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Der Einfluss von Gerüchen bei Demenzkranken

Gerüche haben einen starken Einfluss auf unsere Emotionen und können daher bei der Behandlung von Menschen mit Demenz eine wichtige Rolle spielen. Bei Menschen mit Demenz können bestimmte Gerüche dazu beitragen, positive Erinnerungen und Gefühle zu stimulieren, die dazu führen können, dass sie sich entspannter und glücklicher fühlen. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn ihre kognitiven Fähigkeiten stark beeinträchtigt sind.

Mann der an einem Apfel riecht

Die Wirkung von Gerüchen auf das Gehirn

Wenn Du einen Geruch wahrnimmst, zum Beispiel den Duft einer Rose, passiert eine Reihe von Dingen in Körper und Gehirn. Die Moleküle des Duftes treffen auf die Rezeptoren innnerhalb der Nase, die dann elektrische Signale an das Gehirn senden. Diese Signale werden zunächst an einen Bereich des Gehirns namens Riechkolben gesendet.
Der Riechkolben hat eine direkte Verbindung zu zwei Schlüsselbereichen des Gehirns, die für die Verarbeitung von Emotionen und Erinnerungen zuständig sind: der Amygdala und dem Hippocampus. Die Amygdala spielt eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, während der Hippocampus hauptsächlich mit dem Gedächtnis zu tun hat. Diese enge Verbindung zwischen den Geruchsrezeptoren und diesen Teilen des Gehirns ist der Hauptgrund, warum Gerüche oft starke emotionale Reaktionen hervorrufen und lebendige Erinnerungen zurückbringen können.

Aromatherapie in der Demenzbehandlung

Frau die an Lavendel riecht

Aromatherapie ist eine Praxis, die ätherische Öle verwendet, um bestimmte Gefühle oder Stimmungen zu stimulieren. Diese Öle werden aus verschiedenen Pflanzen gewonnen und können entweder durch Einatmen oder durch Auftragen auf die Haut wirken. Bei Menschen mit Demenz kann Aromatherapie dazu genutzt werden, Angst und Unruhe zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Einige der häufig verwendeten ätherischen Öle in der Aromatherapie umfassen Lavendel, Zitrusdüfte und Pfefferminze. Zum Beispiel hat Lavendelöl beruhigende Eigenschaften und kann dabei helfen, Gefühle von Stress und Angst zu reduzieren. Zitrusöle, wie Zitrone oder Orange, können erfrischend wirken und die Stimmung heben, während Pfefferminzöl die Konzentration verbessern und das Energieniveau steigern kann.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Aromatherapie individuell variieren kann und dass einige Menschen möglicherweise allergisch auf bestimmte ätherische Öle reagieren. Daher sollte die Aromatherapie immer unter der Aufsicht eines qualifizierten Fachmanns durchgeführt werden.

Einsatz individueller Gerüche

geschnittenes Brot

Die Verwendung von individuell bedeutsamen Gerüchen ist ein weiterer Ansatz, der in der Demenzpflege Anwendung findet. Diese Methode beinhaltet die Identifizierung von Düften, die für den Einzelnen eine besondere Bedeutung haben und positive Erinnerungen hervorrufen. Dies könnte der Duft von frisch gebackenem Brot sein, der an Kindheitstage erinnert, oder das Parfüm, das die Person immer getragen hat.
Es ist bekannt, dass solche vertrauten Gerüche das Wohlbefinden verbessern und bei Menschen mit Demenz sogar Erinnerungen hervorrufen können, die sonst schwer zugänglich sind. Durch das Einbeziehen von persönlichen Düften in die Pflege kann das Gefühl der Vertrautheit und Sicherheit gefördert werden, was insbesondere bei Menschen mit Demenz wichtig ist, die sich oft desorientiert oder verwirrt fühlen können.

Mit Vorsicht einsetzen

Wie bei der Aromatherapie ist es auch hier wichtig, den individuellen Charakter des Geruchs zu berücksichtigen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Gerüche, und was bei einem Menschen angenehme Erinnerungen hervorruft, kann bei einem anderen Menschen genau das Gegenteil bewirken. Daher ist es von großer Bedeutung, die Präferenzen und Abneigungen der Person zu kennen und zu respektieren, um nicht das Gegenteil der gewünschten Wirkung zu erreichen.

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