Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

15.11.2016 Stammtisch Rostocker Kriminalfälle

Von Freizeitfan kam der Vorschlag mal einen Rundgang durch Rostock mit Schilderungen zu alten Rostocker Kriminalfällen durchzuführen. Gesagt, getan. Am 15.11.2016 war es so weit. 14 Kriminalinteressierte trafen sich um 16:00 Uhr vor dem Kröpeliner Tor. Herr Hosch, von der Rostocker Geschichtswerkstatt, führte uns durch Rostock zu Stätten von imposanten Kriminalfällen und schilderte die jeweiligen Kriminalfälle. Das Wetter war trüb und passte zum Thema. Aber während unseres Rundgangs regnete es nicht.

Treffpunkt vor dem Eingang zum KTC
Treffpunkt vor dem Eingang zum KTC

Bei der Jakobikirche

bei der Jakobikirche
bei der Jakobikirche

Zunächst ging es zum Gedächtnisplatz der Jakobikirche, Hier wurden 2 Fälle erzählt. Der eine schilderte die Brandlegung eines von seiner Familie vernachlässigten Kohlbauern aus der Gegend des Kabutzenhofs, wo ja früher Kohl für den Export nach Russland angebaut wurde. Damals herrschten noch keine unsinnigen Wirtschaftssanktionen zwischen Deutschland und Russland. Dieser Kohlbauer jedoch verammelte aus Wut über seine Vernachlässigung alle Ausgänge des Wohnhauses seiner Familie, um dann das Haus mittels Reisighaufen anzuzünden. So verbrannte die Familie elendig.
Der 2. Fall schilderte die Diebestouren eines wenig erfolgreichen Klempners, der vom Dach der Jakobikirche und auch von der Petrikirche Kupferplatten stahl bis er entdeckt wurde. Er erhielt eine längere Gefängnisstrafe, die jedoch auf Grund eines Gnadengesuchs in 2 Jahre umgewandelt wurde.

die Geächtnisstelle der ehemaligen Jakobikirche, (durch Bomben zerstört)
die Geächtnisstelle der ehemaligen Jakobikirche, (durch Bomben zerstört)

bei der Marienkirche

Nun ging es weiter zur Marienkirche. Hier schilderte Herr Hosch unter anderem wie eine junge Magd, die dem Küster das Glockenläuten abnahm von ihrem Verlobten, als Gespenst verkleidet, dermaßen erschreckt wurde, dass sie 2 Tage später verstarb. Aber der Verlobte fand auch den Tod, da er sich mit einem wilden Hund in einen Kampf verwickelte, in dessen Folge Hund und Verlobter den Tod fanden.

Auf dem Neuen Markt

beim Neuen Markt
beim Neuen Markt

Auf dem Neuen Markt befindet sich der Kreuzstein, der in Gedenken an den Mord an einer Braut durch den vorherigen Geliebten erfolgte. Auch eine weitere schaurige Geschichte einer Mordgeschichte bei einer Hochzeit soll sich hier zugetragen haben.

Neuer Markt ehemals Ernst-Thälmann-Platz
Neuer Markt ehemals Ernst-Thälmann-Platz

Im Rathaus

Im Rathaus vor dem Rostocker Modell von 1700 wurden weitere Kriminalfälle erläutert. Unter anderem die Geschichte einer Hebamme, die durch falsche Handlungsweise den Tod von Mutter und Kind zu verantworten hatte. Sie wurde später begnadigt und erhielt 2 Jahre Berufsverbot.

Rostock um 1700
Rostock um 1700

am alten Markt

Nun ging es zum alten Markt. Eine Schankwirtin Brabandt wurde mit aufgeschnittener Kehle vor ihrer Gaststätte tot aufgefunden. Die Wohnung war ausgeraubt, also Raubmord. Ein Pferdeknecht wurde als Verdächtiger schnell ausfindig gemacht. Er bekam 10 Jahre Haft dafür, obwohl er seine Unschuld beteuerte. Nach Einspruch wurde er dann aber frei gesprochen. Somit blieb der Mord nicht aufgeklärt.
1768 in der Jägerstr. Hatte ein sehr geiziger Mann seine Frau auf Grund ihrer Wünsche (dichte Fenster und neues Kleid) ermordet. Zunächst versuchte er sie mit Arsen zu vergift, was jedoch wirkungslos blieb. So erschlug er seine Frau im Bett mit einer Keule und schaffte sie anschließend in den Keller. Morgens stellte er sich selbst und wurde auf ein Rad geflochten und mittels Eisenkeule erschlagen.
1973 hatten 2 junge Hilfsarbeiter aus der Rostocker Brauerei den Tunnel zur Schnapsbrennerei Anker entdeckt und aufgebrochen. Bei Anker klauten sie mehrere 1.000 Liter Schnaps, den sie teils selbst teils mit Kollegen verbrauchten. 1½ Jahre Jugendhaft und 5.000 Mark Schadensersatz lautete das Urteil.

die Rostocker Pertrikirche
die Rostocker Pertrikirche

es war ein interessanter Nachmittag

Hiermit endete der Kriminalrundgang. Es war ein sehr interessanter Nachmittag, der mit Beifall und Dankeschön an Herrn Hosch belohnt wurde.

Autor: Blackhuskyman

Ulrich Eichholz

Bilder: Blackhuskyman

Artikel Teilen

 


0 0 Kommentieren
Mitglieder > Mitgliedergruppen > Rostock