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Verkümmerung der deutschen Sprache

Von WordsOfWisdom 18.09.2022, 17:10

Im letzten Beitrag wurden ja "öffentliche Zustände" herangezogen um auf, aus meiner Sicht marginale, Störungen in der Wahrnehmung von Sprache hinzuweisen.

Dabei gibt es viel schlimmere Formen von sprachlichem Vernichtungskrieg. Die Verkümmerung der regionalen Dialekte.

Da ich bis zur Einschulung nur regionalen Dialekt, Kölsch, sprach wurde ich persönlich Zeuge der staatlichen Oppression. Ich musste Hochdeutsch lernen um dem Vorurteil, asozial und / oder dumm zu sein, zu entgehen. Es dauerte etwas bis ich "ich" ohne "sch" - also isch - schrieb und auch ein "Haus" litt wohl unter den obligatorischen "uu" ohne "a" - also Huus.

Inzwischen gilt "Kölsch" als nette Marotte der Vergangenheit und wird zum Glück noch in der Brauchtumspflege "Karneval" am Leben erhalten.

Dabei ist Hochdeutsch auch nur ein Dialekt. Ein deutscher Kaiser oder König, dass weiß ich nicht mehr, beschloss einfach den Dialekt aus Hannover und Umgebung zu Hochdeutsch zu erklären.

Im Rückblick werden jetzt viele sagen: "Das hätte auch schlimmer kommen können." Skeptische Blicke gen Süden, Norden oder Osten sehe ich förmlich vor mir.

Aber jetzt bleibt es uns versagt, den im letzten Beitrag erwähnten Hermann Hesse in z.B. "Kölsch" als Original zu genießen, weil ein doofer König oder Kaiser keine Lust hatte in die Kardinalsstadt Köln umzuziehen oder zu blöd war, um den Weg zu finden.

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