Schlafstätte und Antrittsbesuch (3 und 4)
Von
tastifix
Montag 09.10.2023, 08:06
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tastifix
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Mehrere Monate später hatte Knödelchen zwei vierbeinige Kameraden bekommen. Zuerst Spitzmischling Quinny, dann später noch Schäferhündin Feechen.
Meine Tiere nannten Luxusbetten ihr Eigen. Mit -zig Decken sowie kleinen Kopfkissen ausgestattet, die ihnen meine Dritte geschenkt hatte. Sie sollten es möglichst gemütlich haben.
Quinny war nicht so erbaut von der Kopfkissenidee. Er steckte die Schnauze lieber zwischen selber fabrizierte Falten seiner Kuscheldecke. Fee genoss den zusätzlichen Komfort. Auch Knödelchen war einverstanden. Doch war es typisch, dass er es trotz des hervorragenden Services vorzog, sich auf meinen weichen Teppich zu flegeln und dort lang ausgestreckt wohlig zu träumen.
Jeden Abend strich T. den Hunden die Decken glatt. Fee legte dann den Kopf zufrieden auf das zurechtgerückte Kissen. Quinny machte jedes Mal auf Aufforderung "Sitz!" und gab die niedliche Pfote, um danach aber strengstens ihr Werk zu prüfen. Es war zu drollig, wie er bei Nichtgefallen versuchte, ihr dies klarzumachen. ´Nachdenklich` stand Quinny vor seinem Korb, drehte sich dann zu meiner Tochter um, sah sie süß bettelnd an und deutete mit der Schnauze aufs Körbchen.
„Ach, Quinnylein! Nochmal Bettchen machen? Guck mal, Mama, wie niedlich!!“
Meist zeigte sich der Pfiffikus danach zufrieden, stieg dankbar wedelnd für sie zur Belohnung hinein, kringelte sich wie ein Fuchs zusammen und schloss die Augen. Sobald aber der Fernseher lief, war er sofort wieder hellwach und krabbelte fix unter mein Bett, unter dessen hochgestelltem Kopfende er sich einen Luxuslogenplatz ausgeguckt hatte. Ich war ziemlich sicher, dass mein Kleiner bald sämtliche Tiersendungen auswendig wusste.
Knödelchen stellte an seinen Teddyplüschkorb hohe Anforderungen. Aber bitte eine total glatte Schlafdecke! Sonst legte sich dieser Herr Hund da nicht rein. Mit der Zeit wurden T. und ich so perfekt im Fach ´Decke glattstreichen`, dass der vierbeiniger Macho uns gnädig ein großes Lob erteilte. Wir waren mächtig stolz darauf.
Als noch winziges Baby hatte er getestet, ob er vielleicht auf meinem Bett nächtigen dürfte.
„Nein, das geht zu weit!"
Achjaah! Wie oft sehnte ich mich in den nachfolgenden Jahren danach, dass nicht nur Fee jede Nacht und Quinny ab und zu zum Schmusen, sondern vor allem mein großes Wollknäuel zu mir hoch hopsen würde! Doch dieses blieb stur:
„Du hättest es mir damals nicht verbieten sollen. Jetzt nicht mehr. Das ist mir nun zu albern, ich bin schließlich Wer!"
Ich fand einen Ausweg, legte mich zu ihm und knetete minutenlang die süßen Ohren. Dagegen hatter er dann so gar nichts einzuwenden. Sogleich reichte er mir die Pfote. Obwohl er es eigentlich nicht ausstehen konnte, wenn die jemand berührte. Die gehörte nämlich ihm! Nur ich durfte sie lange halten und streicheln. Andere zweibeinige Wesen, die das wollten, schielte er aus den Augenwinkeln sehr ungnädig an und versteckte die beleidigte Pfote schnell unter dem wohl gerundeten Bauch. Dort hatte sie wenigstens ihre Ruhe.
Antrittsbesuch
Für einen Hund von Welt geziemt es sich, der allernächsten Nachbarschaft einen sehr baldigen Besuch abzustatten. Knödelchen richtete sich streng danach und stellte sich wirklich schon am Tag seiner Einbürgerung bei meinen Nachbarn auf, mit den ich mich ausgesprochen gut verstehe. Mein Hund schnüffelte kurz und verliebte sich auf Anhieb in meine Nachbarin, der es ihm gegenüber genauso erging.
„Mensch, ist der süß!"
Diese Beurteilung stand dem Wonneproppen ja wohl mehr als zu! Mit ihr sicherte sie sich einen festen Platz in seinem Hundeherzen. Umgekehrt lief es nicht anders. Die gegenseitige Zuneigung blieb sein ganzes Leben bestehen. Hatte Knödelchen Probleme, war seine zweibeinige Freundin stets für ihn da.
Noch ein anderes zweibeiniges Wesen war völlig vernarrt in ihn. S., meine Älteste, erwählte ihn kurzerhand zu ihrem Liebling. Selbst seine Hundestreiche fand sie süß, solange nicht die eigenen Sachen darunter litten. Sehr oft erntete er sogar obendrein noch ein Küsschen:
„Schmatz!"
Darum hätte ich sie ´mal bitten sollen! Reaktion:
„Mama, bloß nicht!!"