Heute, am 07.05.2013, stand die Besichtigung des Güstrower Schlosses auf dem Programm und da man bekanntlich nie auslernt, war es ein sehr lehrreicher Nachmittag.
Frau Bever vom Denkmalamt erwies sich als ausgezeichnete Kennerin des Schlosses. Seine herzöglichen Bewohner veränderten die baulichen Gegebenheiten im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder, jeder nach seinen Vorstellungen und Geld oder Dukatenbeutel.

Schloss Güstrow, eines der bedeutendsten Renaissance-Schlösser in Nordeuropa, überrascht mit seinem unerwartet südländischen Charme.
Herzog Ulrich zu Mecklenburg ließ sich hier als Ersatz einer mittelalterlichen Burg ab 1558 eine herrschaftliche Residenz errichten.
Die Baumeister, der italo-schlesische Franz Parr und später der Niederländer Philipp Brandin, schufen eine imposante Vierflügelanlage, die italienische, französische und mitteleuropäische Architekturformen vereint. Sie spiegelt zugleich Weltläufigkeit und politischen Führungsanspruch des Bauherren.
Aus der Erbauungszeit haben sich prächtige Stuckdecken erhalten, die zu den bemerkenswertesten Deutschlands zählen.
Von 1628 bis 1631 war Schloss Güstrow Residenz Albrecht von Wallensteins. Mit ihm sollte der Barock triumphalen Einzug in Güstrow halten. Wallensteins ehrgeizige Umgestaltungspläne scheiterten jedoch an der jähen Wendung seines politischen Schicksals. Die heutige geometrische Gartenanlage spiegelt noch immer die Gestaltungsideen seines Hofarchitekten Giovanni Pieroni wider.
Die Gewölbe im Untergeschoss beherbergen eine der bedeutendsten musealen Mittelaltersammlungen Norddeutschlands. Kostbare Kunstkammerstücke und herzogliche Jagd- und Prunkwaffen zeugen von der prachtvollen Ausstattung höfischen Lebens. In den früheren Tafel-, Wohn- und Empfangsräumen lassen Gemälde, Skulpturen und Mobiliar der Renaissance und des Barock den Glanz des ehemaligen Fürstensitzes wieder aufleben.

Zu den europäischen Spitzenstücken zählen Werke von Cranach, Maerten de Vos und Tintoretto.



Nach der lehrreichen und interessanten Führung durchs Schloss ging's zu Fuß zum Scheidungscafe, das seinen Namen durch das nahe Amtsgericht, wo Scheidungen ausgesprochen werden, vom Volksmund erhalten hat. Waltraut und Gerd hatten einen Tisch reservieren lassen, an dem wir bei guter Laune, Kaffee, Kuchen und Eis verzehrten.




So ging ein schöner Nachmittag langsam zu Ende und Pläne für die nächste Tour wurden auch schon geschmiedet. Danke nochmal an Waltraut und Gerd, die diesen Nachmittag vorbereitet hatten.
Da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Zusammenkommen.
In diesem Sinne und bis dahin alles Gute.
Richard (Rilo59)
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