Vom Bahnhof Friedrichshagen bis zur Spree
Heute, am 08.06.2015, hat uns Mallorca „ihren Kiez“ vorgestellt. Gleich zu Beginn verteilte sie am Treffpunkt Zettel mit Informationen zu den wichtigsten Stationen während des Spaziergangs. Wir erfuhren auch so Einiges über die Geschichte Friedrichhagens, von der Gründungszeit bis heute.
Die erste Blütezeit hatte der Ort und die Straße unter Friedrich II. Seine ins Land geholten schlesischen Baumwollspinner siedelten sich an und erhielten den Auftrag Maulbeerbäume zu pflanzen, zu pflegen um schließlich mit der Seidenraupenzucht zu beginnen. Gleich in vier Reihen wurden die Bäume gepflanzt. Dass sich Friedrichs Traum nicht in unseren Breitengraden verwirklichen lässt wissen wir heute. Aus dieser Zeit stammen aber viele der einstöckigen Kolonistenhäuser an denen wir vorbeiliefen.
Die zweite Blütezeit hatte Friedrichshagen als sich Wilhelm Bölsche, Schriftsteller und Namensgeber der Straße, hier niederließ und zusammen mit anderen Künstlern den Friedrichshagener Dichterkreis gründete. Das war um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert, die Gründerzeit, mit ihren prunkvollen Bauten.
Beide Haustypen stehen rechts und links an der ungewöhnlich breiten Bölschestraße und sind heute liebevoll saniert und restauriert. Kleine privat geführte Geschäfte zogen in die unterste Etage der mehrgeschossigen Häuser und selbst in den Kolonistenhäusern findet man Händler, mit außergewöhnlichen Geschäftsideen. Nicht zu vergessen die zahlreichen begrünten Hinterhöfe. Natürlich kommt in so einer bunten Straße auch die Gastronomie nicht zu kurz. Traditions-Gaststätten wie „Die Spindel“ und „Zum Maulbeerbaum“ sind aber leider inzwischen geschlossen. Um den großen Markt mit dem Denkmal Friedrichs II. fiel nur ein großer Plattenbau auf, der gar nicht in das Bild passen wollte.
Am Spreeufer hieß es dann für alle Treppensteigen, denn hier muss durch den Tunnel das andere Ufer erreicht werden.
Jetzt ging es etwa 1,5 km durch den Wald, kurz danach wird die Spree-Arche erreicht. Ein Blockhaus, das in der Spree ankert und zur Rast einlädt. Hier heißt es Fährmann hol‘ über, bzw. die Klingel betätigen, dann werden die Gäste mit einem Floß abgeholt und zum Haus gebracht. Sah das Blockhaus noch vom Ufer klein aus, ist man doch über die Größe erstaunt, wenn es betreten wird. Zwei große Gasträume befinden sich darauf, die Restaurantküche und auf Deck verströmte der Räucherofen seine Düfte und machte Appetit.
Wir saßen auf der Sonnenterrasse, ließen uns das Fischgericht schmecken und mit Blick aufs Wasser die Natur ringsum genießen. Dass es Petrus mit uns gut meinte und uns mit Sonnenschein bedachte, machte auch diesen Tag zu etwas Besonderem.
Ein Dankeschön geht an Mallorca, die gut vorbereitet war; ich bin diesmal mit offenen Augen durch einen Ortsteil des Stadtbezirks Köpenick gelaufen und habe dabei Neues entdeckt und mich an altbekanntes erinnert.
Autor
Urmel (Helga)
08.06.2015
Hier geht es zu den Fotos, klickt auf den Link von:
Urmel
Barhelma
Mallorca
Mausepauline
Nickilein
Artikel Teilen
Artikel kommentieren