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Grillabend (12)

Von tastifix Donnerstag 19.10.2023, 13:50 – geändert Donnerstag 07.12.2023, 05:14

G. und U. lernte ich keinen, als meine Älteste noch ein Baby war. Wir verstanden uns prima und sie wurden Paten für N., unserer Zweitältesten und K., unserer Jüngsten. Obwohl sie in Bochum und wir in Düsseldorf wohnen, sehen wir uns regelmässig. Eines märchenhaften Sommerabends wollten wir mit ihnen grillen. Uns erwartete ein kleines Abenteuer, das wir lange in Erinnerung behalten sollten.

In gemütlicher Runde saßen wir mit unseren Freunden im Garten. Auf dem Grill bruzzelten bereits Koteletts und Würstchen. Aus Rücksicht auf G.s Angst vor Hunden hatte ich meine Tiere oben ins Zimmer gesperrt. Dessen große Dachfenster standen wegen der Hitze weit geöffnet. So stieg der köstliche Fleischgeruch den Vierbeinern höchst verlockend in die Nase. Angeregt schnupperten sie nach draußen. Zu dumm: Gartenbesuch verboten! Aus Mitleid besuchte T. unsere Dritte, sie öfters, damit die Waulis nicht die ganze Zeit sich selbst überlassen wären. Bei einer dieser Stippvisiten vergaß sie, die Zimmertür zu schließen. Feechen und Quinny trauten sich nicht, einen Abstecher nach unten zu wagen. Knödelchen dagegen kriegte spitz, welche Chance sich da bot und hopste an meiner Tochter vorbei wie ein geölter Blitz die Treppe runter. Sie war so perplex, dass sie ihn nicht mehr rechtzeitig erwischte.

Hund marschierte also triumphierenden Blickes gen Grill. Prima, da lagen ja die Würstchen und warteten wohl nur darauf, von ihm abgeholt zu werden.
"Ob er es schafft, gewisse Hindernisse wie in U., den Papa und ein paar blöde Gartenstühle zu umrunden?"
Knödelchen war ja kein Winzling wie ein Rehpinscher. für eine solche ausgabe wäre es ein leichtes gewesen, sich zwischen Menschenbeinen und unter den Stühlen durchzumoglen. Aber leider war er ziemlich groß ausgefallen - Eurasier. Somit musste er also anders vorgehen.

Als ich erschrocken bei dem Gedanken. G. und Hund würden zu eng aufeinander treffen, dem Kindern gerade zurief:
"Wie konntet ihr denn Knödelchen raus lassen? Ihr wisst doch, G. hat Angst?", setzte sich Knödelchen im selben Moment neben deren Stuhl, weil der dem Grill am nächsten stand. Erstarrt wagte sich G. nicht mehr zu rühren. Davon unbeeindruckt, führte Hund ihr seinen aller drolligsten Dackelblick vor und leckte sich bettelnd die Schnauze. G. bemühte sich krampfhaft darum, noch Haltung zu bewahren Kaum hörbar brachte sie mit letzter Kraft über die Lippen:
"Gaby, ich habe Angst!"
Sofort schanppte ich mir den Teddy, der, klar doch, stur stehenblieb und so noch eine leichte Gegenwehr versuchte. Pech gehabt! Mit sanfter Gewalt zog ich ihn hinter mir her in die Küche. Dort musste er eine Standpauke über sich ergehen lassen:
"Was fällt Dir denn ein? Wenn ich sage, Du bleibst oben, dann bleibst Du auch oben, ist das klar?"
Trotzend ließ er sich wieder die Treppe rauf zu den Anderen ins Zimmer bringen. Garantiert fragte er sich, weshalb ich denn bloß so sauer war ... Er hatte doch mit Schnute lecken nicht G., sondern die Würstchen geemeint!? Mir war klar: Den hatte ich aufs Schlimmste in seiner Hundehre gekränkt und müsste mich damit abfinden, dass er mich für den Rtest des Abends ignorieren würde. Auweia, ich armes Frauchen!

Zum Glück nahm G. den Zwischenfall nicht übel. Wie ich sie kannte, schämte sie sich eher wegen ihrer Panik. Aber mir tat das Ganze sehr leid.

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