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Es berichtet Gundimint (Gudrun)

fischerkiez

Heute, 23.07.2014, trafen wir uns in Alt-Köpenick, weil unser lieber Seidenberg/Eberhard uns diesen geschichtsträchtigen Ort näher bringen wollte.

Der Tram entstiegen wir in der Strasse Alt-Köpenick, die früher Schlossstrasse hieß, der ältesten Strasse dieses Ortes aus dem 13. Jahrhundert. Hier sollte heute ein tolles Spektakel vor dem Rathaus stattfinden: Der Besuch des Hauptmanns von Köpenick. Erwartungsvoll sahen wir diesem Heimat-Schauspiel entgegen. Es war unterhaltsam und köstlich. Neben vielen Berühmtheiten ist wohl allen der Hauptmann von Köpenick ein Begriff. Der Schuhmacher Voigt bewies die Macht der Uniform im Staate und erhoffte, in einem Geniestreich an viel Geld zu gelangen. Er besetzte 1906 in einer vom Trödler stammenden Uniform eines Hauptmanns des 1. Garderegiments und mit ihm folgenden gutgläubigen Soldaten das Rathaus und verhaftete u.a. den Bürgermeister Langerhans, ließ sich die Stadtkasse bringen und verschwand Richtung Berlin mit 3.557,45 Mark. Nach 10 Tagen wurde er verhaftet.

Im alten Rathaus in märkischer Backsteingotik mit Turm und Ziergiebel von 1905 finden wir eine Ausstellung über ihn, die wir uns nicht entgehen lassen, ebenso das wunderschöne Innere des Rathauses mit seinen vielen Glasfenstern.

Durch den Luisenhain (ein Geschenk des Kaufmannes Asseburg mit der Vorgabe, dass es stets ein öffentlicher Park sein sollte mit dem Namen seiner Schwester) wanderten wir zum Kerker des Hauptmanns v. Köpenick in der Freiheit Nr. 15. Die Freiheit hieß so, weil hier angesiedelte franz. Hugenotten noch keine Steuern und Abgaben zahlen brauchten. Hier entstand die Textilindustrie. In der Nr. 8 befand sich eine jüdische Synagoge, die leider 1945 verschwand.

Über den Katzengraben kamen wir zum Futran Parkes (war bis 1890 zentraler Marktplatz. ), wo ein Gedenkstein für den bei Kapp Putsch erschossenen Stadtverordneten der USPD Futran steht.
Weiter ging es zum alten Markt Nr. 4, hier wirkte Mutter Lustig,
geb. als Henriette M.F.A. Bock (1808-1888) als Begründerin des Wäschereigewerbes hier am Ort. Das Waschen der Kleidung reicher Leute wurde zu einem eigenen Industriezweig in Köpenick. Es wurde auch aus diesem Grund die Waschküche Berlins bezeichnet. Das Wasser der Spree war weich und die Wiesen eigneten sich zum Trocknen und Bleichen. Mutter Lustig soll mit Kiepe voller Wäsche bis nach Charlottenburg gelaufen sein. Später gab es dann Karren und Pferdewagen. Nebenbei soll Mutter Lustig noch 17 Kindern geboren haben.
Es entwickelten sich um 1880 ca. 400 Betriebe, wovon Spindler der größte war (Spindlersfeld, welches sich gegenüber des Köpenicker Beckens befindet).

Zum Schluss machten wir uns noch auf ins Köpenicker Schloss im Barockstil. Es hat eine wechselvolle Geschichte, es war Depot der preußischen Armee, Staatsgefängnis, Lehrerseminar. Eberhard wusste auch hier Geschichtliches und Geschichten zu berichten.

Danke Eberhard!
Autor
Gundimint (Gudrun)
23.07.2014

von Mallorca (Anne)

Hier könnt ihr euch die Bilder
von diesem Treffen
ansehen.

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