Helga (Hundeliebhaberin) hatte Anfang des Jahres die Idee, mal den Bundestag zu besuchen. Helga übernahm dann auch die Organisation und nachdem sie mehrere Büros verschiedener Parteien von Bundestagsabgeordneten abgeklappert hatte, war ihr bei den Linken Erfolg beschieden. Am 05. Juni Morgens um 07:15 Uhr trafen wir, die Feierabendgruppe von 23 Personen, uns im Foyer des Hauptbahnhofes Rostock und wurden dann auch von Eva Kröger, Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Steffen Bockhahn, in Empfang genommen.



Der ICE fuhr pünktlich um 7:29 Uhr ab nach Berlin, wo wir am Berliner Hauptbahnhof von einem Mitarbeiter der Pressestelle des Bundestages (Andreas) empfangen wurden, der uns für die 2 Tage neben Frau Kröger hervorragend betreute.



Zunächst erlebten wir eine tolle Führung von Angela, Reiseleiterin, neudeutsch Guide, aus Berlin. Sie war übrigens in der Nähe des Drehortes des Films „ Paul & Paula“ aufgewachsen. Sie zeigte uns die Sehenswürdigkeiten von Ost- und Westberlin. Ich sah zum ersten Mal das Schloss Bellevue in Natura. Davor eine riesige Menschenmenge, denn der Bundespräsident, Joachim Gauck, hatte an diesem Tag zum Sommerfest geladen.






Nachdem wir uns von Angela verabschiedet hatten, nahmen wir unser Mittagessen im Restaurant Nolle, in der Friedrichstr., ein.




Nun ging es in das Gebäude des Bundespresseamtes, wo ein junger Mitarbeiter (Herr Schenk) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Arbeit seines Ministeriums erklären wollte. Leider stand er nicht sehr gut im Stoff. Zunächst gab es einen etwas peinlichen Film der Bundesministerin Dr. Christina Schröder. Danach gab es eine etwas kontroverse Diskussion um die Einführung des Betreuungsgeldes und die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen überhaupt. Danach zitierte Christa (Gräfchen) aus einem Zeitungsartikel, der nachwies, dass trotz prozentual höherer Rentenerhöhung im Osten, die Schere der Rentner Ost – West weiter auseinandergeht, da die Renten im Westen nominal mehr erhöht werden, als im Osten. Herr Schenk meinte, nachdem er diese Fakten anzweifelte, dass sein Ministerium für die Renten nicht zuständig sei. Daraufhin stellte Uli (Blackhuskyman) die Frage für welche Aufgaben das Ministerium für die Senioren hat. Zunächst kamen allgemeine Phrasen. Uli erneuerte seine Frage, worauf Herr Schenk das Piktogramm des Ministeriums aufmachte.
Konkret konnte er die Aufgaben nicht benennen. Peinlich… Zum Glück war bei dieser Veranstaltung bereits Steffen Bockhahn anwesend, der zu einigen Diskussionspunkten sehr fundiert Stellung bezog.



Nach dieser Veranstaltung ging es weiter mit dem Bus zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die 2711 Stelen erinnern an Grabsteine. Es bestehen Ähnlichkeiten zwischen dem Mahnmal und den Sarkophag-Gräbern jüdischer Friedhöfe (beispielsweise am Ölberg in Jerusalem). Der Förderkreis um Lea Rosh deutet die Stelen als Kenotaphe und vergleicht sie mit Kriegerdenkmälern und Soldatenfriedhöfen. Das sei nötig, weil die meisten ermordeten Juden kein eigenes Grab hätten. Die graue Farbe der Stelen soll an die Asche der verbrannten Juden erinnern, die meistens in Gewässer oder auf Felder gestreut wurde.




Nun war die Uhr bereits auf 17.30 Uhr vorgerückt und es ging per Bus zu unserer Unterkunft, dem Kolumbushotel in Hohenschönhausen. Das Hotel war offensichtlich gerade neu renoviert, und sehr gut eingerichtet. Auch das Abendbrot war sehr schmackhaft und mundete allen. Durch die vielen Eindrücke des Tages waren alle sehr müde und der Tag wurde nicht mehr lang.



Nächsten Morgen gab es ab 06:00 Frühstück und um 07:30 holte uns bereits der Bus ab, um den 2ten Besuchstag zu beginnen. Wir fuhren wieder in die City, an einem imposanten Gebäudekomplex der alten Berliner Wasserwerke vorbei, direkt zum Reichstagsgebäude wo wir uns einem Sicherheits-Check unterziehen mussten. Jeder bekam ein Schlüsselband mit der Aufschrift Tribüne, wodurch wir zum Betreten der Tribüne berechtigt waren. Die Tribüne besteht aus 5 Sitzflächen: 3 für Besucher, eine für Journalisten, eine für Diplomaten. Hier erhielten wir einen sehr interessanten Vortrag zum Ablauf des Geschehens im Bundestag. Unter anderem wurde der „Hammelsprung“ erklärt.
In den 90-er Jahren wurde durch den Architekten Sir Norman Foster der Reichstag entkernt und erhielt eine moderne Innenausstattung mit einer imposanten begehbaren Kuppel. Eine Konstruktion aus Stahl und Glas.




Nach dem interessanten Vortrag über das Bundestagsgeschehen hatten wir 1 Stunde mit unserem Abgeordneten Steffen Bockhahn. Er zeigte uns kurz seinen persönlichen Weg zu den Linken auf und beantwortete sehr fundiert sehr viele Fragen. Die Stunde war eigentlich zu knapp.

Nun ging es zur Besichtigung der Kuppel des Reichstags.
Der Fahrstuhl zur Kuppeltribüne enthielt verspiegelte Wände, dass der Eindruck vermittelt wurde, in einem riesigen Fahrstuhl zu stehen. Durch viele Spiegel am Trichter in der Kuppel wird Tageslicht in den Plenarsaal gelenkt, so dass der Gebrauch von künstlichem Licht minimiert wird. Tolle Konstruktion.



Im Lichthof ist aus jedem der 16 Bundesländer 1 Zentner Erde verbracht worden, in dem Pflanzen den Schriftzug: „Der Bevölkerung“ umranken.


Nach Besuch des Reichstagsgebäudes ging es zum Essen in das Restaurant „Der Thüringer“, in der thüringischen Landesvertretung.
Nach dem Essen hatten wir ca. 1 Stunde Freizeit, um die Sehenswürdigkeiten und Geschäfte rund um den Gendarmenmarkt zu erkunden.



Um 15.00 Uhr erhielten wir dann eine sehr interessante Führung durch die Ausstellung “Wege, Irrwege, Umwege – Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt.




Nun wartete bereits der Bus auf uns, um uns zum Bahnhof zu bringen. Rilo machte vor dem Hauptbahnhof ein Gruppenfoto, auf dem er leider nun fehlt.
Im Zug verzehrten wir unsere Lunchpakete, die wir noch zum Abschied erhalten hatten. Steffen Bockhahn stieg unterwegs zu und überraschte jeden mit einer kleinen Schokoladentafel. Er versprach uns im Oktober auf unserem Stammtisch zu besuchen. Das wird bestimmt wieder hochinteressant.
Die beiden Tage waren angefüllt mit interessanten Informationen, Erlebnissen und Sehenswürdigkeiten. Ein Erlebnis, welches wir sicherlich nicht vergessen werden. Vielen Dank an Helga für diese tolle Idee und Organisation.
Blackhuskyman
Danke an Rilo und Agi12, deren Bilder ich mit meinen verwendet habe.


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