KOLL HANNEN
Von
egalis
Samstag 25.10.2025, 20:20
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egalis
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„Herjeeket“, sä ik an Netti, „wat hest Du ja koll Hannen!“ – „Dat mutt“, sä se, „ik bün nett an ofnehmen.“ Ik keek Taalke an. Taalke keek mi an un mit ´n anner un mit Verstand keken wi Netti an. Denn mussen wi över uns egen dumm Gesichten lachen. Mit koll Hannen ofnehmen? Wo sull dat denn gahn? Dat wullen wi nu nipp un nau weten. Netti vertell uns denn, dat de Doktor in Kur an hör seggt harr, dat koll Hannen een Teken van dat good Funktioneeren van de Stoffwessel is. Wenn dat hele Lievwark dat Tovöl an Fett verbruken deit, worden de Hannen kold. Sä de Doktor. – „Wat ´n Schiet aber ok“, meen Taalke, „denn kann ik ja lang up wachten, dat ik wat ofnehmen doo. Mien Hannen sünd alltied warm. Wo is dat bi Di?“, froog se mi. Ik harr dor nett över nadocht. Also, mi ist dat noch nich upfallen, dat de Stoffwessel bi mi Fett verbruken deit, wenn ik koll Hannen hebb. Upstünns is mi dat meist wat to warm. Kunn ja wesen, dör de Warmte fangt bi lüttjen dat Fett an to smelten. So as Botter an de Sünn. Dat weer di ´n Glück! Of villicht doch nich? As ik een paar Weken in Krankenhuus weer, hebb ik nich völ to kauen kregen. Ik weer haast up Null-Diät. As ik weer in Huus was, wies mi de Waag, dat ik düchtig Kilos verloorn harr. Weer doch good west, dat ik wat bitosetten harr. Man lever weer mi west, dat Minniseern van Kilos weer mi ohn Krankenhuus un mit koll Hannen glückt! Nu probeer ik dat bi ´t Lopen mit Stocken of Rollator. In Harvst- of Wintertied un ohn Handsken sull mi dat Ofnehmen doch woll glücken. Kold noog sünd mien Hannen na de Keiergang denn ja. Man wo lang mutt ik woll up wachten, dat mi de Büx andaal sacken deit? Ik glöv, is woll doch beter, dat ik so bliev as ik bün. Un wennehr ik dat eten kann, wor mi na is. Up Tafel wacht´ een lecker Frankforder Kranzkookstück…
KALTE HÄNDE
"Herjeh", sagte ich zu Netti, "was hast Du ja kalte Hände!" - "Das muss", sagte sie, "ich bin gerade beim Abnehmen." Ich sah Taalke an. Taalke guckte mich an, und mit einander und mit Verstand sahen wir Netti an. Dann mussten wir über unsere eigenen dummen Gesichter lachen. Mit kalten Händen abnehmen? Wie sollte das funktionieren? Das wollten wir nun ganz genau wissen. Netti erzählte uns dann, dass der Doktor in der Kur ihr gesagt hatte, dass kalte Hände ein Zeichen von dem guten Funktionieren des Stoffwechsels sei. Wenn der Körper das Zuviel von Fett verbraucht, werden die Hände kalt. Sagte der Doktor. "Was fürn Mist aber auch", meinte Taalke, "denn kann ich da lange drauf warten, dass ich was abnehme. Meine Hände sind immer warm. Wie ist das bei Dir?", fragte sie mich. Ich hatte darüber gerade nachgedacht. Also, mir ist das noch nicht aufgefallen, dass der Stoffwechsel bei mir Fett verbraucht, wenn ich kalte Hände habe. Momentan ist es mir meistens zu warm. Kann ja sein, durch die Wärme fängt bei kleinem das Fett an zu schmelzen. So wie Butter an der Sonne. Das wäre ein Glück! Oder vielleicht doch nicht? Als ich ein paar Wochen im Krankenhaus war, habe ich nicht viel zu kauen bekommen. Ich war ziemlich auf Null-Diät. Als ich wieder zu Hause wart, zeigte mir die Waage, dass ich ordentlich Kilos verloren hatte. Ist doch gut gewesen, dass ich was zuzusetzen hatte. Aber lieber wäre mir gewesen, das Verschwinden von Kilos wäre mir ohne Krankenhaus und mit kalten Händen geglückt! Jetzt probiere ich das beim Laufen mit Stöcken oder Rollator. In Herbst- und Winterzeiten und ohne Handschuhe sollte mir das Abnehmen doch wohl gelingen. Kalt genug sind meine Hände nach dem Spaziergang dann ja. Aber wie lange muss ich wohl warten, dass meine Hose rutscht?
Ich glaube, es ist wohl doch besser, dass ich so bleibe wie ich bin. Und dass ich essen kann, was ich mag und wonach mir gerade ist.
Auf dem Küchentisch wartet ein leckeres Frankfurter Kranzkuchenstück...
©elbondo