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Mein erfundenes Land

Nun ist der Treff der Feierabend-Leseratten bereits schöne Tradition. An diesem Märztag ging es in Diedrichshagen bei nomoko um Isabel Allendes autobiografisches Buch “Mein erfundenes Land”.
Schon vor der eigentlichen Diskussion waren sich die Feierabendler freizeitfan & Co, Gittelis, Blackhuskyman & Co, Clementine1 sowie nomoko & Co einig: Mit diesem Buch haben wir so viele intime Details über Chile und seine Geschichte erfahren, wie nie zuvor. Immerhin legte Isabel Allende mit diesem 200-Seiten-Roman im Jahr 2008 zum wiederholten Mal ein sehr autobiografisch geprägtes Werk vor. Wir haben von ihrer Familie erfahren, von dem geliebten und gefürchteten Großvater, der ihr wichtigster Berater war. Wir wissen nun, dass das Land voller aufgeplusterter Machos ist und gesegnet mit mutigen Frauen, die sich zu wehren wissen. Oder auch nicht. Wir haben Sitten und Bräuche kennen gelernt und dieses Land zu schätzen und zu lieben. Dies jedoch keineswegs so tief, wie es Isabel Allende liebt, die weitläufig mit dem ermordeten Präsidenten Salvador Allende verwandt ist, die ihre Heimat unter Pinochet verlassen musste.
Immer war die Sehnsucht nach Chile mit auf den Reisen, die die Familie in mehrere lateinamerikanische Länder führte, bis Isabel Allende in Kalifornien blieb. Bis heute.
Wir erfuhren von Liebenswürdigkeiten und Grausamkeiten, von Unterdrückung, Armut und herzlichster Gastfreundschaft. Wir wissen jetzt auch, dass Chile das “katholischste Land ist”, “katholischer als der Vatikan”, dass halb Chile von Horoskopen lebt, dass es keine Scheidung gibt in diesem Land - es sei denn, man kennt den Weg der Annulierung mit falschen Zeugen.
Isabel Allende geht schonungslos mit ihren Landsleuten um, nennt sie borniert und lobt ihre Großzügigkeit und bewundert ihre uneingeschränkte Gastfreundschaft. Und sie erwartet selbst keine Schonung. Den Lesern gewährt sie einen Einblick in Lebensumstände von Arm und Reich, in Gepflogenheiten, in Liebe und Hass, und vor allem in ihr Leben voller Höhen und Tiefen - in ihre große Familie.
Mein erfundenes Land ist ein Buch der Erinnerungen. Beeindruckend, liebenswert, erschütternd - lesenswert.

Nomoko




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