Am 21. April 2016 machten sich 54 Feierabendler auf den Weg nach Potsdam zum "Nacktbadestrand". Nicht um die Badesaison zu eröffnen, sondern wir wollten auf dem Restaurantschiff am Schiffbauerdamm Mittagessen und anschließend zum Theaterschiff gehen.
Bei strahlenden Himmel, viel Sonne und keine Wolken, trafen die Feierabendler aus Potsdam und Berlin-Mitte aus allen Himmelsrichtungen ein, nur über das Wasser kam keiner. Leider wurde unser bestelltes Büfett nur im Unterdeck serviert, obwohl auf dem Oberdeck schöne Plätze in der Sonne frei waren. Aber so sind wir Alten eben, quälten uns die "Hühnerleiter" ins Unterdeck hinunter und nahmen dort an den gedeckten Tischen Platz.
Das Büfett war gut und reichlich und jeder konnte so viel essen wie er vertragen konnte. Nach dem Essen quälten wir uns, da ja etwas schwerer, die "Hühnerleiter" wieder nach oben und bummelten an der Promenade entlang.
Vor dem Hans-Otto-Theater waren Liegebänke aufgestellt und bei dem herrlichen Sonnenschein boten sich diese zum "Sonnenbaden" an.
Bald war auch der Zeitpunkt gekommen, im Theaterschiff Platz zunehmen. Schnell noch ein Getränk bestellt und schon ging das "Spektakel" los. Der "Nacktbadestrand" wurde eröffnet.
In Bild und Ton und auch persönlich von Christiane Ziehl wurde die Geschichte vom Sex im Alter humoristisch und nicht anstößig erzählt.
Nachstehend der Inhalt aus dem Programm, den ich hier zitiere:
Als Elfriede Vavrik sich mit 40 Jahren scheiden ließ, hatte sie mit dem männlichen Geschlecht gänzlich abgeschlossen, 79-jährig hat sie genug von der Einsamkeit des Alters mit Depressionen und Schlafstörungen. Mit Hilfe eines Inserats tastet sich die alte Dame anfangs schüchtern, dann immer selbstbewusster ins Liebesleben, das bald turbulenter und intensiver als erwartet wird. In ihrem Anspruch, gerade im Alter das Recht auf Sexualität und Selbstverwirklichung zu haben, bricht sie zahlreiche Tabus.
Eine überraschende und provokante Geschichte über Lust, Sexualität und Beziehungsängste im Spätherbst des Lebens. „Nacktbadestrand“ ist nicht nur die Geschichte einer Frau, die sich neu entdeckt und ganz modern ihr Glück in der sexuellen Befriedigung, statt in der festen Paarbeziehung sucht. Es ist auch eine klatschende Ohrfeige an die Gesellschaft, die ach so aufgeklärt tut, bei dem Gedanken an sexuell sehr aktive Frauen aber immer noch rote Ohren bekommt, erst recht, wenn sie ein bestimmtes Alter überschritten haben und auch noch jüngere Partner haben. Dabei zeigt das Stück deutlich, dass es letztendlich nur jeden selbst angeht, wie er sein Leben lebt, solange er niemandem damit schadet. Wie Ziehl am Ende ganz richtig sagt: „Wir tun einander gut und nur darauf kommt es an.“
"Das Stück: Ein Klopper! Die Darstellerin: ganz großartig. Haben lange bei Rotwein darüber diskutiert. Es ist nötig, die Bedürfnisse von uns Alten mal zu verdeutlichen...da ist mehr als Rente, warme Puschen und Handstock..." -
Da war Christiane Ziehl in Hochform. Sie schrieb nicht nur die Bühnenfassung, sondern spielte diese auch gleich auf der Bühne.
Am Ende der Veranstaltung gab es viel Beifall für Christiane Ziehl und einen großen Blumenstrauß als Dankeschön vom Regionalbotschafter Mausepaul.
Danke für die Möglichkeit einer Nachmittagsvorstellung sagen die Senioren von Feier@bend.de.
Nach der Vorstellung verstreuten sich die Feierabendler sehr schnell. Sicherlich verspürten einige "Lust" und wollten an ihren PC. Schnell Anzeige aufgeben oder etwas passendes suchen. Natürlich hatten die Smartphonebesitzer Vorteile. Sie setzten sich an der Promenade in Sonne und traktierten ihr Smartphone nach passenden Partnern.
Wir setzten uns mit Christiane Ziehl auf der Terrasse der Theaterkantine vom Hans-Otto-Theater noch in die Sonne, tranken Kaffee oder Erfrischungsgetränke. Auch über die Aufführung wurde mit Christiane gesprochen. Sie selbst berichtete aus ihrem Künstlerleben und ihre Begegnung mit Rosa von Praunheim.
Es gibt auch eine Vita von Christiane Ziel die ihr euch hier herunterladen könnt. klick hier
21.04.2016
Zu den Fotos geht es wenn ihr auf den Link klickt
von Karegu (Gudrun)
von Saeckele (Mechthild)
von Mausepauline (Karin)
von Nickilein(Ellen)
Zu einem Video-Ausschnitt geht es hier
Wer Lust bekommen hat, sich das Stück auch anzusehen, hat Gelegenheit im Heimathafen-Neukölln, wo es an folgenden Tagen gespielt wird
19.05. - 20.05. - 02.06. - 03.06.16 jeweils um 19.30 Uhr
Hier geht es zum Programm und Kartenbestellung
Artikel Teilen
Artikel kommentieren