Streit - nicht nur in der Partnerschaft
Von ehemaliges Mitglied Montag 01.11.2021, 12:31
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Partnerschaft / Auszüge aus dem Artikel Chrismon 11/2021
Das Thema ist ja nicht nur in der Partnerschaft wichtig, sondern auch in Familie und Freundschaft :
/ Der Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer weiß, worauf es beim Streiten ankommt.
Man hat sich, beispielsweise, angesichts von aufkommenden Differenzen im Bedürfnis nach Zärtlichkeit oder Sex nicht gestritten, sondern gewartet und gewartet, während die Entfremdung immer tiefer wurde.
Es macht die Beziehung einfach nicht besser, wenn die Seite, die den lieblosen Zustand schlechter erträgt, nur mit dem bitteren Beigeschmack zur Versöhnung aufrufen kann, klein beizugeben, sich zu erniedrigen, zu Kreuze kriechen.
Die unbekannten Erfinder des Sprichworts "Was sich liebt, das neckt sich" haben es auf den Punkt gebracht. Dauernde Harmonie ist schön und gut. Aber wer kann sicher sein, dass sie auf einem festen Fundament ruht und nicht auf Selbstverleugnung und Überanpassung ? Sie bringt die Gefahr mit sich, dass grundsätzlich jede Disharmonie als gefährlich erlebt und vermieden wird.
Für den Streit in der Liebe gilt auf jeden Fall : Er belebt in kleiner Dosis und lähmt, wenn nach dem Kampf die Versöhnung ausbleibt.
Belebender Streit zeigt, dass ich aufmerksam bin für mein Gegenüber und Freude daran habe, mich an ihm zu reiben. Er darf unbehaglich sein, aber nicht bedrohlich, er verträgt sich schlecht mit Geschrei und gar nicht mit körperlicher Gewalt. Er muss nicht kränkungsfrei sein, das kann nicht funktionieren. Aber belebend ist der Streit nur, wenn er dem Paar auch hilft, genauer einzuschätzen, wie der oder die andere die Kränkung verarbeiten. Und immer muss die Bereitschaft, um Entschuldigung zu bitten und sich zu versöhnen, stärker sein als die Neigung, sich beleidigt zurückzuziehen und zu schmollen.
Wenn der kleine Ärger ausgedrückt werden kann, lernen Partner, dass es auch in der Liebe Ärger gibt. Sie verarbeiten die Krise und finden mehr Sicherheit in ihrer Beziehung, denn sie erfahren, dass ihre Zuneigung stärker ist, als der eine oder andere Konflikt.