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Von Paul Ernest

Es war später Nachmittag, es war Heilig Abend – und es war ein wunderschöner Tag. Ein leichter Wind spielte mit den Schneeflocken, die mit einer zauberhaften Regelmäßigkeit zur Erde nieder schwebten …

Der Nachmittag ging zum frühen Abend über und die Stimmung in der Familie knisterte schon vor lauter Spannung. Ein jeder verhielt sich irgendwie anders als üblich .. Nur die Mutter hatte noch alles im Griff .. Sie hatte längst die allzu sehr gespannte Lage bemerkt und schlug nun dem Vater vor, mit den Kindern - es waren zwei Jungen, im Alter von drei und acht Jahren, doch einen kleinen Spaziergang zu machen ..

Sie erklärte es den beiden Kindern - und unter dem Vorwand : „Das Christkind durch ihre Anwesenheit beim Sortieren und Verteilen von Geschenken nicht zu stören“, war es für alle ein guter Vorschlag …

Das Christkind verstören oder gar verärgern, das wollte doch keiner, nein – und das nicht nur wegen der Geschenke …

Draußen war es inzwischen schon kalt und dunkel – und leise rieselte der Schnee, der im Schein der Straßenlaternen märchenhaft glitzernd auf die Erde fiel …
Als die Haustür schloss, hörten sie gerade noch, wie die Mutter ihnen hinterher rief: „Und kommt nicht zu spät nach Hause, seid bitte so in etwa einer halben Stunde zurü-ück!“ …

Warm eingepackt zogen sie los … Mit dem rieselnden Schnee kam es ihnen wie im Märchen vor …

Die großen, glänzenden Augen der beiden Kinder, die voller Erwartung und Vorfreue wechselweise mal zum Himmel heraufschauten und dann wieder zum Vater hoch, ließen in ihm eine wohltuende Wärme aufkommen – und es fiel ihm ein, dass das „Vatersein“ nicht immer so einfach und angenehm war wie an diesem Heilig Abend … Langsam gingen sie weiter – Hand in Hand durch den weichen, kaum knirschenden Schnee …

Doch plötzlich – was war das? Wie angewurzelt blieb der Vater stehen und stieß ein – aus der Tiefe seines Inneren, lang gezogenes „UH“, das um so mehr Eindruck machte, als es noch vom nebelhaftem Atem begleitet wurde …

Wie aus der Pistole geschossen klang es aufgeregt von den beiden kleinen Jungen, den Söhnen an seiner Hand, zu ihm hoch: „Was ist, Papa, was war, wo war was und was hat dich so sehr erstaunt?“ … Und wie er es genoss, wieder dieses feierliche, warme Gefühl …

Nur jetzt noch plus unsagbarer Bewunderung – nämlich: „Papa, ihr Vater hat etwas ganz Wichtiges an diesem heiligen Heilig Abend gesehen!“ …

Aber was jetzt? Jetzt musste er auch was gesehen haben … Und er hatte etwas gesehen … Der Vater hatte einen Engel vorbeihuschen gesehen; einen Engel in goldenem Gewand – mit lockig, glänzenden Haar … Und er hatte sogar die eiskalten – roten und halb erfrorenen Füßchen gesehen …

Nun, rot, ja das konnte er wohl sehen, aber kalt und halb erfroren, wie das der Vater sehen konnte, musste er später seinem ältesten Sohn noch erklären … Die Hauptsache aber war, dass der Engel, aber vielleicht war es ja auch das Christkind, das den Arm voller Geschenke hatte …

Leises Glöckchenklingeln und ein leuchtender Tannenbaum erwarteten sie …

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