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meine Heimatstadt Neubrandenburg

ein Bericht von unserem Mitglied "heidfink" Heidi

neubrandenburg
Blick über die Stadtmauer in Richtung Oststadt

Neubrandenburg ist die drittgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern und zugleich eine der ältesten Städte. Sie wurde 1248 von Herbord von Raven gegründet. Es heißt, dass ihm das Bild einer italienischen Stadt vor Augen stand, als er den kreisrunden Stadtgrundriss ziehen ließ. Diese Grundstruktur bestimmt noch heute die Innenstadt mit ihrem gleichmäßigen Straßengitter. Neubrandenburg liegt am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte und inmitten einer von Eiszeitgletschern geformten idyllischen Hügellandschaft auf halbem Weg zwischen Berlin und der Ostsee. Eine gut erhaltene mittelalterliche Wallanlage mit den mächtigen Eichen umschließt die Innenstadt wie ein grüner Ring mit der fast vollständig erhaltenen 2,3 km langen Stadtmauer und ihren malerischen Wiekhäusern und Toranlagen. So einen geschlossenen Doppelringwall mit Stadtmauer gibt es kein zweites Mal. Ein Spaziergang dort entlang ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.
Eine Besonderheit von Neubrandenburg sind die Wiekhäuser, die wie Schwalbennester an de Stadtmauer kleben. Ursprünglich wurden sie im 14. Jahrhundert gebaut, um in Kriegszeiten als Kampfhäuser zu dienen. Sie überragten die Stadtmauer und so konnte man herannahende Feinde schon frühzeitig beobachten.
Nach dem 30jährigen Krieg wohnten die Armen der Stadt darin.
Viele Wiekhäuser wurden in der alten Fachwerkbauweise wiedererrichtet und in ihnen befinden sich jetzt öffentliche Einrichtungen, Vereine, künstlerische Werkstätten, Gaststätten, Kneipen und kleine Geschäfte.

Wiekhäuser

Die Zugänge in die Innenstadt bilden die 4 aus rotem Backstein errichteten gotischen Tore, die der Stadt den Beinamen "Stadt der vier Tore" gaben.
Rings um die Innenstadt und auf den Hügeln der Stadt wurden neue Stadtviertel errichtet. Nach der Wende bauten viele Neubrandenburger ihr eigenes Haus und so entstanden ganz neue Wohngebiete. Die Folge davon war, dass in den Plattenbauten Wohnungen leer standen, einige Häuser wurden schon abgerissen, andere zurückgebaut.
Der Kontrast zwischen Alt und Neu macht das besondere Flair unserer Stadt aus.
Zu den Vorzügen der Stadt zählt auch die Lage am See. Der See ist 11 km lang und fast 3 km breit und um ihn herum führt ein 37 km Radwanderweg, der bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt ist.




tore

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Franziskanerkloster mit der Kirche St. Johannis, die Kapelle St. Georg, das Schauspielhaus, die Kinokirche "Latücht" (hier findet jedes Jahr die Internationale Dokumentarfilmwoche statt), der Fangelturm und das Schmuckstück der Stadt - unsere Marienkirche - die Konzertkirche. Sie ist eins der bedeutendsten Werke der norddeutschen Backsteingotik und das größte Baudenkmal der Stadt Neubrandenburg.. 1298 wurde sie feierlich eingeweiht Kriege zerstörten sie, sie wurde wieder aufgebaut, aber am Ende des 2. Weltkrieges ließ ein Brand nur einige Außenmauern und Teile des Turms übrig. Schon zu DDR-Zeiten begann man mit dem Wiederaufbau.

blick auf marienkirche
Blick auf die Marienkirche und den Tollensesee
fangel-und-kirche

1996 erfolgte das Ausschreiben eines internationalen architektonischen Wettbewerbs, der den Ausbau der Marienkirche zu einer Konzerthalle vorsah. Umgesetzt wurde der Siegerentwurf des finnischen Architekten Prof. Pekka Salminen . Er integrierte in die Backsteinmauern einen hochmodernen Konzertsaal und schuf damit eine wunderbare Symbiose zwischen Alt und Neu. Dafür bekam er zahlreiche Architekturpreise. Im Juli 2001 wurde die "aufregendste Konzertkirche Deutschlands" feierlich eingeweiht.
Die hervorragende Akustik begeistert seitdem die Konzertbesucher.
Unter Einsatz von Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern entstand ein Umgang um den Turm, welcher den Besuchern der Kirche einen beeindruckenden Blick über die Stadt der vier Tore und den Tollensesee ermöglicht.
Die Kirche ist Heimstatt der Neubrandenburger Philharmonie und Veranstaltungsort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Jedes Konzert ist ein wundervolles Klangerlebnis, was ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann. Ich selber besuche jeden Monat die Generalprobe der Neubrandenburger Philharmonie, sie findet am Vormittag statt und es wird das gleiche Programm wie am Abend geboten. Das Schöne ist, dass der Dirigent in der Generalprobe über jedes Musikstück erzählt, wie es entstanden ist, worauf man achten sollte und warum er gerade dieses ausgewählt hat. Viele national und international bekannte Künstler treten hier auf, aber leider sind die Preise nicht für jeden erschwinglich.


So viel über meine Heimatstadt, über die man noch viel erzählen könnte.

Ein Besuch bei uns lohnt sich.

Autor: ehemaliges Mitglied

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