Oh je, oh je, wo ist mein Schlüss
Von optik Donnerstag 30.01.2025, 13:36
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oder das Geheimnis einer Handtasche
„Mein Gott! Wo hab ich den Autoschlüssel gelassen“, wer hat sich diese bange Frage noch nicht gestellt? „Ich hatte ihn doch eben noch in der Hand“! Plötzlich und unerwartet wie von Geisterhand ist er verschwunden. Das leidige Suchen geht los. Als Erstes liegt der Gedanke nahe, mal in der Handtasche nach zu sehen. Es bleibt trotz allen Ertastens eine vergebene Mühe. Dann muss er in der Mantel-, sprich Jackentasche sein! Die Suche erstreckt sich weiter bis hin zur Garderobenablage, über diverse Möbelteile innerhalb der Einrichtung, usw. usw. und endet im Nichts!
Dabei ist die Lösung dieser rätselhaften Suche oftmals so sehr einfach! Spätestens wenn sich die Verzweiflung über den verlorengegangenen Schlüssel einstellt, kommt die erlösende Erleuchtung, nämlich der wiederholte Griff zur Handtasche. Ein erneutes langes forschendes Abtasten endet in Resignation.
Spätestens jetzt kommt es endlich zu einer Radikal-Entleerung! Auf dem freien Küchentisch wird die Handtasche ohne wenn und aber nun ganz konsequent ausgeschüttet und mit der Öffnung nach unten und - siehe da! Obenauf –inmitten eines schier geheimnisvollen Sammelsuriums liegt das Schlüsselbund.
Ein langanhaltendes Aufatmen lässt sich vernehmen. Aber nicht nur das! Es kommen auch Dinge und Utensilien zutage, die man schon länger als vermisst, gesucht oder als verschollen gehalten hatte.
Ja, wer kennt sie nicht? Diese oder ähnliche Situationen im Leben einer Frau. Ich las vor Tagen in einer Zeitschrift, dass sich sogar Statistiken mit dem Innenleben einer weiblichen Handtasche beschäftigen. So errechnete man, dass Frauen sage und schreibe insgesamt 76 Tage ihres Lebens damit verbringen in ihren Handtaschen zu kramen! Eigentlich recht wenig, dachte ich, wobei ich meine eigenen Suchaktionen als wesentlich länger einschätze. „Nun sag mir bloß mal, was schleppst du alles mit dir herum“, fragt mein Mann zuweilen. Und nicht nur ihm ist es ein Rätsel, warum die inhaltsvollen Handtaschen immer mehr zu gigantischen Reisetaschenvolumen tendieren.
Ja, Männer haben sich darüber nicht nur Gedanken gemacht, sondern auch Studien erarbeitet!
So las ich, dass für die erste internationale Handtaschenstudie Frauen in 17 Ländern befragt wurden und dazu 150 Taschenberichte ausgewertet wurden. Aber ganz ehrlich und Hand aufs Herz: Was wäre Frau ohne Tasche? Kaum ein weibliches Wesen geht ohne ein derartiges, persönliches Behältnis aus dem Haus. Ob nun in edler Lederstruktur oder in Plastiklook, ob trendy oder konservativ, ob mit Stoffbeutel oder Rucksack. Ebenso verhält es sich mit dem jeweiligen Inhalt.
Aufgegliedert vom serienmäßigen Standard bis hin zum Sonderzubehör und unter der Berücksichtigung eines ordentlich gehaltenem oder eher chaotisch strotzenden Innenlebens.
Zur Grundausstattung zählen Schlüssel, Geldbörse, Lippenpflegestift als klassisches Repertoire. Je nach Typ evtl. noch Zigaretten und Feuerzeug. Das Handy und die Papiertaschentücher gehören zur überlebensnotwendigen Grundausrüstung. Als vor- und fürsorglich erweiterte Basis kommen noch Kalender, Kugelschreiber und eine Brieftasche dazu. In letzterer Ausweise, Mitgliedskarten, Adressregister, Impfpass, Blutgruppennachweis, Mondkalender, Zahnarztbonusheft, die letzte Korrespondenz mit der Krankenkasse, Kamm und Kosmetiktäschchen und je nach Figur gehören auch ein Süßstoffspender im Handtaschenformat zum Sortiment. Einer kleinen weiblichen Gruppe ist es ebenso wichtig zur Sicherheit bei einer Polizeikontrolle anhand des Brieftascheninhaltes lückenlos den Lebenslauf belegen zu können. Um souverän und solidarisch auch der Männerwelt gegenüber auftreten zu können, sorgen mitgeführte Pfefferminzbonbons, Kaugummi und Kopfschmerztabletten.