieder die halberwachsene junge Dame und formulierte auch dementsprechend.

So ganz war die Zahnepisode doch noch nicht überstanden. Am späteren Abend dann, als die Heimfahrt anstand, wurde A. erneut zum Kind und suchte sichtlich bedrückt ihren Zahn.
"Du hattest den doch eignewickelt!"
"Ja, aber der ist weg!!I"
Eine Miene wie auf einer Beerdigung. In der Küche lag er nicht, im Esszimmer ebenfalls nicht. Aber wenige Minuten später hüpfte sie glücklich mit dem Ausreißer in der hHand vor uns herum.
"Der muss draußen vom tTisch gefallen sein!", meine sie. "Aber wie soll ich den denn jetzt nachhause transportieren?"
"Du, da hab ich ´ne Idee!"
Ich spirtete hoch in mein Schlafzimmer und kehrte mit einer niedlichen Dose zurück, de früher mal eine Kette beherbergt hatte. Sie gefiel ihr auf Anhieb, zumal sie sah, dass diese Dose mit einem sSchnappmechanismus fest verschließbar war.
"So elegant, Omi!"
Eben das passende Behätltnis für einen Zahn.
Sie war wieder bester Laune ... Wir schmunzelten.

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