Die öffentlich-rechtlichen Manipulatoren
Von
Grunewaldturm
Dienstag 24.09.2024, 07:55
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Grunewaldturm
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Als noch der 1991 verstorbene Tagesschausprecher Karl-Heinz Köpke jeden Abend in deutschen Wohnzimmern zu Besuch war und die Tagesschau der ARD verlas, immer ein bisschen überkorrekt, halbamtlich und stocknüchtern, tat er genau das, was ich von guten Journalisten erwartete. Er las Tatsachen vor, ohne seine eigene Meinung zu verkünden.
Dadurch hatte ich, wie auch jeder andere Zuschauer, die Möglichkeit mir völlig unvoreingenommen meine eigene Meinung über das gehörte und gesehene zu bilden.
Was übrigens beim ZDF, das 1963 an den Start ging, nicht möglich war. Die Mainzer Sendeanstalt war von Anfang an rechtslastig und informierte die Zuschauer nicht wirklich unvoreingenommen.
Für mich fing es 1963 an, mindestens wenn ich ZDF sah, dass ich anfing die Information kritisch zu hinterfragen.
Seit einigen Jahren verstärkt sich bei mir der Eindruck, dass Auswahl und Präsentation der Nachrichten nicht mehr nach möglichst objektiven und nachvollziehbaren und immer diskussionswürdigen Kriterien erfolgen.
Auch wenn jüngst eine Studie der Universität Mainz dem deutschen «Mediensystem» insgesamt eine «leichte Linksschiefe» attestiert hat, weisen die Redaktionen von «Tagesschau» und «Heute» jede Kritik an politischer Einseitigkeit zurück.
Mich befällt immer häufiger das unangenehme Gefühl, dass nicht offen, also gerade nicht «transparent», argumentiert wird.
Die Berichterstattung während der Coronakrise machte die Manipulation überdeutlich. Jeder Kritiker gegenüber den regierungsamtlichen Maßnahmen galt als «Verschwörungstheoretiker», während Karl Lauterbach als König der Erleuchteten durch die Talkshows pilgerte.
Im Nachhinein hat sich dann herausgestellt, dass Herr Lauterbach oft wie ein Blinder von der Farbe sprach.
Bis vor kurzem noch galt jede Skepsis gegenüber der «Willkommenskultur», jede Warnung vor einer Überforderung der Integrationsfähigkeit und jeder Hinweis auf den Zusammenhang von illegaler Migration und Kriminalität als Sakrileg, als vermeintlich «rechte», gar rassistische Verirrung.
Die Messermorde von Solingen haben nun eine Art «Zeitenwende» eingeleitet. Plötzlich werden systematische Zurückweisungen von Asylbewerbern an den deutschen Grenzen diskutiert.
Schlagartig darf auch von «Pull-Faktoren» der illegalen Einwanderung nach Deutschland gesprochen werden. Bis vor kurzem hätte das im «Heute-Journal» und in den «Tagesthemen» die immergleichen «Migrationsexperten» auf den Plan gerufen, die rhetorisch geübt jeden Zusammenhang bestreiten, so offenkundig er auch ist.
Das wirft ein besonders grelles Licht auf die bisherigen Tabuzonen der Berichterstattung.
Soll es also bei der notorischen Mischung aus Realitätsverzerrung, Problembeschönigung und Debattenverweigerung bleiben, von der vor allem die AfD profitiert? Als Anfang des Jahres durch die «Enthüllung» eines obskuren «Geheimtreffens» in Potsdam der Eindruck entstand, alsbald sollten Millionen Migranten «deportiert» werden, waren ARD und ZDF sofort zur Stelle und trommelten für die Massendemonstrationen gegen «rechts».
Wer Zweifel äußerte, geriet ins Abseits. Das in Deutschland traditionell populäre Mitmachen, Unterhaken und Sich-Einreihen war die Parole der Stunde. Wer aber nicht mitmachen wollte oder unentschuldigt fehlte, machte sich verdächtig.
Ähnliches gilt für Windrad-Euphorie, E-Auto-Liebe und die wundersame Begeisterung für Wärmepumpen auch noch im ältesten Fachwerkhaus: Die «Klima-Minute» in der Berliner RBB-«Abendschau», präsentiert von einer hektisch heran und weg gezoomten, wild gestikulierenden jungen Frau vorm Teleprompter, soll jeden Skeptiker verstummen lassen. Sicher fühlen sich einige ältere Zeitgenossen an die «Aktuelle Kamera» der DDR und die Aufrufe zur Planerfüllung erinnert.
Heute wird die propagandistische Absicht hinter einer vermeintlichen Übereinkunft versteckt, die freilich in den Redaktionen am Hamburger Rothenbaum und auf dem Mainzer Lerchenberg hergestellt wird. Während auch von aller oberster Stelle stets die «demokratische Streitkultur» beschworen wird, mag man es in den Fernsehstudios lieber einvernehmlich. Man will keinen Ärger und nicht negativ auffallen. Lieber gendert man mit und lächelt in die Kamera, wenn von «Anwohnenden» die Rede ist, auch wenn diese gar nicht mehr an wohnen, weil sie wegen einer alten Weltkriegsbombe ihre Wohnungen verlassen haben und in einer Turnhalle übernachten müssen.
Nicht viel gelernt seit der Kölner Silvesternacht.
Doch wehe, wenn der CDU-Chef Friedrich Merz von «kleinen Paschas» arabischer Herkunft spricht, was in vielen Fällen eine glatte Untertreibung ist, wie wir gerade sehen.
Dann ist der Skandal groß, und das böse Wort wird medial in Endlosschleife verwendet. Ähnliches gilt für den Begriff «Asyltourismus». So hässlich das Wort klingt, so sehr beschreibt es eine Wirklichkeit, die jüngst erst an die große Öffentlichkeit kam: Tausende afghanische Asylbewerber, im politisch korrekten Bedienzwang «Schutzsuchende» genannt, fliegen in die Ferien oder zu Verwandten nach Kabul und wieder zurück – genau dorthin also, wo das brutale Taliban-Regime herrscht, vor dem sie angeblich geflohen sind.
Die Beschreibung der Realität steht eben schon lange nicht mehr im Zentrum des öffentlich-rechtlichen Journalismus. Unvergessen, wie viele Tage es nach der berüchtigten Silvesternacht 2015 in Köln dauerte, bis im ZDF das ganze Ausmaß der massenhaften sexuellen Belästigungen und Vergewaltigungen von Frauen durch nordafrikanische Migranten einigermaßen klar benannt wurde.
Offenbar hält man die Zuschauer für nicht reif genug, um zwischen einer kriminellen, gewalttätigen Minderheit und all den anderen zu unterscheiden. Daher wohl auch die Erziehungsversuche, die viele Nachrichtensendungen durchziehen. Der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte dem ZDF angesichts eines vereitelten Terroranschlags einmal, «Teile» seiner Antwort könnten «die Bevölkerung verunsichern», weshalb er sie unterließ. Damit scheint er auch das Motto im öffentlich-rechtlichen Fernsehen formuliert zu haben.
Mag sein, dass nun das eine oder andere Mainzelmännchen aufwacht und sich die Augen reibt, um sogar mit dem Zweiten besser zu sehen.
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