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Ein guter Start mit "Beste Jahre"

Es ist nicht so, dass aller Anfang schwer ist: Der Start unserer neuen Leserunde jedenfalls war es nicht. Nomoko hatte Feierabendler zur Diskussionsrunde gelockt – und gleich fünf Mitglieder lasen, reisten zum ersten Redetreff bei Helene nach Neu Mistorf, diskutierten frisch, frank, frei – und waren sich danach einig: Diesem Treff werden viele folgen.Unser erstes „Lese“-Buch hatte John von Düffel geschrieben, nannte es „Beste Jahre“. Der im Land hochgelobte Autor ist Dramaturg am Hamburger Thalia Theater, das erneut zum Theater des Jahres gekürt wurde. In seinem neuen Buch erzählt er von einem Paar, das nach Jahren vergeblichen Bemühens doch noch ein Kind erwartet. Die Juroren des deutschen Buchpreises 2007 befanden das Werk dann auch für so gut, dass sie es auf die Longlist der 20 besten deutschsprachigen Romane setzten. Der 247-Seiten-Band ist eine Reflexion vom Älterwerden – wer die Dreißig überschritten hat, kennt das mulmige Gefühl. Irgendwann beginnen Jugendliche, einen zu Siezen. Und wenn die Vierzig erreicht sind, geraten viele in eine Krise. John von Düffel schreibt dazu: „Wobei das Schöne daran war, dass er“ (der Ich-Erzähler -) „nichts mehr um jeden Preis wollte. Er musste nicht mehr unbedingt mit dieser oder jener Frau schlafen und auch nicht länger seinen Vater umbringen. Er hatte keinen Konflikt mehr mit der älteren Generation und noch keinen mit der jüngeren...“LeserundeDie Lese-Feierabend-Gruppe, bestehend aus Freizeitfan, Gittelies, Helene, Hundeliebhaberin und Nomoko, diskutierte mehr als zwei Stunden lang über die oft humorvollen, oft auch tiefgründigen, in jedem Fall interessanten Feststellungen des Autors, über das Erleben des Erzählers - eines Schauspielers, der mit einer Schauspielerin verheiratet ist – und waren sich am Ende einig: Ein lesenswertes Buch, zum Schmunzeln, zum Nachdenken, auch zum Weiterempfehlen. Das trotz Nomokos Klage, dass der Schluss ein bisschen zu drei-Groschen-Roman-mäßig daher kommt.Lassen wir John von Düffel zum Schluss noch einmal selbst zu Wort kommen: „Einmal ist Humor für mich die Möglichkeit gewesen, diese Dinge, die auch betroffen machen können oder ins Klischee der Ratgeberliteratur – ‚Hilfe, ich werde Vater’, ‚Hilfe, wir werden Eltern’ – tappen können, dem eine gewisse Leichtigkeit zu geben. Gleichzeitig war es der Versuch, sich auf diese leichte Weise auch dem Schweren und Dunklen des Themas zu nähern. Denn natürlich sind die Ränder der Unfruchtbarkeit oder der Familienlosigkeit, kein Kind kriegen zu können, Dinge, die fast wie ein kleiner Tod sind. Das sind Erfahrungen, die extrem bitter sind.“
© Nomoko

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