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Ein Bericht von Gundimint (Gudrun)

mahlsdorf
Besuch des Gründerzeit Museum in Mahlsdorf

Wieder einmal hat sich Seidenberg/Eberhard einen tollen Ausflug für uns ausgedacht: ins Gründerzeitmuseum Mahlsdorf. 29 FAler, versammelten sich am 14.11.2013, um neugierig das Museum für sich zu erobern. Vorher schickte uns die Museumsführerin zum “Berliner Fenster”, einer schönen Aussicht über Berlin, dessen Konturen mystisch im Nebel verschwanden. Über uns strahlte aber blauer Himmel und mit Sonne im Herzen konnten wir unseren Rundgang beginnen. Die nette Dame führte uns durchs Haus und hatte nicht nur nette Anekdoten über Charlotte v. Mahlsdorf auf Lager, sie vermittelte uns auch viel Wissenswertes:

Nach den Sieg im Krieg von 1870/71 erfolgte die Gründung des Deutschen Reiches 1871. Frankreich musste Kriegsentschädigung zahlen, welches einen Boom von Gründungen von Firmen, AGs und Banken hatte, daher der Name Gründerzeit. Industrie, Technik, Wissenschaft und Forschung blühten auf und die Bürger hatten den Nutzen davon. Somit stieg auch deren Wunsch nach Erwerb und dem Ausleben des eigenen Geschmacks nach außen hin. Es entstanden Häuser wie dieses: das Gutshaus Mahlsdorf, 1815 gebaut. 1960 sollte es gesprengt werden, doch Lothar von Berfelde, genannt Charlotte von Mahlsdorf, rettete es. Liebevoll trug er Mobiliar, Musikmaschinen und Gebrauchsgegenstände dieser Zeit zusammen. Der Park, den das Haus umgibt gehört bis heute der Stadt.

Wer war Lothar Berfelde? Die Natur habe sich mit ihm einen Scherz erlaubt, meinte er immer. Von Kindesbeinen an fühlte sie sich als Mädchen, welches den Vater zu Züchtigungen trieb. Deshalb nennen wir sie der Ehre halber Charlotte von Mahlsdorf. Halt fand sie bei ihrem Großonkel Josef Brauner, einem Automobil Ingenieur von Mercedes. Er war umgeben von den schönen Dingen, die Charlottes Hang zur Sammelleidenschaft auslösten. Bereits mit 14 hatte sie 3 komplette Zimmer, mit 18 Jahren 5 gesammelt. Ihr Weg führte über Psychatrie, Jugend-Gefängnis wegen Vatermordes, über Schloss Friedrichsfelde und das Märkische Museum. 1958 entdeckte sie das Gutshaus und steckte seit dem ihre ganze Kraft, Liebe und Geld in dieses Projekt. 14 Räume sind zu sehen. Sie bekam dafür das Bundesverdienstkreuz. Sie war ein Berliner Original, dass selbst die DDR sie anerkannte. Überfälle trieben sie, ins Ausland zu gehen und ab 1997 übernahm der Förderverein Mahlsdorf eV. das Gutshaus. Stets schillernd, aber auch umstritten, starb sie 2002 beim Heimatbesuch.

So besahen wir die Möbel und Hausrat aus der Zeit zwischen 1870 und 1900. Wir bekamen musikalische Kostproben mit Poly-, Grammophon und Orchestrions. Die Instrumente lagen Charlotte besonders am Herzen, ebenso Lampen und Öfen. Wir bestaunten den grünen und roten Damensalon der Ziehtante Luise, Herren- , Schlaf-, Wohn-, Speise- (dieses im neogothischen Stil, alles andere im Neorenaissance Stil) und Arbeitszimmer des Onkels, Küche sowie die älteste erhaltene Zille-Kneipe, die Mulackritze, mit Hurenstube und Vereinsraum. Das Schönste ist der Gartensaal mit Freitreppe zum Park, heute als Standesamt gebraucht. Hier begann unser Rundgang durchs Haus.

Das war ein toller Museumsbesuch und gar nicht langweilig!!! Danke Eberhard.

Autor
Gundimint (Gudrun)
14.11.2013

Zu den Fotos geht es durch klicken auf den Link.

Fotos wurden gemacht von:
Karegu
Mallorca
Rejanna

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