Eine Wanderung in die Vergangenheit
Am 24. Januar 2013 trafen sich interessierte Feierabendler unserer Gruppe zu einer Führung durch das Rathaus Schöneberg. Organisator für diese Veranstaltung war unser Eberhard, dem immer wieder was Neues einfällt. Es dauerte eine Weile bis alle eintrafen und so nutzten wir die Zeit uns schon mal in der Eingangshalle umzusehen und ein paar Fotos von den schönen Treppenaufgängen (sehen aus wie aus Holz ist aber Terrakotta) und den bunt verglasten Fenstern zu machen.
Eine nette junge Dame (die Führung) begrüßte uns herzlich und erzählte einiges zur Geschichte des Hauses.
Die Grundsteinlegung erfolgte im Mai 1911. Auch damals verzögerte sich der Bau (in Berlin wohl üblich) und immense Mehrkosten entstanden aus verschiedenen Gründen. Die offizielle
Einweihung wurde vom Frühjahr 1914 auf den Herbst verschoben. Die erste Sitzung der Stadtver-ordneten fand im August 1914 statt.
Dann kam der 1.Weltkrieg und die Räume wurden der Kriegswirtschaft unterstellt.
1920 wurde Schöneberg in Groß-Berlin eingemeindet und das Rathaus wurde Sitz des Bürgermeisters vom neu entstandenen Bezirk Schöneberg.
Die Zeit von 1933 – 1945 war keine gute Zeit für das Rathaus. Die neuen Hausherren „säuberten“ das Amt. Viele verloren ihre Stellung. In den späten Kriegsjahren wurde das Rathaus noch erheblich durch Bomben beschädigt.
Am 29. April 1945 wurde das Gebäude nach erbittertem Widerstand von Volkssturm und Hitlerjugend der Roten Armee übergeben. Der Wiederaufbau ging schleppend voran, weil andere Bauten ebensnotwendiger waren.
Anfang 1949 stand fest, daß das Rathaus Schöneberg der Sitz der Westberliner Politik und Verwaltung sein wird. Eile war geboten, den Turm instand zu setzen, rechtzeitig zum Eintreffen der Freiheitsglocke aus Amerika (Spende von 16 Mill. Amerikanern).
Bis zur Wiedervereinigung 1990 war das Rathaus Schöneberg der politische Mittelpunkt West-Berlins. Regierende Bürgermeister waren in dieser Zeit u.a. Ernst Reuter und Willy Brandt.
Wir besichtigten dann zuerst den Goldenen Saal. An beiden Seiten befinden sich große Wandbilder. (Alles gut zu sehen und beschrieben in der gemeinsamen Picasa-Galerie von saroma und Seventyseven).
Es folgte der John F. Kennedy-Saal, wo der berühmte Balkon zu sehen war, von dem er den Berlinern zurief „Ich bin ein Berliner“.
Beeindruckend war auch die Brandenburghalle, mit vielen Gemälden über Brandenburg und Berlin.
Nun durften wir den heutigen Bezirksverordneten-Versammlungssaal von Schöneberg/Tempelhof betreten. Gegenüber davon war der Bürgersaal.
Unser Eberhard gab uns Gelegenheit, wieder einmal viel Wissenswertes zu erfahren, wofür wir uns herzlich bedanken.
Einige von uns nutzten anschließend zur Mittagszeit das Einnehmen einer Mahlzeit im Ratskeller, auch Kantine des Rathauses.
Autor
Irene (saroma)
24.01.2013
Zu den Fotos klick einfach auf den Link:
Irene (saroma)
Ingrid (skorpionforever)
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