Feierabendler auf Pilzpirsch

Herbstzeit ist Pilzzeit. Na klar. Also rief Mienelie vergangenen Sonnabend, 8. Oktober, zur Pilzpirsch in die Wälder rund um Bad Doberan. Zehn Feierabendler hatten sich angemeldet, fünf schwenkten ihre Körbe zehn Uhr zur Begrüßung in der Bad Doberaner Clara-Zetkin-Straße. Clara lächelte uns zu, Regenwolken zogen nur in weiter Ferne vorbei. Und so stapften wir, Gummistiefel an den Füßen, über den blätterübersäten Waldboden. Immer den Blick abwärts, ob sich ein helles oder auch braunes Köpfchen zeigt. Klar, dass der eine und andere plötzlich mutterseelenallein im tiefen Walde aufsah, weil jeder in eine andere Richtung gezogen war. Doch besser so, dann sollten alle Pilze ihr/ihm gehören. Und wie immer geschah es auch diesmal: Ohne Schweiß keinen Preis. Wir mussten schon tief in den Wald auf Pirsch, um Perlpilz, Marone, Teuschling und Birkenpilz aufzuspüren. Doch dann, gegen zwölf, ein Uhr mittags, waren die Körbe nicht mehr gähnend leer - die Mittagsmahlzeit war gerettet.
Füße, Hände und Nase allerdings ließen uns wissen: Es geht auf den Winter zu. Bibber, bibber. Deshalb auch ließen wir das Picknick in den Autos und amüsierten uns über Knollenblätterpilz, Rotkäppchen, Fliegenpilz und Streifling, die uns allesamt nicht verlocken konnten.
Alles in allem: Schön, dass wir dabei waren. Auch wenn wir mehr braunes Blattwerk auf dem Boden denn hoch droben die lichtdurchfluteten Baumwipfel gesehen und bewundert haben. Dennoch fiel mir ein altes Liedchen ein: “Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an. Ein lust’ger Waldarbeiter, ein froher Malersmann!” Und das hat er im Doberaner Wald wirklich prima hingekriegt.

Nomoko
8. Oktober 2011
Alle Fotos sind von Mieneli daher steht sie als Autor darunter.