ZUM CHLAUSTAG

ELISABETH AUS DER SCHWEIZ SCHICKTE DIESES GEDICHT AN OSKAR/FIDDIGEIGEI UND DER WIEDERUM GAB ES AN MICH WEITER:
Ich schreibe das ab: (hoffentlich ohne Fehler!)
ZUM CHLAUSTAG
Wer lauft det so gspässig dur ds Weldli durhii,
So müüselistille, wer chännt das ächt sii?
Er treit uffem Rugge e mächtige Sagg,
E Ruete äm Arme, derzue nuch es Pagg.

Er lueget nüd umme, dänn er kännt sis Ziil,
Er weiß au schu lang ja, wohii das-er will.
Me het em schu prichtet jahruus und jahrii,
Eb würggli au gfolget heig – ds Annemarii.

Jez lauft er zum Dörfli, schwer truggt ne si Lascht
Und glich ninnt er ´s gmütli, er kännt e kei Hascht.
Dänn d´ Chinde, de brave, de warted em schu,
Nu einzig de böse verchrüüched im Nuu.

So träpplet dr Chlaus dur de Gäßli im Schnee,
Er chlinglet und schället, me törf ne doch gseh.
Un isch er au nuch so-n-e bärtige Maa,
Me mues ne glich liebe und Freud anem ha.

Drum chumm, liebe Chlaus au hüt Abed zu mir,
Ha ds ganz Jahr ja gfolget und schaffet drfür,
Und ha-n-e kei einzigs Mal gmuulet em Tisch,
Weisch nu, wili güßt ha, wie bös du sust bisch.

So chum iez, gäll plaagisch mi nüd eso lang,
Weisch, ´s miech mer miim Härzli glich fascht echlei bang.
Leer-uuz iez diis Seggli und mach au glii Schluss,
Viil tuusigmal tangg dr für Oepfel und Nuss.

Nu d´ Ruete törfsch bhalte, du guetige Maa,
Die söll miinetwäge dr Ruedeli ha.
Jää bhüetis, was machsch iez uffzmal fürne Bligg,
Gang wiiters du Liebe, ich wüntsch dr vill Glügg.

Ulrich Schlittler