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DISSE NACHT

Von egalis Donnerstag 20.11.2025, 04:52

Wat is di dat för een Nacht, disse Nacht. Middernacht is al lang vörbi un ik krieg keen Ruh. In mien Brägen sitten Gedanken över Gott un de Wereld. Besünners aber vörweg över mien lüttje Wereld. Fangt al in Oktober an mit de Truerdagen in Familje. Denn geiht dat in November mit de Narichten wieder, wor een meest Ungoods to weten kriegen deit. Een fallt unglückelk in sien Tuun, breckt sük een Arm. Annerseen liggt schofel in Krankenhuus, Corona/Covid 19 geiht weer rund, een is dormit dör, kann weer arbeiden gahn, anners twee sitten dor nu mit. As wenn dat all nich genoog is, beleevt een hier noch wat, un dat lett mi woll noch besünners nich slapen. Bi sien lesd Visit bi mi maken wi een Runn dör de neje Siedlung, wunnern uns över de Aard van Husen, de dor baut worden of noch in Bau sünd. Denn keiern wi dör de Park. Lopen de groot Runn. Haast an Enn un bi de een Utgang keek ik bi Sied un seeg an de Grund wat Roods lüchten. „Kiek eem“, sä ik an hum, „dor is wat, dat is dor anners nich. Laat uns doch tokieken, wat dat woll is.“ Good un woll, wi lopen dorhen un stahnt vör een Lücht, wat anners up Karkhoff up ´n Grafft stellt word. Tegenan steiht een Glas mit Blömen. Van dat geiht uns Kieken in de Waterdobb, wor Reithen in stahnt. Van een Stee achter Keers un Blömen blenkert Water, is de Reith platt. Dor is een verdrunken, denken wi un lopen still wieder. Dagen later loop ik alleen. Een Huushelper is bi de Schür in Gang. De fraag ik, of dor een Minske verdrunken is. „Dat sünd twee west, keen een hett överleevt.“, seggt he. Wat een Trürspill! Dat grippt mi ant Hart. Dagen later sünd beid Waterdobben achter Gadderwark, dat dor nüms mehr dicht bi kann. Gifft een Seggwoord: Wenn dat Kind in de Pütt fallen ist, kummt een Deckel dor up…
ÖVERSETTEN / ÜBERSETZUNG
Was ist das für eine Nacht, diese Nacht. Mitternacht ist längst vorüber und ich kriege keine Ruhe. In meinem Gehirn sitzen Gedanken über Gott und die Welt.
Besonders aber vorweg über meine kleine Welt. Fängt schon im Oktober an mit den Trauertagen in der Familie. Dann geht das im November mit den Nachrichten weiter, mit denen man meistens Ungutes zu wissen bekommt. Jemand fällt unglücklich in seinem Garten, bricht sich einen Arm. Ein anderer liegt krank im Krankenhaus, Corona/Covid19 geht wieder rum. Einer ist damit durch, kann wieder arbeiten gehen, zwei andere sitzen jetzt damit. Als wenn das alles nicht genug ist, erlebt man hier noch etwas, und das lässt mich wohl noch besonders nicht schlafen. Bei seinem letzten Besuch bei mir machen wir eine Runde durch die neue Siedlung, wundern uns über die Art von Häusern, die da gebaut werden oder noch im Bau sind. Dann spazieren wir durch den Park. Laufen die große Runde. Fast am Ende und bei dem einen Ausgang sehe ich zur Seite und sehe am Boden was Rotes leuchten. "Sieh eben", sage ich zu ihm, "da ist was, das ist da sonst nicht. Lass uns doch zusehen, was das wohl ist." Wir laufen hin und stehen vor einem Licht, was sonst auf ein Friedhofsgrab gestellt wird. Daneben steht ein Glas mit Blumen. Von dem aus geht unser Blick in den Teich, in dem Riedgras steht. Von einer Stelle hinter Kerze und Blumen blinkt Wasser, ist das Ried platt. Da ist wer ertrunken, denken wir und laufen still weiter. Tage später laufe ich allein. Ein Haushelfer ist bei der Scheune im Gange. Den frage ich, ob da ein Mensch ertrunken ist. "Das sind zwei gewesen, keiner hat das überlebt.", sagt er. Was für eine Tragödie! Es greift mir ans Herz. Tage später sind beide Teiche hinter Gittern, damit niemand mehr dicht daran kann. Gibt ein Sprichwort:
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, kommt ein Deckel drauf...
©elbondo

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